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VW T3 Syncro

25 Jahre Allrad-Bulli

Offiziell feiert der Allradantrieb im VW Bus im Jahr 2010 sein 25. Jubiläum. Zu diesem Anlass blicken wir zurück auf die bewegte Allradgeschichte des "Bulli", die bereits mit dem T2 begann und zeigen alle historischen Modelle in der großen Fotoshow.

Foto: Volkswagen 44 Bilder

Ideales Automobil für Weltenbummler

Der VW Bus ist die älteste noch gebaute Reihe im Volkswagen-Konzern - und bereits die T1-Baureihe bewährte sich in den Händen reiselustiger Käufer als echter Weltenbummler. Allerdings dauerte es nach der offiziellen Präsentation 1950 immerhin 34 Jahre, bis diese Kundschaft in den Genuss des überlegenen Antriebskonzepts kam: 1984 tauchte der T3 Syncro in den Preislisten auf, 1985 wurden die ersten Modelle an Kunden ausgeliefert. 

Doch der T3 war nicht der erste Allrad-Bulli. Schon 1975 startete der damalige Transporter-Entwicklungschef Gustav Mayer mit einem nahezu heimlich aus VW-Komponenten zusammengebauten Allrad-T2 in die algerische Sahara. Trotz positiver Erfahrungen dauert es noch volle drei Jahre bis zum offiziellen Startschuss: Erst im Jahr 1978 kommt es zum Bau von fünf Versuchsfahrzeugen mit zuschaltbarem Frontantrieb - eine Serienfertigung wurde jedoch erst mit dem T3 in Angriff genommen, der ein Jahr später (als Hecktriebler) debütierte. Beim T3 war bereits während der Entwicklung ein möglicher Allradantrieb berücksichtigt und der entsprechende Raum für die Kardanwelle am Unterboden vorgesehen.

Der erste T3-Serien-Allrad wurde mit Steyr entwickelt

Der Syncro-Allradantrieb wurde von Steyr-Daimler-Puch entwickelt und gebaut, auch die Endmontage mit den von VW zugelieferten Teilen erfolgte in Graz. Die Vorderachse war nun eine Eigenkonstruktion, befestigt an einem Fahrschemel, die Federwege wurden verlängert. Zwei Längsträger rechts und links der Welle übernahmen den Schutz der Kardanwelle, der vordere Stabilisator wich einer kräftigeren Ausführung. Schutzbleche unter dem Vorderwagen sowie unter Motor und Getriebe brachten zusätzliche Sicherheit. Durch die Höherlegung um insgesamt 50 Millimeter wuchs die Bodenfreiheit vorn auf 210, hinten auf 200 Millimeter - bis heute ein ansehnlicher Wert.

Wohlgemerkt: Der T3 Syncro erreichte diesen Freigang bereits mit der Serienbereifung der Dimension 205 R 14. Für wirklich große Herausforderungen wurde kurz darauf der sogenannte 16-Zoll-Syncro angeboten. Er unterschied sich von seinem 14-Zoll-Bruder unter anderem durch mehr Bodenfreiheit durch größere Räder, stärkere Antriebswellen und Achslenker, Verstärkungen in der Karosserie sowie serienmäßige hintere Achssperre.  Der bereits damals exorbitante Preis verhinderte eine flächendeckende Verbreitung: 48.000 Mark waren für das nackte Basismodell fällig. Kein Wunder, dass weniger als 2.200 der insgesamt 45.478 produzierten T3 Syncro als 16-Zoll-Version die Grazer Werkstore passierten.

1993 kam der neue T4 als Syncro

Die Wachablösung erfolgt 1990 mit dem T4, der als erster VW Bus den Motor und die Hauptantriebsachse vorne hatte. Die Syncro-Allradversion ist drei Jahre nach Serienanlauf lieferbar, kann wegen der geringeren Boden- und Bauchfreiheit allerdings nicht mehr an die legendären Geländefähigkeiten des T3 anknüpfen.

Dreizehn Jahre später geht im März 2003 der neue T5 in Serienproduktion. Die fünfte Generation des behält das Konzept seines Vorgängers mit Frontmotor und Vorderradantrieb bei. Die bisherige Allradtechnik mit Visco-Kupplung muss jedoch modernerer Technik weichen, um ESP und Traktionskontrolle integrieren zu können. Die Lösung ist die Haldex-Kupplung, wie sie bereits im Pkw-Programm verwendet wird. Durch die größere Bereifung und das weiter gespreizte Sechsggang-Getriebe verbessert sich auch die Geländefähigkeit gegenüber dem T4-Vorgänger.

Extrem: Seikel baut den VW T5 um

Umrüster Seikel entwickelt gemeinsam mit VW einzelne Komponenten zur Höherlegung und Getriebeuntersetzung. So ausgerüstet sind serienmäßige Bodenfreiheiten bis zu 223 Millimeter möglich. Noch höher geht es bei Seikel hinaus. Durch die Bearbeitung der Radhäuser sind noch größere Reifenkombinationen möglich. Derart modifiziert wächst die Bodenfreiheit auf 238 Millimeter und liegt damit nahezu auf Geländewagen-Niveau. Zum Ende der Bauzeit kommt mit dem Panamericana ein speziell für den Offroad- und Reiseeinsatz modifiziertes Sondermodell.

2010 kommt die neueste 4Motion-Baureihe

2010 schließlich wird mit der umfangreichen Modellpflege beim T5 gleichzeitig das 25jährige Allrad-Jubiiläum gefeiert. Die Umstellung auf modernere Dieselmotoren, eine neue Version der Haldex-Kupplung mit schnellerem Ansprechverhalten und erstmals ein Doppelkupplungsgetriebe. Neu dabei: Die Offroad-Komponenten des Panamericana-Sondermodells (Höherlegungsfahrwerk und Hinterachssperre) lassen sich auch mit anderen T5 4Motion-Modellen kombinieren.