Scottsdale-Auktionen 2014
Patina schlägt Concourszustand
Auch die Flügeltürer-Szene wandelt sich: Auf der Motorshow Essen offerierte der deutsche SL-Spezialist HK Engineering einen unrestaurierten Mercedes-Benz 300 SL Coupé. Beim ersten großen Auktionsspektakel des Jahres in Arizona stach jetzt ein nicht restaurierter Flügeltürer ein vergleichbares restauriertes Modell aus.
21.01.2014
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Gooding & Company bewies bei der Scottsdale-Auktion Mut - das Auktionshaus bot zwei vergleichbare 300 SL an - einen unberührten Scheunenfund und ein komplett restaurierten 300 SL im Concours-Zustand. Das Rennen entschied der originale 300 SL klar für sich. er erzielte 1,9 Millionen Dollar - deutlich mehr als sein Estimate.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Der komplett restaurierte 300 SL war auf ein höheren Preis geschätzt worden (1,35-1,7 Mio. Dollar), doch schon bei 1,04 Millionen Dollar war Schluss. Makel: Statt dem originalen Rot wurde er im selteneren Schwarz lackiert. Statt grüner Innenausstattung spannt sich nun rotes Leder über Sitze und Türen.
Foto: Copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Brian Henniker.
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In Arizona kamen am 16. bis 18. Januar 2014 mehrere Flügeltürer und andere Mercedes unter den Hammer. Gooding & Co. hat zwei 300 SL Coupés im Angebot, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Foto: Copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Mathieu Heurtault.
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RM Auctions hatte Chassisnummer 198.040.6500052 im ANgebot - einen ganz besonderen Flügeltürer: Er ist das Show-Car des Turiner Automobil Salons.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Ursprünglich stand der Wagen in Turin mit roter Innenausstattung, doch bei der Restaurierung wurde diese durch blaues Leder ersetzt.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Das Armaturenbrett trägt immer noch den originalen Lack. Es wurde auch bei einer früheren Umlackierung in Rot original belassen. Mit Informationen zu dem Lenkrad hält sich das Auktionshaus bedeckt.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Begehrt: Die originalen Zentralmutterfelgen von Rudge, mit denen dieses Exemplar auch in Turin stand.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Zu dem Wagen gehört das Bordwerkzeug. Das Estimate betrug 1,1 bis 1,4 Millionen Dollar. Die Gebote endeten bei 1.292.500 Dollar.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Ungewöhnliche Farbkombination: Mit Lot 20 hatte RM Auctions einen Mercedes 300 SL Roadster im Angebot, der geradezu ins Auge springt.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Der Lack in Hellblau, das Leder in Rot - so soll Chassisnummer 198.042.8500244 im Jahr 1958 auch ausgeliefert worden sein.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Auch dieser 300 SL wurde komplett restauriert und im Concours-Zustand angeboten.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Auch das farblich abgestimmte Kofferset ist an Bord.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Die Technik des offenen 300 SL wurde ebenfalls komplett überholt.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Von Sammlern gewünscht: Matching numbers, also die originale Chassis-Motorkombination, wie sie das Werk verlasen hat. Dieser 300 SL kann damit dienen.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Das Estimate lag bei 900.000 bis 1,2 Millionen Dollar. Erzielt wurden 1.045.000 Dollar.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Die besondere originale Farbgebung macht den 300 SL Roadster zu einem begehrten Sammlerauto - zumal in den USA.
Foto: Courtesy of RM Auctions
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Gooding & Company versteigert einen weißen Mercedes 300 SL Roadster aus dem Jahr 1959, der schon zahlreiche Schönheitspreise gewonnen hat. Er wurde ursprünglich nach Bahrain ausgeliefert. Das Estimate lag bei 1, bis 1,3 Millionen US-Dollar. Erst bei 14, Millionen Dollar war Schluss.
Foto: Copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Brian Henniker.
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Dieses Mercedes 300 Sc Coupé - eines von insgesamt nur 98 - befand sich 30 Jahre lang in einer Hand. Gooding & Co. gab ein Estimate von 500.000 bis 700.000 Dollar an (Lot 52). Erzielt wurden 550.000 Dollar.
Foto: Copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Mathieu Heurtault.
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Kunstwerk: RM Auctions hat ein Mercedes 220 A Cabriolet im Angebot, das von dem kalifornischen Künstler Hiro Yamagata gestaltet wurde.
Foto: RM Auctions
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Yamagata hat schon mehrere solcher Kunstwerke angefertigt. Ausgangspunkt ist immer ein Klassiker im Bestzustand.
