Fiat 500C Hybrid

Kleiner Italiener mit mildem Hybrid

Nach dem Start des neuen Fiat 500 als Elektromodell wurde auch der konventionelle Cinquecento elektrifiziert. Test des 500C als Mildhybrid.

Fiat 500C Hybrid Foto: Maximilián Balász 11 Bilder

Als Fiat vergangenes Jahr den völlig neu entwickelten, nur noch elektrisch angetriebenen 500 präsentierte, ging fast schon unter, dass das bekannte Verbrennermodell deswegen keineswegs entfällt. Warum auch, Fiat hat ihm ja erst vor Kurzem einen neuen Antrieb spendiert. 70 PS leistet der nach Euro 6d zertifizierte Einliter-Sauger, kombiniert mit Sechsgang-Handschaltgetriebe und – ganz modern – Riemenstartergenerator. Deshalb nennt ihn Fiat auch Hybrid, obwohl dieser 500 keinen Meter rein elektrisch fährt.

Lokal emissionsfrei aber schon, sofern der Fahrer aktiv mitmacht. Hilfestellung leistet die Schaltanzeige: Unterhalb von 30 km/h den Gang rausnehmen und einkuppeln, dann schaltet sich der Dreizylinder komplett ab. Erneutes Kuppeln, und der Startergenerator wirft ihn rasch und sanft wieder an, egal ob während der Fahrt oder im Stand.

Wer es drauf anlegt und streng nach Schaltanzeige fährt, muss sich mit teilweise ruckeliger Gasannahme bei niedrigen Drehzahlen abfinden, rollt jedoch im Stadt- oder Stop-and-go-Verkehr erstaunlich häufig ohne Motor. Und bedauert, dass der ansonsten quirlige Dreizylinder nicht schon bei höherem Tempo im Schubbetrieb abschalten kann.

Stattdessen wird rekuperiert und Energie in einem Lithium-Ionen-Akku unter dem Fahrersitz gespeichert. Damit unterstützt der in das 12-Volt-Bordnetz eingebundene Startergenerator den Verbrenner mit bis zu 3,6 kW – subjektiv aber kaum spürbar. Konsequent angewendet sind so im Stadtverkehr 100 km mit unter fünf Litern möglich (Testmittel: 6,1 l).

Fiat 500C Hybrid Foto: Maximilián Balász
Wer den Startergenerator konsequent anwendet schafft im Stadtverkehr 100 km mit unter fünf Litern (Testmittel: 6,1 l).


Lebensfreude inklusive

Der Bordcomputer verspricht noch günstigere Werte, was man dem niedlichen Zwerg aber gerne verzeiht. Nachsicht hilft auch bei der hohen Position auf den mäßig bequemen Sitzen, ebenso bei der rückmeldungsarmen Lenkung und der wenig präzisen Schaltung. Doch Hektik liegt dem schmalen Zweitürer mit seinem hübsch eingerichteten Cockpit ohnehin fern. Seine Stärken sind Stadtverkehr und kurze Strecken, da stören das hoppelige Fahrwerk und der knappe Fond nicht allzu sehr.

Mühsam zugänglich ist auch der kleine Kofferraum – jedoch nur, wenn es sich um den 500C mit großem elektrischem Faltdach handelt. Dieses kostet zwar 2.800 Euro extra, aber es lohnt sich: So lässt sich jeder Sonnenstrahl genießen – inklusive der sympathischen Reaktionen, die der kleine Charmeur bei vielen anderen Verkehrsteilnehmern auslöst.