ADAC-Dachzelt-Test

Welches Dachzelt ist das beste?

Der ADAC hat sieben Dachzelte getestet und in fünf Kategorien bewertet. Das grundsätzliche Niveau ist gut, aber ein Modell überragt alle anderen.

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Vickywood Big Willow 140 Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann 15 Bilder

🏆 Die besten Dachzelte auf einen Blick:

  • Der Testsieger heißt Thule Tepui Autana. Die sehr gute Verarbeitung und die geringe Schadstoffbelastung verhelfen dem vergleichweise günstigen Dachzelt zum ersten Platz. Hier das Thule Tepui Autana bestellen
  • Ebenfalls sehr empfehlenswert sind das Nakatanenga Roof Lodge Evo II Extended und das Vickywood Big Willow 140. Beide Modelle zeigen größtenteils gute bis sehr gute Eigenschaften und schwächeln lediglich bei der Verarbeitung.

Camping wird immer beliebter. Und zwar nicht nur die High-End-Variante im Wohnmobil, Campingbus oder Caravan. Auch das Zelten liegt im Trend, wobei die faltbare Behausung nicht zwangsläufig auf dem Boden stehen muss. Das Dach des eigenen Autos bietet sich ebenso als Untergrund für das Zelt an, weshalb das Angebot an entsprechenden Zelten steigt. Um herauszufinden, welches das aktuell beste Modell auf dem Dachzelt-Markt ist, hat der ADAC sieben Vertreter getestet und in fünf verschiedenen Kategorien bewertet.

Die getesteten Dachzelte in der Übersicht:

Thule Tepui Autana

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Thule Tepui Autana Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Mit einem Preis von 2.260 Euro (wie bei allen getesteten Dachzelten inklusive Matratze und Vorzelt) gehört das Tepui Autana zu den günstigen Modellen. Es überragt in den Kategorien Verarbeitung und Schadstoffbelastung; hier erreicht es jeweils die Note 1.0. Kaum schlechter schneidet es beim Camping (1,4) und bei der Wetterfestigkeit ab (1,9). Beim Auf- und Abbau ist das Thule-Produkt interessanterweise am schlechtesten von allen Dachzelten bewertet, wobei die Note 2,4 immer noch im guten Bereich liegt. Unter dem Strich ist das Tepui Autana das einzige Dachzelt im Test, das mit einer Gesamtnote von 1,5 das Prädikat "sehr gut" erreicht.

Nakatanenga Roof Lodge Evo II Extended

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Nakatanenga Roof Lodge Evo II Extended Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Das Modell des Herstellers Nakatanenga aus der Oberpfalz überzeugt mit sehr niedrigen Schadstoffwerten (Note 1,0), in den Kategorien Camping und Wetterfestigkeit verfehlt es nur knapp eine sehr gute Bewertung (jeweils 1,6). Der Auf- und Abbau funktioniert okay (2,3), allerdings kann die Verarbeitung nur teilweise überzeugen (3,2). Für das preislich im Mittelfeld angesiedelte Roof Lodge Evo II Extended ergibt sich somit die Gesamtnote 1,9 und damit Platz zwei im ADAC-Dachzelt-Test.

  • Preis (UVP): 2.650 Euro
  • Stärken: geringe Schadstoffbelastung, gute Camping- und Wettereigenschaften, wirksames Thermozelt
  • Schwächen: nur mittelmäßige Verarbeitung, Auf- und Abbau könnte einfacher funktionieren

Vickywood Big Willow 140

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Vickywood Big Willow 140 Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Das Vickywood Big Willow 140 lieferte sich im ADAC-Dachzelt-Test ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ähnlich teuren Modell von Nakatanenga und erreicht folgerichtig dieselbe Gesamtnote. Die Vorteile des Dachzelts aus dem bayerischen Gersthofen: Es lässt sich etwas leichter auf- und abbauen und ist klar besser verarbeitet. Dafür sind die Materialien stärker mit Schadstoffen belastet.

  • Preis (UVP): 2.668 Euro
  • Stärken: komfortabel, große Seitenfenster, gute Wetterfestigkeit
  • Schwächen: nur befriedigend verarbeitet, vergleichsweise hohe Schadstoffbelastung, teurer Versand
  • Kaufmöglichkeit: Vickywood Big Willow 140 bei ebay kaufen

Campwerk Adventure 140

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Campwerk Adventure 140 Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Das Campwerk Adventure 140 ist das zweitteuerste Dachzelt im ADAC-Test, landet jedoch nur im Mittelfeld – allerdings mit einer guten Gesamtnote von 2,1. Am besten schneidet es in den Kategorien Auf- und Abbau, Camping und Wetterfestigkeit ab (Einzelnoten 1,7 beziehungsweise 1,8). Nachholbedarf besteht dagegen bei der Verarbeitung (3,0). Die Schadstoffbelastung ist die höchste im Testfeld (2,5).

  • Preis (UVP): 2.887 Euro
  • Stärken: große Fensterflächen, guter Kälteschutz dank Baumwollinnenzelt
  • Schwächen: Leiter braucht für Längenanpassung zusätzliche Bohrungen, hohe Schadstoffbelastung, verbesserungswürdige Verarbeitung

Dare to be different Deluxe 140

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Dare to be different Deluxe 140 Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Die Modelle von Campwerk und Dare to be different erreichen zwar dieselbe Gesamtnote und ihre Preise bewegen sich auf ähnlichem Niveau. Aber ihre Stärken und Schwächen liegen jeweils in verschiedenen Bereichen. Das Dachzelt Deluxe 140 überragt bei den Camping-Eigenschaften (Note 1,4) und präsentiert sich ansonsten als gutes Allround-Produkt. Ein echter Ausrutscher bleibt aus, die schlechteste Einzelnote ist eine 2,6 (Wetterfestigkeit).

    • Preis (UVP): 2.825 Euro
    • Stärken: Verarbeitung der Zeltstoffe, wirksames Thermozelt, lange Garantie (3 Jahre)
    • Schwächen: Zeltstangen nicht mit Stoff verkleidet, mühsames Anbringen des Thermozeltes, Wetterfestigkeit

Horntools Desert 140

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Horntools Desert 140 Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Das mit Abstand günstigste Dachzelt im ADAC-Test (1.862 Euro) stammt vom Hersteller Horntools. Auch das Desert 140 ist ein guter Allrounder: Es gibt weder Ausreißer nach oben oder unten, die Einzelnoten bewegen sich zwischen 2,0 (Wetterfestigkeit, Schadstoffe) und 2,8 (Verarbeitung). