Gooding & Co. Auktion - Amelia Island
Einzigartige Porsche-Sammlung unterm Hammer
Die Sammler von Porsche-Rennfahrzeugen fiebern dem 9. März 2012 entgegen. Dann werden 18 Autos aus der Drendel Sammlung versteigert. Die Estiamtes betragen in Summe mehr als 17 Millionen US-Dollar (mehr als 12,76 Millionen Euro).
05.03.2012
Dirk Johae
Foto: All images copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Pawel Litwinski.
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Bei der Gooding & Co.-Auktion am 9. März in Amelia Island/Florida kommt eine sensationelle Porsche-Sammlung unter den Hammer - die Drendel Family Collection.
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Insgesamt umfasst die Sammlung 18 Porsche, darunter Rennwagen wie dieser Porsche 917/30 Can Am Spyder von 1973. Dieser Bolide mit seinem doppelt aufgeladenen, 1200 PS starken 5,4-Liter-Zwölfzylinder-Boxer ist das Herzstück der Drendel-Sammlung. Der Porsche 917/30 Spyder gilt als das stärkste Rennauto, das jemals gebaut wurde. Mit Einsätzen bei der Rennsport Reunion, dem AvD-Oldtimer-Grand Prix und der Monterey Historics sorgte die extremste Ausbaustufe des 917 für Aufsehen. Das Estimate wurde auf 3,25 bis vier Millionen US-Dollar angesetzt.
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Dieser Porsche-Rennwagen markiert einen Wendepunkt in der Renngeschichte - hin zu aufgeladenen Motoren: Dieses 1974er-Exemplar ist das zweite von insgesamt vier Porsche RSR Carrera Turbo 2.14, die für das Martini-Werksteam gebaut wurden.
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Der von einem KKK-Turbolader druckbeatmete Sechszylinder-Boxer mit 2,14 Liter Hubraum leistet 450 PS bei 8.000/min. Das Estimate liegt bei 1,75 bis 2,25 Millionen US-Dollar.
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Ein weiteres Schmuckstück der Drendel-Sammlung ist dieser Porsche 934 von 1975. Hier handelt es sich um den zweiten gebauten 934, der 1976 an Egon Evertz aus Solingen ausgeliefert wurde.
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Der Dreiliter-Turbomotor leistet im 934 530 PS bei 7.000/min. Gooding & Co. hat ein Estimate von 800.000 bis eine Million US-Dollar angesetzt.
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Dieses Auto ist der erste 935 und hat eine große historische Bedeutung. Der Porsche 935 ist einer der erfolgreichsten Rennwagen der Automobilgeschichte. Er wurde unter anderem von Rolf Stommelen und Manfred Schurti gefahren. In Watkins Glen und Dijon landete der 935/76 auf dem Podium und half Porsche dabei, 1976 die Marken-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das Estimate beträgt 1,7 bis zwei Millionen US-Dollar.
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Le Mans-Rennwagen: Derek Bell und Al Holbert starteten 1980 in diesem Porsche 924 Carrera GT Le Mans bei dem berühmten 24-Stunden-Rennen und belegten den 13. Gesamtrang. Estimate: 450.000 bis 600.000 US-Dollar.
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Nur zwei Exemplare des Porsche 944 GTP wurden 1981 gebaut, eines davon gibt es in Amelia Island bei der Gooding-Auktion zu ersteigern. Der Werksrennwagen wird von dem 2,5-Liter-Vierzylinder Typ 949 mit 410 PS angetrieben. Dieses Aggregat war der Prototyp für den Motor des Porsche 944 Turbo. Das Estimate wurde auf 375.000 bis 450.000 US-Dollar festgelegt.
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Einer der bedeutendsten Porsche 962: Chassisnummer 962-103 in der auffälligen Löwenbräu-Lackierung gehört zu den erfolgreichsten Porsche 962 und ist zudem der erste Prototyp dieser Baureihe, der einen Rennsieg einfuhr. Zwischen 1984 und 1987 holte der 720 PS-Bolide insgesamt 15 Siege, darunter die Siege 1986 und 1987 bei den 24-Stunden von Daytona. Unter anderem wurde der Porsche 962-103 von Derek Bell, Al Holbert, Chip Robinson und Al Unser Jr. gefahren. Das Estimate liegt bei 1,75 bis 2,25 Millionen US-Dollar.
