Kosten und Realverbrauch
BMW Alpina D3 S
Ein Alpina ist ein teurer Alltagsbegleiter, selbst wenn er von einem Dieselmotor befeuert wird? Wir haben diesen Mythos überprüft.
14.04.2024
Thomas Harloff
Foto: Achim Hartmann
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Einen Alpina kauft man, um sich etwas Besonderes zu gönnen, ohne die Nachteile einer Kleinserienkonstruktion in Kauf nehmen zu müssen.
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So wärmt auch im neuen D3 S ein Grundvertrauen die Gedanken, weil die Limousine auf dem M340d xDrive – dem starken Allrad-Diesel der 3er-Reihe – basiert und sich an vielen Stellen wie ein normaler BMW benimmt.
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Es geht um die Feinheiten; so wurde die Kraftverteilung des D3 S per Software-Änderung neu definiert: Während längsdynamischer Aufgaben krallen sich alle vier angetriebenen Räder eifrig in den Teer und stellen damit eine stabile Traktion sicher.
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Untersteuern? Ist in der Alpina-Welt nicht vorgesehen. Stattdessen präzises Einlenkverhalten.
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Das Alpina-spezifische Hydraulik-Setting der adaptiven Stoßdämpfer gestattet dem Chassis ebenfalls mehr Bewegung und spreizt die anwählbaren Stellungen stärker.
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Hinzu kommt die brachial zupackenden Optionsbremse aus dem hauseigenen B5.
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Von den optionalen 20-Zöllern samt Niederquerschnittsreifen raten wir allerdings ab. Vor allem in der Stufe Comfort plus nimmt das Fahrwerk auf schlechten Straßen Karosseriehüben die Beschleunigungsspitzen, ...
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... trotzdem poltern Kanten-Profile wie etwa Kanaldeckel schroff in die Karkasse der steifen 20-Zöller und weiter in die Karosserie.
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Fürs Komfort-Empfinden macht es übrigens einen spürbaren Unterschied, ob man die Reifen auf Vmax-Eignung bei voller Besetzung mit 3,4 bar vollpumpt. Oder ob man sich auf maximal zulässige 250 km/h beschränkt.
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Ausgewählte, Alpina-spezifische Materialien und die hochwertige Verarbeitung im Innenraum verbreiten einen exklusiven Flair.
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Dazu zählt die Plakette mit D3 S-Seriennummer in der Mittelkonsole.
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Fragwürdig dagegen ist weiterhin die Anordnung des neuen Standard-Layouts der BMW-Instrumente.
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Immerhin wurden die Skalen Alpina-typisch blau hinterlegt.
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Gegen Aufpreis gibt es Schaltpaddel aus Aluminium mit Alpina-Emblem. Dank der um 13 Prozent längeren Hinterachs-Übersetzung ist es ein besonderes Vergnügen, auf der Fernstraße den höchsten Gang einzuklicken und mit Volllast aus der Tiefe durchzuziehen.
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Für alle übrigen Anwendungsfälle darf man guten Gewissens an die Software des Automaten delegieren, dessen Wandler den zusätzlichen 30 Nm und dem breiteren Drehmoment-Plateau angepasst wurde.
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Mit (leider nicht wählbaren) 18-Zoll-Rädern wäre der Gesamtkomfort wahrscheinlich sogar gut – trotz Comfort-Modus ist er so aber nur akzeptabel.
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Das Kofferraumvolumen bleibt gleich zur Serie: 480 bis 500 Liter.
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Der büffelige Reihensechszylinder entwickelt 355 PS und 730 Nm Drehmoment. Und solange dieser Luft holt, springt der 48-Volt-Startergenerator hilfsbereit ein. Im Zusammenspiel ergibt sich eine äußerst druckvolle Kraftentfaltung.
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7,8 l/100 km nimmt sich der D3 S im Test-Durchschnitt. Trotz des hohen Leergewichts von 1.869 kg ist das ein akzeptabler Wert.
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So stellt man sich den Antrieb eines kraftvollen Reisewagens vor. Und genau das könnte der D3 S sein, ein wunderbarer viertüriger GT, würde ihm die BMW-Basis nicht eine fragwürdige Taffheit aufzwingen.
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Um ein Haar wäre der Alpina D3 S ein wunderbarer Diesel-GT mit Power-Antrieb samt erquicklichem Handling. Doch alleine das alles durchdringende Gefühl, etwas Besonderes zu fahren, rechtfertigt einen Teil des hohen Basispreises von 70.500 Euro.
Foto: Achim Hartmann
"Um ein Haar wäre der Alpina D3 S ein wunderbarer Diesel-GT mit Power-Antrieb samt erquicklichem Handling. Doch die hartleibigen 20-Zöller drücken den Federungskomfort auf ein mäßiges Niveau", schreibt Testredakteur Marcus Peters über den Edel-BMW. Trotzdem erhält der Allgäuer mit Münchner Genpool eine exzellente Bewertung – trotz oder wegen seines Verbrauchs und seiner Unterhaltskosten?
Unser Testverbrauch
Laut WLTP soll der BMW Alpina D3 S im Schnitt 7,6 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Im Test sind es mit 7,8 Litern kaum mehr, weshalb die für diese Distanz nötigen Spritkosten mit 12,95 Euro im Rahmen bleiben. Es geht aber noch deutlich günstiger: Wer – wie auf unserer Eco-Runde ermittelt – auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern kommt, zahlt nur 9,30 Euro. Auf der Sportrunde zeigt der BMW Alpina D3 S sein anderes Gesicht: Weil er hier 9,8 Liter verbraucht, wird pro 100 Kilometer Diesel im Gegenwert von 16,27 Euro in Abgas verwandelt. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken.de (29.02.2024 / Diesel: 1,66 Euro/Liter).
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Der Testverbauch setzt sich zu 70% aus der Pendler-Runde und jeweils 15% Eco und Sport zusammen.
Monatliche Unterhaltskosten
Die Festkosten für den Alpina sind tatsächlich nicht gerade günstig. Die Kfz-Steuer liegt bei 332 Euro im Jahr, für die Haftpflichtversicherung werden 461 Euro fällig. Ein Teilkasko-Upgrade kostet für denselben Zeitraum 294 Euro, während für die Vollkaskoversicherung 957 Euro fällig wird. Entsprechend siedeln sich die monatlichen Unterhaltskosten für D3 S-Fahrerinnen und -fahrer bei 351 Euro an, falls sie 15.000 Kilometer im Jahr zurücklegen. Verdoppelt sich die Fahrleistung, steigt die Summe auf 602 Euro. Der bei Alpina traditionell sehr geringe Wertverlust bleibt in dieser Kalkulation unberücksichtigt.
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Der BMW Alpina D3 S kostet mindestens 70.500 Euro.
So wird getestet
Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Test-Verbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko.