Goodwood Revival Meeting 2013
Vorkriegs-Alfa mit Nuvolari-Geschichte
Bonhams versteigert am 14. September 2013 im Rahmen des Goodwood Revival Meetings den Alfa Romeo 8C-35, mit dem Tazio Nuvolari 1936 bei der Coppa Ciano gefahren sein soll. Der Wagen hat allerdings einen gravierenden Makel.
29.08.2013
Kai Klauder
Foto: Bonhams
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Bei der Bonhams-Auktion werden im Rahmen des Goodwood Revival Meetings (13. bis 15. September 2013) mehr als 70 Fahrzeuge versteigert.
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Das Highlight der Auktion ist der 1935-36er Alfa Romeo 8C-35 Grand Prix Racing Monoposto.
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Monoposto ist allerdings nicht (mehr) ganz richtig - bei einer Restaurierung wurde in den 1990er-Jahren die Karosserie verbreitert, um eine weitere Person mitnehmen zu können.
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Unter der Motorhaube sitzt der 3,8-Liter-Reihenachtzylinder.
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Er wird von einem Kompressor aufgeladen und leistet so rund 330 PS.
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Der Alfa Romeo 8C-35 trägt die Lotnummer 235 und hatte ein Estimate von 6,4 bis 7,5 Millionen Euro. Verkauft für rund 7,1 Mio. Euro.
Weitere Ergebnisse folgen einige Bilder weiter.
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An diesem Lenkrad drehten schon unter anderem Hans Ruesch, Dick Seaman und Dennis Poore.
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Alfa Romeo entwickelte den 8C-35, um gegen die Silberpfeile aus Deutschland eine Chance zu haben.
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Bei der Auktion im Rahmen des Goodwood Revival Meetings gibt es zahlreiche Fahrzeuge mit Rennvergangenheit. WIr zeigen sie hier in unserer Fotoshow. Der 1965er MGB Competition Roadster gewann 1995 die 'Safety Devices National-Meisterschaft' und wurde 1998 komplett restauriert.
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Das Estimate für die Lotnummer 203 lag bei 17.000 bis 20.000 Euro. Verkauft für 20.538 Euro.
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Lot 206: Ein 1965er Austin A40 mit mehreren Rennerfolgen.
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Dieser Austin kommt in einem 'Primrose Yellow' und ist laut Bonhams in einem sehr guten Zustand. Verkauft für 20.880 Euro.
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Der 1951er Jaguar XK120 3,8-Liter Competition Roadster genoss eine bedeutende Wettkampfskarriere in Neuseeland und war zu seiner Zeit der weltschnellste Sportwagen.
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Die Lotnummer 209 hatte ein Estimate von 160.000 bis 210.000 Euro. Verkauft für 169.663 Euro.
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Lot 212: Der 1959er Lola Mark 1-Climax kommt direkt von seinem jetzigen Langzeit-Besitzer zum Bonhams unter den Hammer.
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Der Lola Mark 1 konnte zu seiner Zeit bereits viele bekannte Titeln absahnen. Das Estimate für dieses Original-Exemplar lag bei 93.000 bis 140.000 Euro. Verkauft für 95.130 Euro.
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Der 1960er Lotus Type 18 Formula Junior Monoposto mit der Lotnummer 221 gewann 1960 den Monaco Grand Prix und zwar mit keinem geringen als Stirling Moss am Steuer.
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Nur 72 Exemplare hiervon wurde produziert. Das Estimate hierfür betrug 35.000 bis 46.000 Euro. Verkauft für 49.976 Euro.
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Der 1987er Silk Cut Jaguar XJR-8 Endurance Racing Group C Coupé hatte nicht nur große Erfolge bei dem Le Mans 24-Stunden-Rennen, ...
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... sondern brachte auch 1987, 1988 und 1991 drei Weltmeistertiteln nach Großbritanien. Das Estimate für die Lotnummer 223 betrug 1.000.000 bis 1.400.000 Euro. Nicht verkauft.
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Lot 231: Ein 1925er Vauxhall 30/98 OE Wensum.
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Das Estimate lag bei 290.000 bis 350.000 Euro. Verkauft für 308.489 Euro.
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Lot 236: Der 1962er Jaguar E-Type Series I 3.8-Litre Competition Coupé kommt mit alle dazugehörigen Papiere, Rechnungen und einer gültigen Straßenzulassung ...
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... und ist laut Bonhams auch in einem guten Zustand. Das Estimate lag bei 70.000 bis 93.000 Euro. Verkauft für 75.127 Euro.
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Lot 237: Ein 1988er GTD40 Mk2 Coupé mit einer Karroserie von GT Developments.
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Der GTD40 wurde seit seiner neuen Motor-Erneuerung nur 804 Kilometer bewegt. Das Estimate betrug 64.000 bis 81.000 Euro. Verkauft für 97.797 Euro.