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Sieht fast genauso aus, soll aber weniger als die Hälfte erzielen, wenn es nach den Schätzungen von Gooding & Co. geht: Der Porsche 962 mit Chassisnummer 962-HR1 von 1985 holte neun Siege und landete 17 Mal auf dem Podium.
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Der 962-HR1 wurde ebenfalls von Al Holbert, Derek Bell, Al Unser Jr. and Chip Robinson gefahren. Er gewann 2007 seine Klasse beim Amelia Island Concours d'Elegance. Das Estimate für den 1985er Porsche 962 beträgt 900.000 bis 1,2 Millionen US-Dollar.
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Bei der Auktion in Amelia Island gibt es auch Porsche in fünfstelligem Preisrahmen. Einer von ihnen ist dieser Porsche 944 Turbo Cup von 1986, der bereits für einen Einsatz auf Rennstrecken vorbereitet ist. Das Estimate für den Porsche 944 Trurbo Cup liegt bei 65.000 bis 85.000 US-Dollar.
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Eine Legende aus der Turbo-Ära in der Formel 1: Der McLaren MP4/3 rollte in der Saison 1987 mit einem TAG-Porsche-V6-Motor an den Start. Bei nur 1,5-Liter Hubraum leistet das zweifach aufgeladene Triebwerk 1.060 PS bei 12.500/min. Das einzige von drei Exemplaren, das sich in privater Hand befindet, wird auf ein Estimate von 450.000 bis 600.000 US-Dollar geschätzt.
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Mit nur 700 Meilen auf dem Tacho startet dieser Porsche 944 Turbo S von 1988 in die Amelia Island-Auktion am 9. März. Das Estimate liegt bei 50.000 bis 65.000 US-Dollar.
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Für rund die Hälfte könnte der Zuschlag bei diesem Porsche 944 S2 Cabriolet erfolgen. Nur 19.000 Meilen Laufleistung gibt der Auktionskatalog an. Das Estimate liegt bei 25.000 bis 30.000 US-Dollar.
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Und noch ein seltener Rennwagen von Porsche: Dieser 1992er Porsche 968 Turbo RS ist der erste von insgesamt vier gebauten Exemplaren und stellt die letzte Ausbaustufe des Vierzylinder-Frontmotor-Porsche 924/944 dar. Im 968 Turbo RS leistet der Dreilitermotor 350 PS. Der Werksrennwagen startete unter anderem in Le Mans und Sebring. Das Estimate beträgt 250.000 bis 325.000 US-Dollar.
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Weniger als 12.000 Meilen Laufleistung wird von Gooding & Co. für diesen Porsche 968 Turbo S Nachbau von 1992 angegeben. Das Estimate liegt bei 45.000 bis 55.000 US-Dollar.
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Ein Klassensieg bei dem 12-Stunden-Rennen von Sebring, ein zweiter Platz in der Klassenwertung beim 24-Stunden-Rennen von Daytona - der 1995er Porsche 911 GT2 hat sich in den USA gut geschlagen. Er wurde unter anderem von Hans Stuck, Derek Bell, Thierry Boutsen und Bill Adam gesteuert. Das Estimate beträgt 375.000 bis 425.000 US-Dollar.
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Dieser Porsche 911 GT1 Evolution, ein Werksrennwagen aus dem Jahr 1997, wurde auf den berühmtesten Rennstrecken der Welt bewegt: Le Mans, Nürburgring und Laguna Seca. Später wurde er im Canada GT Challenge Cup eingesetzt.
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Chassisnummer 993-GT1-004 ist eines von nur vier gebauten Exemplaren des 600 PS starken Rennwagens und geht mit einem Estimate von 900.000 bis 1,2 Millionen US-Dollar an den Start der Auktion in Amelia Island.
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Er wurde schon bei seiner Vorstellung 1987 zu einer Ikone stilisiert: Der Porsche 959 zeigte vor 25 Jahren, was technisch machbar ist. Nur 284 Exemplare des Supersportwagens wurden gebaut, der in Amelia Island angebotene soll nur rund 5.000 Meilen gefahren worden sein. Das Estimate beträgt 400.000 bis 500.000 US-Dollar.