Foto: RM Auctions
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Lackiert werden die Fahrzeuge dann in einem matten Weiß, bevor Yamagata von Hand farbenfrohe Muster aufmalt.
Foto: RM Auctions
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Auch die Radkappen bleiben nicht verschont. Das Estimate für diesen "Yamagata-Mercedes" lag bei 125.000 bis 200.000 Dollar. Bei 187.000 Dollar fiel der Hammer.
Foto: RM Auctions
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Lot 84 der RM Auktions-Versteigerung ist ein Mercedes 190 SL von 1961.
Foto: RM Auctions
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Der "kleine SL" wird von einem 1,9-Liter-Vierzylinder mit 120 PS angetrieben. Der Wagen wurde von SL-Classics aus Düren komplett restauriert.
Foto: RM Auctions
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Erst Ende 2013 wurde die Restaurierung abgeschlossen. Jetzt steht der 190 SL zum Verkauf. Das Estimate lag bei 175.000 bis 225.000 Dollar. 264.000 Dollar lautete das Höchstgebot.
Foto: RM Auctions
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Lot 18 der RM Auctions-Versteigerung: 1970er Mercedes 280 SL mit weniger als 25.000 Meilen Laufleistung.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Der Wagen wurde neu lackiert und der Innenraum wurde komplett neu bezogen.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Das Estimate war mit 125.000 bis 150.000 Dollar angegeben. 165.000 Dollar wurden erzielt.
Foto: Pawel Litwinski ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Lot 95 ist ein 1971er Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet.
Foto: RM Auctions
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Von dem Modell baute Mercedes nur 1.232 Exemplare.
Foto: RM Auctions
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Der aktuelle Besitzer kaufte den Wagen vor etwa 25 Jahren und bewegte ihn nur wenig im Süden Kaliforniens.
Foto: RM Auctions
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RM Auctions gab das Estimate mit 225.000 bis 275.000 Dollar an. Verkauft für 297.000 Dollar.
Foto: RM Auctions
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Zur Ausstattung gehört bei diesem 280 SE 3.5 Cabrio eine Klimaanlage.
Foto: Robin Adams ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Für dieses Mercedes 300 b Cabriolet beträgt das Estimate 160.000 bis 200.000 Dollar. Verkauft für 297.000 Dollar.
Foto: Robin Adams ©2013 Courtesy of RM Auctions
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Der 1955-"Adenauer" wurde als viertüriges Cabriolet nur 591 mal gebaut.
Foto: Robin Adams ©2013 Courtesy of RM Auctions
Wohl nie zuvor kam es zu so einem direkten Duell von zwei vergleichbaren Modellen: sowohl der patinierte wie auch der edel restaurierte Mercedes-Benz 300 SL stammen aus dem Baujahr 1956, beide sind in der seltenen Farbe Schwarz lackiert. Das unrestaurierte Exemplar erzielte entgegen der Erwartungen des Auktionators Gooding & Company den wesentlich höheren Preis: Mit 1,9 Millionen US-Dollar (umgerechnet 1,4 Millionen Euro) übertraf das Höchstgebot deutlich den Schätzwert um eine halbe Million US-Dollar.
Rarität in Patina
Der unrestaurierte, von Gooding angebotene 300 SL (Chassisnummer 198.040.6500299) ist einer von nur 108 Flügeltürern, die vom Werk in Schwarz (Interner Farbcode DB40) ausgeliefert wurden. Die Inneneinrichtung ist in rotem Leder ausgeführt. Auf umgerechnet rund eine Million Euro hatte das Auktionshaus den Wert dieses Flügeltürers geschätzt, welcher am 16. April 1956 seinen Weg von Stuttgart nach Los Angeles antrat. Fast sechs Jahrzehnte später nach der ursprünglichen Auslieferung an einen Ingenieur aus Inglewood im Großraum Los Angeles ist er aber dank seines Zustands 400.000 Euro mehr wert.
30 Jahre Dornröschenschlaf
Über den Zweitbesitzer gelangte der gebrauchte Sportwagen in den Besitz eines Gullwing-Enthusiasten, der den Mercedes 300 SL bis 1983 fuhr, ihn dann abmeldete und in einer Garage abstellte. Nach 30 Jahren Dornröschenschlaf rollte dieser Flügeltürer jetzt wieder ins Rampenlicht, einschließlich der originalen Werkzeugtasche, der Verpackungssäcke für die demontierbaren Seitenscheiben, den originalen Kennzeichen „G 300SL“ des US-Staats Kalifornien sowie einem Inspektionsaufkleber der California Highway Patrol.