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Dieser 1959er Original-Rechtslenker MGA Twin Cam Competition Roadster wurde 2010 restauriert und wieder renntauglich gemacht. Nur 2.111 Exemplare dieses Modells wurde produziert.
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Dieses Exemplar trägt die Lotnummer 239 und hatte ein Estimate von 29.000 bis 35.000 Euro. Verkauft für 34.230 Euro.
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Lot 241: Ein 1965er Ginetta-Ford G10 V8 Zweisitzer Competition Coupé mit einem 'American Ford'-V8-Motor unter der Haube.
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2011 wurde der Ginetta in Silverstone von Andy Newall getestet und nahm 2012 am 'Australia's Phillip Island'-Rennen teil. Das Estimate betrug 170.000 bis 210.000 Euro. Nicht verkauft.
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Lot 244: Dieser 1960er Lola Mk1 Sports Racer wird als renntauglich auf der Bonhams Auktion angeboten.
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Das Estimate lag bei 120.000 bis 150.000 Euro. Nicht verkauft.
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Lot 249: Ein 1931er Invicta 4,5-Liter S-Type 'Low Chassis' Sports mit einer Karosserie von Cadogan. Der 'Low Chassis' Invicta ist zu seiner Zeit der wahrscheinlich bestaussehenste Sportwagen, ...
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... der je in England gebaut wurde. Das Estimate betrug 1 bis 1,4 Millionen Euro. Verkauft für rund 1,1 Millionen Euro.
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Der 1966er Ford Lotus Cortina Mk1 ist bereit zum Rennen. Er kommt mit aller zugehörigen Rechnungen der Restaurierungsarbeiten.
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Dazu gehören ein neuer Motor von Roxwell Racing, ein neuer Zylinderblock und vieles mehr. Das Estimate für die Lotnummer 265 betrug 46.000 bis 58.000 Euro. Nicht verkauft.
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Auf der Goodwood-Auktion wird auch ein 1959er Cooper Monaco T49 Mk1 Sports-Racing Zweisitzer angeboten. Ein gutaufbereiteter Sportwagen mit einer sehr guten Rennherkunft. Die Lotnummer 271 hatte ein Estimate von 210.000 bis 250.000 Euro. Nicht verkauft.
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Lot 275: Der 1934er Singer 1,5-Liter Le Mans Sports nahm 1934 am Le Mans 24-Stunden-Rennen teil und gewann 1936 das RAC Rally.
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Das Estimate betrug 100.000 bis 140.000 Euro. Verkauft für 101.797 Euro.
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Lot 276: Ein 1965er BMW 1800 Ti/SA Competition steht bei Bonhams unter den Hammer. Nur 200 Exemplare des Ti/SA wurde gebaut.
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Der BMW 1800 schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h. Das Estimate hierfür lag bei 37.000 bis 44.000 Euro. Verkauft für 49.291 Euro.
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Lot 277: Dieser 1969er Ford 'Perana' gewann den 2000er London-Sydney Marathon.
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Er wurde exklusiv für südafrikanischen Markt von Basil Green Motors aus Johannesburg gebaut. Das Estimate lag bei 21.000 bis 25.000 Euro. Verkauft für 23.961 Euro.
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Am 3. August 1969 gewann Jackie Stewart mit dem 1969er Matra MS80 seinen ersten Meisterschaftstitel. Dieser Sieg wurde vom Jonathan Mitchell malerisch auf Papier wiedergegeben. Das Estimate für das Gemälde mit der Lotnummer 200 betrug 3.500 bis 5.800 Euro. Verkauft für 6.161 Euro.
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Der Alfa Romeo 8C-35 ist das Highlight der Bonhams-Auktion. Der Wagen mit Chassisnummer 50013 und matching numbers wird im Rahmen des Goodwood Revival Meetings (13. bis 15. September 2013) von Bonhams versteigert.
Der Alfa hat eine gut dokumentierte Geschichte - tragische Todesfälle und zahlreiche Rennerfolge inklusive. Nur für die Angabe, dass Tazio Nuvolari mit diesem Wagen gefahren sein soll, gibt es trotz Bemühungen seitens des Auktionshauses Bonhams keinen stichhaltigen Beweis - allerdings zwei zeitgenössische Artikel in Fachzeitschriften, die die Vermutung nahe legen. Zudem hat "50013" für Originalitätsliebhaber einen gravierenden Makel. Das Estimate für den Vorkriegsrennwagen liegt bei 6,4 bis 7,5 Millionen Euro.
Hans Ruesch gewinnt mit 50013 den Donington-GP
Der Vorkriegs-Monoposto wurde 1935 von Alfa Romeo entwickelt, um gegen die Kompressor-Mercedes und die V16-befeuerten Auto Union weiterhin bestehen zu können. Dank Kompressoraufladung leistete der Achtzylinder-Reihenmotor mit auf 3,8-Liter erweitertem Hubraum ungefähr 330 PS.