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Der Porsche 959, der in Amelia Island zur Auktion kommt, wurde mit dem "Canepa Design Phase II Upgrade" ausgestattet. Die Motorleistung wird mit 600 PS angegeben.
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Dieser Porsche 911 Carrera RS 2.7 von 1973 in typischer Farbgebung der 70er-Jahre besitzt matching numbers. Sein Estimate beträgt 300.000 bis 375.000 US-Dollar.
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1967 nahm dieser Porsche 906E bei dem 12-Stunden-Rennen von Sebring teil und gewann im selben Jahr die USRRC-Meisterschaft bis zwei Liter Hubraum. Fünf Siege und sechs Klassensiege fuhr der 906E ein.
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Besonders auffällig ist die lange Nase des 906E - in dieser Form wurden nur vier Exemplare gebaut. Das Estimate liegt bei einer bis 1,25 Millionen US-Dollar.
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Der Porsche 550 Spyder wurde vor allem durch den tragischen Unfall von Schauspieler James Dean bekannt. In Amelia Island kommt nun Chassisnummer 550-0062 unter den Hammer.
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Der montierte Motor trägt die Nummer 9046, der originale, unrestaurierte Motor mit Nummer 90066 wird ebenfalls mit dem Wagen versteigert. Das Estimate liegt bei 2,2 bis 2,6 Millionen US-Dollar.
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Neben den 18 Porsche aus der Drendel Family-Collection kommen in Amelia Island weitere Sportwagen zur Auktion. Dazu gehört diese 1960er Corvette "Race Rat", die 1960 einen Klassensieg beim 12-Stunden-Rennen von Sebring holte.
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Der 283 cui-V8 leistet 397 PS bei 6.000/min. Das Estimate liegt bei 450.000 bis 550.000 US-Dollar.
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Die Preise für Flügeltürer steigen unaufhörlich. Der in Amelia Island angebotene 1956er Mercedes-Benz 300 SL könnte den Trend fortsetzen. Der rote "Gullwing" befand sich in den letzten 43 Jahren in einer Hand, er besitzt matching numbers und soll sich in sehr gutem Zustand befinden.
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Die Rudge-Felgen fallen auf, doch mit diesen soll der 300 SL auch ausgeliefert worden sein. Das Estimate beträgt 700.000 bis 900.000 US-Dollar.
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Komplett restauriert präsentiert sich dieser 1947er Ford Sportsman Super Deluxe. Für den Woodie wird ein Estimate von 225.000 bis 275.000 US-Dollar angesetzt.
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Dieser Tucker Torpedo von 1948 gehörte in den letzten 27 Jahren zur Cofer-Family-Collection und weist eine Laufleistung von nur 5.200 Meilen auf.
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Dieser Ferrari 212 Inter Coupé gehörte einst dem Ferrari-Werksfahrer Mike Hawthorn. 1953 setzte der Weltmeister von 1958 dieses 1951er-Modell bei Mille Miglia-Trainingsfahrten ein. Ab Werk wurde der Motor mit einem Dreifachvergaser ausgestattet. Das Estimate für den Ferrari mit matching numbers beträgt 1,3 bis 1,6 Millionen US-Dollar.
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Aus dem Vorbesitz von Andrea Zagato kommt dieser Fiat 8V von 1953 zur Auktion in Amelia Island. Der einzige Rechtslenker gehört zur ersten Serie der Fiat 8V-Baureihe und besitzt ebenfalls matching numbers. Das Estimate beträgt 750.000 bis 900.000 US-Dollar.
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Der Anlass ist traurig. Am 24. November des vergangenen Jahres starb Matthew Clayton Drendel im Alter von 35 Jahren in seiner Heimat Hickory im US-Bundesstaat North Carolina. Der allseits geschätzte Porsche-Sammler betrieb in Hickory das "Heritage Motorwerks", eine Spezialwerkstatt für klassische Sportwagen aus Zuffenhausen.
