10 Sportwagen-Klassiker zwischen 1.900 und 8.000 €

Mit diesen Schnäppchen lasst Ihr alle stehen!

Wenig Platz, freche Schnauze und (meistens) viel Power – so definierte man vor 20 Jahren das Lustobjekt Sportwagen. Sportwagen gibt es auch schon für kleines Geld – schon unter 2.000 Euro geht's los. Wir zeigen 10 knackige Youngtimer aus den 80ern bis in die 2000er-Jahre. Mit bis zu 411 PS – und maximal 8.000 €.

Corvette C4 Foto: Archiv 39 Bilder

Mitsubishi 3.000 GT ab etwa 7.500 Euro

Im Wettkampf der japanischen Sportcoupés zeigte Mitsubishi mit dem 3.000 GT VR4, wo der Hightech-Hammer hängt. Toyota Supra Turbo und Nissan 300 ZX Twinturbo hatten nämlich weder einen Allradantrieb noch eine Allradlenkung. Auch keinen Franz Beckenbauer, der für eine Sonderserie von 30 postgelben, mit OZFelgen und Remus-Auspuff ausgerüsteten 3.000 GT den Promotor mimte.

Ab 1994 ersetzten Ellipsoid-die Klappscheinwerfer. Es gab auch PS-schwächere Versionen ohne Twinturbo. In den USA ging der 3.000 GT mit leichten Karosserie-Retuschen als Dodge Stealth an den Start.

Honda CRX ab etwa 1.900 Euro

Erinnern Sie sich noch an die kleinen, fast quadratischen Honda-Coupés mit den großen Fastback-Heckfenstern und den unvermeidbaren Nachrüst-Auspuffanlagen mit den doppelten Heizofen-Endrohren? Das waren die wilden Vorgänger des offenen CRX del Sol, der an den Erfolg der Piranha-haft bissigen CRX-Coupés nicht anknüpfen konnte.

Dafür besitzt die vorläufig letzte CRX-Generation ein Targa-Dach, das sich gegen Aufpreis elektrisch nach hinten unter den Kofferraumdeckel schiebt. Das sieht spektakulär aus, dauert aber fast eine Minute und kostet viel Platz im Heck. Also lieber von Hand das Dachteil verstauen. Der Open-Air-CRX ist im Gegensatz zu seinem oft gecrashten Vorgänger auf dem Gebrauchtmarkt sehr präsent. Die starken, drehfreudigen VTi-Motoren mit 160 PS bei 7.600/ min erlauben durchaus sportliche Fahrleistungen mit bis zu 210 km/h Spitzentempo.

Audi TT ab etwa 3500 Euro

Die Urversion des Audi TT erlangte durch einige schwere Highspeed-Unfälle den Ruf eines Witwenmachers. Die knuffige, postmoderne Coupé-Karosserie, unter der ein schnöder VW Golf steckt, erzeugte nämlich erheblichen Auftrieb am Heck, das bei abrupter Gaswegnahme in schnell gefahrenen Autobahnkurven bisweilen zu einem Überholmanöver ansetzte. Ein im Frühjahr 2000 eingeführter Heckspoiler und ESP setzten dem Treiben ein Ende.

Besonders die beiden Allrad-Spitzenmodelle 1.8 T Quattro mit 225 PS und 3.2 Quattro mit 250 PS erzielen dank ihrer kompakten Außenmaße (Länge nur 4,04 Meter) und wenig Gewicht herausragende Fahrleistungen. Die meist recht gut ausgestatteten Nobelcoupés sind gut verarbeitet, bieten aber nur zwei Sitzplätze und einen für groß gewachsene Fahrer etwas eingeengten Kopfraum.

Corvette C4 ab etwa 8.000 Euro

Egal für welche Version Sie sich entscheiden, zwei Dinge sind immer dabei: ein V8 mit 5,7 Litern Hubraum und ein herausnehmbares Targa-Dach (Topmodell ZR-1 ausgenommen). Die ganz frühen, schwachen Motorversionen bis zum L98 mit 240 PS von 1987 sollte man meiden. Richtig Power bringt die LT1-Maschine ab 1992 mit 306 PS. Das im Vergleich zum C3-Vorgänger schlichte Design und ein exzellent ausbalanciertes Fahrwerk sind ein dickes Plus, Nachlässige Detailverarbeitung und Vorbesitzer dagegen ein dickes Minus. Zickige Power-Version ZR-1 (Foto) nur für Kenner und Liebhaber.

Jaguar XK8 ab etwa 8.500 Euro

Kaum zu glauben, dass der XK8 der direkte Nachkomme des herrschaftlich-behäbigen XJS ist. Optisch gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten, und technisch erinnern nur noch die mittragenden Antriebswellen der Hinterachse an den langen Luxusliner. Dagegen gleicht die Frontpartie des XK8 stark dem sagenhaften Autoquartett- Champion E-Type mit 240 PS und 240 km/h, die übrigens reine Fiktion waren. Anders der XK8, dessen 284 PS bei 250 km/h sogar elektronisch eingebremst werden – trotz knapp 1,7 Tonnen. Wer noch mehr Power braucht, dem empfiehlt sich die anfälligere Kompressor-Variante XKR (Foto) mit 365 PS.

