Unterhaltskosten von Klassikern

Was kostet der Oldtimer-Spaß?

Anhand von Alfa Spider, Jaguar XJ6 und VW Käfer zeigen wir, welche Unterhalts- und Reparaturkosten den zukünftigen Besitzer erwarten – und es ratsam ist, nicht alles Geld in den Kauf des Oldtimers zu stecken.

Alfa Romeo Spider , Frontansicht Foto: Archiv 6 Bilder

Oldtimer kostet 192 Euro Kfz-Steuer

Damit der neu erstandene Oldtimer legal und störungsfrei unterwegs sein kann, muss der glückliche Besitzer mit weiteren Ausgaben rechnen. Wie bei einem modernen Automobil erfordern Kfz-Steuer, Versicherung, Wartung und Reparaturen einen gewissen finanziellen Aufwand.

Die guten Nachrichten zuerst: Dank des 1997 eingeführten H-Kennzeichens kostet ein mindestens 30 Jahre alter Oldtimer einheitlich 192 Euro an jährlicher Kfz-Steuer. Hubraumgröße und Schadstoffeinstufung spielen keine Rolle. Wichtig ist ein Oldtimer-Gutachten, das bei den einschlägigen Technik-Prüfstellen für 120 bis 150 Euro erhältlich ist. Auch die Versicherung bleibt im Rahmen moderner Alltagsautos, ist jedoch an Vorgaben wie ständiger Garagenplatz, geringe Fahrleistung und eingeschränkter Nutzerkreis gebunden.

Reparaturkosten verschlingen große Summen

Eine oft größere Finanzkraft erfordern die technischen Unterhalts- und Reparaturkosten. Dabei spielen der konstruktive Aufwand und der Verbreitungsgrad des Wunsch-Oldtimers die entscheidenden Rollen. So treiben die Motoren des Alfa Romeo und des Jaguar mit ihren obenliegenden Nockenwellen die Wartungskosten gegenüber dem Stoßstangen-Boxer des VW deutlich in die Höhe. Das Ventil-Einstellen bei dem VW Käfer ist mit weniger als 100 Euro erledigt, während beim Alfa Spider und Jaguar XJ6 dafür rund 400 beziehungsweise 600 Euro zu entrichten sind.

Auch bei der Menge des mindestens einmal im Jahr zu wechselnden Motoröls liegen zwischen dem genügsamen Käfer und dem Hightech-Italiener und -Engländer Welten: Benötigt der Boxer im VW Käfer nur 2,5 Liter Motoröl, verlangen die Maschinen des Alfa Spider und Jaguar XJ6 nach 6,7 und sogar 8,25 Liter des glänzenden Safts. Beim Jaguar kommt noch verschärfend eine komplizierte Hinterachs-Konstruktion mit innenliegenden Scheibenbremsen und Extra-Belägen für die Handbremse hinzu, deren Wechsel mehrere Stunden Arbeit und entsprechend hohe Kosten verursachen.

Zündung, Ventile und Vergaser benötigen eine gewisse Pflege, deren Kosten direkt von der Technik abhängen. Die große Inspektion eines Lamborghini-V12 mit vier obenliegenden Nockenwellen und sechs Doppelvergasern kann dem Kaufpreis eines Käfer 1300 S entsprechen – rund 4.500 Euro.

Alfa, Jaguar und VW mit sehr guter Ersatzteilversorgung

Die Preise für Ersatzteile liegen bei Alfa Spider, Jaguar XJ6 und VW Käfer in einem dem Wagenformat angemessenen Rahmen. Alle drei sind häufig gefahrene Oldtimer mit einer exzellenten und nicht überteuerten Verschleißteile-Versorgung. So kommt ein Einlassventil beim Käfer auf etwa 6, beim Jaguar auf 9,50 Euro, eine Bremsscheibe auf 40 beziehungsweise 90 Euro.

Für kostenbewusste Einsteiger, die nicht unbedingt selbst schrauben und im Internet ständig nach Ersatzteilen suchen wollen, empfiehlt sich also die Anschaffung eines Klassikers mit einer dichten Versorgungsstruktur.
Hier drückt auch die Menge der ständig verlangten Ersatzteile deren Verkaufspreis.

Außerdem ist es ratsam, sich bereits beim Kauf über jene technischen Eigenheiten seines Wunschautos zu informieren, welche die Wartungskosten in die Höhe treiben könnten. Eine wichtige Hilfe hierzu bietet das Motor Klassik-Spezial „Kauf-Ratgeber für Einsteiger“ mit 106 detailliert beschriebenen Modellen ab 2.500 Euro.