Exquisite Porsche-Sammlung - stärkster Rennwagen der Welt, erster 962
Doch in Sammlerkreisen war Drendel vor allem wegen seiner exquisiten Sammlung von Porsche-Rennwagen vornehmlich mit Turbomotoren weltweit bekannt. Er trug eine Kollektion zusammen, deren Renommee wohl nur durch das Werksmuseum in Stuttgart übertroffen wird. Drendels Autos sind in vielen Büchern zur Modell- und Renngeschichte der Marke abgebildet: Sie kommen bei der Auktion von Gooding & Co. unter den Hammer, die am 9. März 2012 auf Amelia Island in Florida stattfindet.
Das "Sahnestück" der an bemerkenswerten Exponaten reichen Kollektion ist der Porsche 917/30, der in der 1973er Saison die CanAm-Saison mit Fahrer Mark Donohue beherrschte. Das von Roger Penske eingesetzte Modell ist mit dem 1.200 PS starken Zwölfzylinder-Turbo das stärkste Rundstrecken-Rennfahrzeug der Welt. Das Fahrzeug mit der Chassisnummer 4 ist in den Penske-Teamfarben von 1973 lackiert, wurde neu an den australischen Porsche-Importeur Alan Hamilton verkauft und hat heute einen Schätzwertert von bis zu 4 Millionen US-Dollar (fast drei Millionen Euro).
Außerdem steht der erste Porsche 962 in der Startaufstellung der Auktion, der ein Rennen gewinnen konnte: der Holbert Racing Löwenbräu Special mit der Chassisnummer 103 aus dem Jahr 1984. Insgesamt gewann dieser 962 die Gesamtwertung von 15 Rennen, allein zwei Mal das 24-Stunden-Rennen von Daytona - in den Jahren 1986 und 1987. Kein anderes 962-Chassis war erfolgreicher: Schätzwert 2,25 Millionen US-Dollar. Ein zweiter 962 aus dem Rennstall von Al Holbert (Chassis HR 1) wird ebenfalls versteigert. Das Estimate für diesen IMSA-Prototypen von 1985 liegt bei bis zu 1,2 Millionen US-Dollar.
Extrem seltene Porsche-Modelle
Mit dem gleichen Estimate geht ein bedeutender 911 ins Rennen um die Bietergunst: der 911 RSR Turbo, wie er vom Werksteam 1974 getestet und in der Sportwagen-Weltmeisterschaft eingesetzt wurde. Das Chassis R9 (911 460 9016) ist der zweite von insgesamt vier aufgebauten Prototypen. Zu dem Auto gibt es die originalen Werkspapiere sowie eine Dokumentation der Einsätze. Dieser RSR-Turbo wurde bis auf eine Ausnahme von Gijs van Lennep und Herbert Müller gefahren. Beim 1000 Kilometer-Rennen von Zeltweg erreichte das holländisch-schweizerische Fahrerduo mit dem Werkswagen den sechsten Gesamtplatz.
Zwei Jahre später schickte Porsche den 935 in die Schlacht um die Marken-Weltmeisterschaft. In Matthew Drendels Sammlung befindet sich der erste überhaupt gebaute Gruppe 5-Wagen der 911-Familie. Es ist der einzige der für das Werksteam aufgebauten 935 von 1976, der sich in Privatbesetz befindet. Rolf Stommelen und Manfred Schurti gewann mit diesem Auto das Sechs-Stunden-Rennen von Watkins Glen (USA). Zuvor erledigte der Werks-935 zahlreiche Testeinsätze.
Das historisch besonders wertvolle Auto wird im Auktionskatalog als "weitgehend unrestauriert und gut erhalten" beschrieben. Gooding allerdings gibt als Chassisnummer 930 570 0001 (R14) an, anders als Jürgen Barth, der in seinem gerade zur 934/935-Baureihe erschienenen Buch dieses Auto mit der Chassisnummer 930 670 0002 bzw. 935-001 (R15) beschreibt: Barth stützt sich dabei auf eine handgeschriebene Liste von Norbert Singer von 1977, die im Buch abgedruckt ist. Die Geschichte ist allerdings deckungsgleich zu den Angaben im Auktionskatalog. Der Schätzwert für den Porsche 935/76 wird mit bis zu zwei Millionen US-Dollar beziffert.