Porsche 944 ab etwa 6.500 Euro

So sieht der schmale 924 aus, nachdem er wie Tim Wiese ein Jahr in der Muckibude war: breite Schultern und dicke Oberarme in Form von aufgeblasenen Radhäusern, in denen vergleichsweise kleine Räder stecken. Doch viel wichtiger: Unter der Haube grummelt jetzt ein richtiger Porsche-Motor. Zwar noch immer ein Vierzylinder, aber jetzt mit ordentlichen Muskeln. Stämmige 163 PS (ohne Kat) leistet der Standard-2,5-Liter, dem bald eine S-Version mit 190 PS und der S2 mit drei Litern Hubraum und 211 PS folgten. Dank 250 PS erreicht der 944 Turbo von 1989 fast schon 911-Fahrleistungen. Eine solide Verarbeitung und gute Rostvorsorge machen den 944 zum beliebten Sammel-Youngtimer.

Nissan 200 SX ab etwa 4.500 Euro

Ach Silvia, wie hast du dich verändert! Warst du nicht mal ein kantiges Klappscheinwerfer-Coupé, das wie ein Bertone-Entwurf aus dem Papierkorb wirkte? Jetzt begegnet uns ein weich geformter Stufenheck- Softie, der von dir immerhin den Heckantrieb geerbt hat. Die Motorleistung stieg dagegen dank Turbolader und vier obenliegenden Nockenwellen von 122 auf fast unglaubliche 200 PS.

Schon der direkte 200-SX-Vorgänger mit großzügig verglastem Schrägheck kam auf imposante 169 PS. Doch der seltene 200-PS-SX mit dem so gemütlich wirkenden Stufenheck galt auch wegen seines exzellenten Fahrwerks mit Mehrlenker-Hinterachse unter Kennern als Geheimtipp: 235 km/h Spitze und null auf 100 km/h in 7,5 Sekunden sind noch heute respektable Werte. Gute Exemplare befinden sich daher in Sammlerhänden und sind gerne leicht getunt.

Mercedes CLK ab etwa 4.900 Euro

Gegenüber dem Vorgänger-Pummel-CLK ist dessen C-209-Nachfolger geradezu ein Adonis. Nur die jetzt weinerlich ineinanderfließenden Doppelscheinwerfer stören etwas die ansonsten rundum gelungene Optik. Und dass es sich um einen Sportwagen handelt, zeigt eindrücklich die große Auswahl an V8-Power- Motoren, die den CLK zu einem richtigen Muscle-Car aufrüsten. Wie viel PS sollen es denn sein: 306, 388, 481, 507 oder gar 582?

Die 582 PS schafft jedoch nur das 100-mal gebaute, extrem aufgebrezelte Sondermodell CLK DTM AMG aus dem Jahr 2004, das wie ein Song von Fanta Vier klingt. Wer echtes Understatement sucht, ist mit dem CLK 500 ab 2006 besser bedient. Der 5,5-Liter-V8 leistet 388 PS und beschleunigt das kompakte Coupé in 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Sogar ganz bequem mit Automatik.

Alfa GTV ab etwa 2.400 Euro

Das von Pininfarina entworfene Coupé verblüfft noch heute durch seine eigenwillige Optik. Vier direkt in die Motorhaube eingelassene, bierdeckelgroße Rundscheinwerfer, die ausgeprägte Keilform der Seitenlinie und das kurze, wie abgehackt wirkende Heck machen die 916-Baureihe zu einem echten Hingucker. Dank seiner direkten Lenkung zählt der niedrig bauende GTV zu den agilsten Fronttrieblern seiner Zeit. Und die Top- Version mit 3,2 Liter großem 24V-V6 und quirligen 240 PS erzielt tatsächlich sportliche Fahrleistungen: null bis 100 km/h in 6,3 Sekunden, Spitze 250 km/h. Auch die Twin-Spark-Vierzylinder mit 150 PS knacken locker die 200-km/h-Marke.

Leider litten die GTV-Coupés und -Cabrios unter schlechter Verarbeitung und Konstruktionsmängeln wie den rahmenlosen Seitenscheiben, zufrierenden Türöffnern, defekten Wischermotoren und gigantischen Spaltmaßen. Sehr optimistische Werks-Wechselintervalle für die Zahnriemen der Twin-Spark-Motoren führten zu Motorschäden.

BMW Z3 Coupé ab etwa 7.900 Euro

Wer im Glashaus sitzt, sollte wenigstens einen Sechszylinder mit mindestens 193 PS unter der kurzen Haube haben. Das dachte wohl BMW, als man dem puppig wirkenden Z3-Roadster ein festes Coupédach verpasste. Nur schade, dass es ziemlich hoch und nicht sehr dynamisch gestaltet ist. Für einen klassischen Shooting Brake, den das Z3 Coupé eigentlich darstellt, fehlt ihm das Bösartige und Verschlagene, was seinem wahren Charakter eher entspricht. Bereits die Standardversion mit 2,8-Liter-Reihensechszylinder rennt 230 km/h.

Dank seiner steiferen Karosserie übertrifft das Coupé mit seinem knackigen, direkten Fahrverhalten sein Roadster-Pendant um Längen. Das seltene M Coupé von 2001 fährt mit 325 PS sogar in der Porsche-911-Liga mit, benötigt aber mit seinem kurzen Radstand einen beherzt zupackenden Piloten. Schon heute ist das Z3 Coupé ein begehrter Youngtimer.