Chassisnummer 50013 soll zunächst von der Scuderia Ferrari eingesetzt worden sein. In zeitgenössischen Zeitschriften wird berichtet, dass es sich bei 50013 um den Rennwagen handeln soll, mit dem Carlo Pintacuda und Tazio Nuvolari 1936 den Coppa Ciano gewannen.
Belegt ist der verkauf an den Schweizer Rennfahrer Hans Ruesch im Jahr 1936. Der Schweizer Privatfahrer Ruesch setzte den Alfa noch im gleichen Jahr beim Bergrennen von Shelsley Walsh ein, bei dem er Zweiter wurde. Seinen ersten Sieg konnte Ruesch mit dem Alfa Romeo 8C-35 am 27. September 1936 beim Course de Côte de Lapice in der Nähe von Monthléry feiern. Nur sechs Tage später gewann Ruesch mit seinem Co-Piloten Dick Seaman den Donington Grand Prix in Donington Park. Ruesch setzte den Alfa Romeo 8C-35 in Südafrika, Belgien, Finnland, Rumänien sowie in Brooklands und Crystal Palace ein, bevor er ihn 1939 an Robert Arbuthnot verkaufte.
Mehr als 40 Jahre in einer Hand
Während des Zweiten Weltkriegs verkaufte Arbuthnot 50013 an den Sammler Reg Parnell, der dafür bekannt war, alle verfügbaren Rennwagen aufzukaufen. Zwar kaufte Arbuthnot den Wagen nach Kriegsende zurück, doch er verunglückte bei einem Verkehrsunfall tödlich. Der Alfa gelangte in den Besitz von Dennis Poore, dem damaligen Geschäftsführer von Manganese-Bronze Ltd. - dem Hersteller von Villiers-Motoren sowie BSA und Matchless-Motorrädern. Poore fuhr einige Rennen mit dem Alfa Romeo 8C-35 und gewann 1947 das erste britische Nachkriegsrennen auf dem Gransden Lodge Aerodrome. Im September 148 nahm er mit 50013 am Goodwood Motor Race teil und gewann im gleichen Jahr die RAC British Hill-Climb Championship.
Bis 1955 wurde Chassisnummer 50013 von Dennis Poore bei zahlreichen Rennveranstaltungen eingesetzt. Danach verfiel der Alfa Romeo 8C-35 in einen Dornröschenschlaf, der mehr als 2 Jahrzehnte andauern sollte. Nach dem Tod von Dennis Poore wurde der Wagen 1987 von Bonhams bei einer Auktion in Monaco versteigert. Der damalige erfolgreiche Höchstgebot von 2,85 Millionen US-Dollar war der bis dahin höchste Preis für einen Rennwagen - und einen Alfa Romeo zumal.
Der Makel von 50013
Der Brite Anthony Mayman war der Höchstbieter, der tragischerweise kurz nach dem Kauf verstarb. Nächster Besitzer war Peter Giddings aus San Francisco weitergab. Giddings versetzte den Alfa Romeo wieder in einen rennfertigen Zustand. Allerdings - und das ist der größte Makel an 50013 - ließ Peter Giddings den Alfa Romeo kurioserweise zu einem Zweisitzer umbauen. Außerdem bekam 50013 noch ein Abteil für ein Reserverad, eine Batterie sowie Ersatzteile, um den Straßeneinsatz zu erleichtern.
Giddings setzte den Monoposto bei zahlreichen Veranstaltungen ein. Im Jahr 2000 gewann der Alfa den "Best of Show"-Titel beim Louis Vuitton Concours d'Elegance. Auch nach dem Verkauf an den derzeitigen Besitzer wurde 50013 im Historischen Motorsport eingesetzt. Unter anderem war er bei der Ferrari Challenge, beim "See Red"-Rennen in Donington und dem Goodwood Festival of Speed 2006 zu sehen. In den USA trat er bei Veranstaltungen in Lime Rock, Road America, Mont Tremblant, Laguna Seca und Sonoma auf.
Der technische Zustand des Alfa wird von Baonhams mit sehr gut beschrieben. In den 1990er-Jahren wurde die Karosserie umfassend neu aufgebaut - und der Monoposto zum Zweisitzer umgebaut. Die Technik des Wagens wurde vor kurzem komplett restauriert.
Insgesamt versteigert Bonhams im Rahmen des Goodwood Revival Meetings mehr als 70 Fahrzeuge. Unter anderem den Lamborghini Miura SV aus dem Erstbesitz des Musikers Rod Stewart. Außerdem gibt es zahlreiche Rennwagen zu ersteigern. Alle Rennwagen der Auktion zeigen wir in unserer Fotoshow.