Auf eine Million US-Dollar wird ein originaler Porsche 934, also die Gruppe-4-Version des 911 Turbo, aus Matthew Drendels Sammlung geschätzt. Der Wagen mit der Chassisnummer 930 670 0155 ist der zweite vom Werk gebaute 934 und wurde an den Solinger Unternehmer, Autobauer (Evex) und Rennfahrer Egon Evertz ausgeliefert, der in dem GT gemeinsam mit dem finnischen Interserie-Meister und Porsche-Werksfahrer Leo Kinnunen bei den Läufen zur Markenweltmeisterschaft startete. Bestes Ergebnis war der zweite Platz beim Sechs-Stunden-Rennen von Watkins Glen mit Toine Hezemans als drittem Fahrer. Der Porsche 934, der später dem Schweden Kenneth Leim und dann dem Engländer Richard Cleare gehörte, hat eine bis 1982 reichende lange Rennhistorie.
Formel 1-Rennwagen von Alain Prost
Historisch besonders wertvoll ist auch ein von Weltmeister Alain Prost gefahrener Formel-1-Wagen von McLaren aus der Saison 1987. Der MP4/3 war der letzte Monoposto der TAG-Porsche-Ära - das Chassis 1 aus der Sammlung ist das einzige Exemplar dieses Modells in Privatbesitz. Der McLaren ist mit einem originalen Ausstellungsmotor des TAG-Porsche-V6 bestückt. Schätzwert des Autos: 600.000 US-Dollar.
Als zweiter Monoposto kommt ein Parnelli-Interscope-Porsche Indycar aus dem Jahr 1980 unter den Hammer, der mit einem 650 PS starken und 2,65 Liter großen Turbomotor ausgerüstet ist. Mit dem aufgeladenen Motor aus dem 935/77 sollte Danny Ongais beim legendären 500-Meilen-Rennen von Indianapolis starten. Doch zwei Monate vor dem Rennen wurde das Projekt gestoppt. Als Estimate für diesen Prototyp sind 550.000 US-Dollar angegeben.
Ein Rennwagen mit Le Mans-Geschichte steht ebenfalls zum Verkauf: es der GT1 Evolution auf Basis der Baureihe 993, mit dem die Werksfahrer Thierry Boutsen, Hans-Joachim Stuck und Bob Wollek beim 24-Stunden-Rennen in der Sarthe starteten. Daneben werden angeboten: ein 924 Carrera GT Le Mans von 1980 (gefahren von Derek Bell und Al Holbert) und ein Porsche 944 GTP von 1981.
Ältestes Auto aus der Drendel Collection ist ein Porsche 906, der 1967 beim 12-Stunden-Rennen von Sebring vom Werksteam mit Joe Buzzetta und Peter Gregg eingesetzt wurde. Danach kam der Sportwagen in der seltenen Langnasen-Version und Einspritzmotor in den Besitz von Otto Zipper, für den Scooter Patrick 1967 die USRRC-Meisterschaft gewann. Der Schätzwert erreicht wie bei sieben Autos mit 1,2 Millionen US-Dollar einen siebenstelligen Wert.
Ebenfalls für Freunde hochwertiger Porsche-Sportwagen interessant: ein Porsche 550 /1500 RS Spyder von 1955. Der offene Zweisitzer mit der Chassisnummer 550-0062 wird als einer der am besten erhaltenen Autos der Baureihe beschrieben, der original über Maxi Hoffmans Importfirma in die USA ausgeliefert und mit einer umfangreichen Dokumentation versehen ist. Das Estimate für das Auto, das nicht aus der Drendel-Sammlung stammt, wird mit 2,6 Millionen US-Dollar angegeben.
Die Auktion startet am Freitag, den 9. März um 11 Uhr.
Auktionsdaten: Gooding & Co. The Amelia Island Auction 2012
Ort
Racquet Park, Omni Amelia Island Plantation, 6800 First Coast Highway, Amelia Island, FL 32034
Besichtigungstermine (Ortszeit)
Donnerstag, 08. März 2012, 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag, 09. März 2012, 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr
Beginn der Auktion (Ortszeit)
Freitag, 09. März 2012, 11:00 Uhr
Kontakt
Telefon: +1 310 8991960
Fax +1 310 8990930
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