Jaguar XKR-S Cabrio im Test

Zurückhaltung ist anders

Der Jaguar XKR-S Cabrio kommt ohne ermüdende britische Distinguiertheit aus – und die Cabrio-Version auch noch ohne festes Dach.

Jaguar XKR-S Cabrio, Frontansicht Foto: Beate Jeske 20 Bilder

Der Druck auf den Startknopf des Jaguar XKR-S Cabrio löst beim Fahrer eine von zwei Reaktionen aus: Ihm steigt entweder die Schamesröte ins Gesicht, oder ein siedendes Adrenalin-Endorphin-Gemisch verdrängt das Blut aus dem Körper. Rotzig bellt das Kompressor-Triebwerk auf, füllt ganze Häuserschluchten mit seinem zornigen Brodeln und droht beim Ausdrehen ganze Dächer abzudecken.

In 4,4 Sekunden auf Tempo 100

Sein eigenes Dach faltet das Jaguar XKR-S Cabrio in 18 Sekunden unter eine feste Abdeckung und tobt selbst dann verblüffend lässig bis zum Anschlag der Tachonadel bei 300 km/h. In 4,4 Sekunden schiebt das V8-Aggregat den trotz sorglosen Umgangs mit Aluminium noch immer 1,8 Tonnen schweren 2+2-Sitzer von null auf 100 km/h und löst damit das Versprechen des Herstellers ein.

Doch selbst bei Trockenheit suchen die 20-Zoll-Räder fieberhaft nach Traktion, weshalb Fahrer des Jaguar XKR-S Cabrio einen Knopf nur mit Bedacht drücken sollten: den zur Deaktivierung des ESP.

Vor- und Nachteile

  • äußerst kräftiges Kompressor-Triebwerk
  • sehr gute Fahrleistungen
  • begeisternder Klang
  • bequeme Sitze mit viel Seitenhalt
  • agiles Handling
  • leicht übersteuerndes Eigenlenkverhalten
  • wirkungsvolle Bremsanlage
  • umfangreiche Serienausstattung
  • mäßiger Abrollkomfort
  • zu leichtgängige Lenkung
  • verzögert reagierendes Automatikgetriebe
  • veraltete Infotainment-Technologie
  • hohes Preisniveau