Rekordpreis
In dieser Konstellation rückt der Preis für diesen unrestaurierten Mercedes-Benz 300 SL Coupé von 1956 sehr dicht an den Flügeltürer-Rekord: Den hält immer noch der silberne 300 SL mit der Chassisnummer 198.040.4500129: das ehemalige, nur wenig gefahrenen Auto von Hollywood-Schauspieler Clark Gable aus dem Erstbaujahr 1954. Dafür zahlte ein Sammler in Scottsdale 2012 umgerechnet mehr als 1,7 Millionen Euro ($ 2,2 Millionen). Neben dem Promiaufschlag sprach für dieses Angebot das Baujahr: Im Premierenjahr baute Mercedes nur 146 Flügeltürer.
1,25 Millionen Euro
Wie auf dem US-Markt üblich wurde dem restaurierten Flügeltürer im Concours-Zustand von Gooding der höhere Wert zugesprochen: Der Verkaufspreis von umgerechnet 1,04 Millionen Euro ($ 1.402.500) lag im Rahmen der Erwartungen (Estimate: 1,35 bis 1,7 Millionen Dollar). Es ist offenbar auch nur ein kleiner Schönheitsfehler, dass bei der Restaurierung 2007 die Wagenfarbe und die Inneneinrichtung geändert wurden. Statt der roten Außenlackierung und grünem Tartanstoff für die Inneneinrichtung erstrahlt der 1956 nach Toronto ausgelieferte Mercedes-Benz 300 SL heute im seltenen Schwarz mit rotem Lederinterieur.
Ausstellungswagen
Neben Gooding versteigerten auch RM Auctions und Bonhams je einen Mercedes-Benz 300 SL Coupé im restaurierten Zustand. RM verkaufte den Ausstellungswagen vom Turiner Automobilsalon 1956 (Chassisnummer 198.040.6500052) für umgerechnet 956 500 Euro ($ 1 292 500) und blieb damit ebenfalls im Rahmen des Schätzwerts. Das Auto wurde aufwändig restauriert. Es wurde zwar in der Originalfarbe Silbergrau lackiert, hat aber jetzt eine blaue statt der originalen roten Inneneinrichtung. Dafür verfügte dieser Flügeltürer seit dem ersten Auftritt in Turin über die heute sehr begehrten Zentralmutterfelgen von Rudge. Der von Bonhams ebenfalls in Scottsdale versteigerte 300 SL aus dem Baujahr 1955 erreichte einen Preis von umgerechnet 794 633 Euro ($ 1 078 000).
Gradmesser
Die ersten wichtigen Auktionen des neuen Jahres dienen als erster Gradmesser für 2014. Spitzenexemplare des Mercedes-Benz 300 SL Coupé mit Stahlkarosserie können die Schallmauer von einer Million Euro knacken. Eine Trendwende scheint das recht hohe Ergebnis für den unrestaurierten Flügeltürer aus dem Baujahr 1956 zu markieren: Die wenigen unrestaurierten und mit Patina gut erhaltenen Exemplare scheinen bei Sammlern deutlich höher im Kurs zu stehen.
Weltrekorde
Ein weiterer Trend: Coupés stehen so hoch im Kurs wie 300 SL Roadster. Für umgerechnet 1.058.200 Euro ($ 1.430.000) verkaufte Gooding in Scottsdale das teuerste Exemplar des offenen Supersportwagens: ein weißer Mercedes-Benz 300 SL Roadster aus dem Jahr 1959, welcher ursprünglich in Silbergrau an den Mercedes-Händler in Bahrain ausgeliefert wurde. Dieser Wagen wurde 2010 in den USA restauriert. Die weiteren in Scottsdale angebotenen Mercedes-Benz 300 SL Raodster erzielten Preise von umgerechnet 773.000 ($ 1.045.000) bis 912.000 Euro ($ 1.237.500).
Die kalifonischen Auktionatoren von Gooding sorgten im 2013 für den bislang höchsten Zuschlag für einen Mercedes-Benz 300 SL Roadster. Für ein Exemplar aus dem ersten Baujahr 1957 erzielten sie umgerechnet 1,19 Millionen Euro.
Vor 60 Jahren
Am 6. Februar 1954 feierte der Mercedes-Benz 300 SL Coupé auf der International Motor Sports Show in New York seine Weltpremiere. Ab August 1954 wurde der Supersportwagen mit den nach oben zu öffnenden Türen gebaut. Der Preis damals: 29.000 Mark.