Die geheimen BMW M-Modelle

Was macht der V12 da im Z3?

Bei der BMW M GmbH sind über die Jahre zahlreiche Prototypen entstanden, die aber nie den Sprung in die Serie geschafft haben. Wir zeigen Ihnen die Modelle, die in den Garagen der M GmbH verborgen parken.

BMW Z3 M V12 Foto: BMW 49 Bilder

Die M GmbH von BMW ist die Abteilung des bayerischen Autobauers, die die ganz besonders sportlichen Kundenwünsche befriedigt. Allerdings findet hier nicht jeder Kundenwunsch Gehör, denn auch die M GmbH muss in erster Linie profitabel arbeiten. Was hat sich M-Fangemeinde nicht alles für schöne M-Modelle ausgemalt und herbeigesehnt. Ein großes Cabrio, ein M Coupé auf Basis des 8er, einen M3 Touring und, und, und...

Manche Träume wurden in München sogar erhört, die Entwicklungsarbeit angestoßen und sogar bis zum Prototypenstadium durchgezogen. Die Produktionsfreigabe blieb dann bei einigen Modellen aber aus und die Einzelstücke verschwanden in den Parkhaus-Katakomben der BMW M GmbH.

BMW Z3 M mit V12 – unfahrbar

In einer der neuesten Youtube-Ausgaben erlaubt die M-Abteilung einen näheren Blick auf den BMW M8, das M5 Cabrio und den BMW Z3 M zu werfen. Was an Letzterem so besonders ist? Nun, unter der Haube hat sich der Motor quais verdoppelt. Statt des Reihensechszylinders haben die Ingenieure doch tatsächlich einen V12 implantiert – und tatsächlich auch die Motohaube wieder schließen können. Äußerlich zeigt sich der in Apricot lackierte Z3 im klassischen M-Trimm mit den entsprechenden Felgen und den vier Auspuffendrohren.

Unter der Haube zeigt sich dann der "komplette Overkill". Der Versuchsträger von 1999 trägt den M73-Motor, der serienmäßig unter anderem im 7er verbaut war. Die Kraftübertragung übernimmt das Sechsganggetriebe aus dem 850 Ci – der Z3 M kam ja nur mit einem Fünf-Gang-Getriebe an den Start.

326 PS stehen dem Z3 V12 zu Buche, damit lediglich fünf PS mehr als beim R6-Zwilling. Dafür ist das Drehmoment brachial: Satte 490 Nm statt 350 Nm stehen dem Einzelstück zur Verfügung – davon 400 Nm schon bei 1.000 Touren. Alleine die 90 Kilo Mehrgewicht machen den kleinen Roadster indes etwas kopflastig, es wird sogar behauptet, das Auto sei kaum fahrbar, zumal die Enge im Motorraum zu thermischen Problemen führte.

M3-Variationen

Vor ein paar Jahren machte BMW Furore mit einem Pick-up auf BMW M3-Basis – ein Einzelstück für den internen Gebrauch bei der BMW M GmbH. Gab es schon mal in den 80ern und zwar auf Basis des E30. In der schmalen E30-Karosserie steckte die Technik des damaligen M3. Der 2,3-Liter-Vierzylinder leistet 195 PS und 230 Nm und machte den M-Pickup gut 230 km/h schnell. In Serie gibts aber weder der E30- noch der E90-Pickup. Den Sprung in die Serie schafften auch zwei andere M-Prototypen nicht. Mit der Auflage des ersten BMW 3er Compact freuten sich die Fans schon auf eine M-Version. Sollte für BMW doch ein Leichtes sein aus den Komponenten des E30 und des E36 eine Power-Variante aufzubauen. War es auch, wie es der Prototyp der M GmbH mit dem 3,2 Liter großen Reihensechszylinder mit 321 PS unter der Haube beweist. Das Modell war fertig, die Serienfreigabe blieb aus. Die enttäuschten Fans griffen zur Selbsthilfe und bauten reihenweise M3-Komponenten in ihre Compact-Modelle.

Begehrt wurde auch immer eine M3 Touring-Variante, geboten wurden aber nur Coupé, Cabrio und Limousine. Für die E46-Baureihe wurde bei BMW dann aber eine Prototyp mit dem 343 PS starken Reihensechszylinder entwickelt – weil man aber auf dem für M-Modelle wichtigen US-Markt keine Absatzchancen sah, blieb es beim Einzelstück.


M5 als Cabrio, 8er als M-Version

Ähnlich erging es auch anderen Touring-Modellen. Im M5 kam und ging der Kombi. Der E28 wurde generell nur als Limousine ausgeliefert, der E34 kam auch als M5 Touring, der E39 war wieder nur als Limousine zu haben. Den M5 Kombi gab es nur als Prototypen. Im E60 waren wieder beide Varianten zu haben.

Selbst ein BMW 5er Cabrio auf Basis des M5 E34 war greifbar – der Prototyp bereits fertig. Ein Zweitürer mit M-Power und Stoffverdeck als Gegner für die damalige E-Klasse (W124). Auch hier war der Vorstand nicht vom Erfolg überzeugt und schob das M5 Cabrio ab in die Tiefgarage. Das selbe Schicksal ereilte den BMW M8-Prototypen. Er sollte 1990 die Krönung der BMW-Modellpalette werden und erhielt dazu einen Sechsliter-V12-Motor mit gut 550 PS unter die Haube gepackt. Der stärkste Serien-8er kam auf 380 PS. Doch aus dem Über-8er wurde nichts, er verschwand, galt als verschollen und tauchte erst 2010 als Exponat im BMW-Museum wieder auf. Der Hochleistungs-V12 wanderte damals allerdings in modifizierter Form in den McLaren F1 und erlebte eine zweite Karriere als Antrieb für den BMW X5 LeMans.

X5 mit V12-Power

Im BMW X5 M-Hoffnungsträger leistete der Zwölfzylinder satte 700 PS. Genug um den 2,1 Tonnen schweren Sport-SUV im Jahr 2000 unter Hans-Joachim Stuck auf der Döttinger Höhe der Nürburgringnordschleife auf eine Höchstgeschwindigkeit von 311 km/h zu treiben. Für den Sprung in die Serie reichte es dennoch nicht. Der X5 M kam zusammen mit dem X6 M erst mit der zweiten Generation der X-Modelle im Jahr 2009 auf den Markt. Aus dem V12 wurde ein Biturbo-V8 mit 555 PS.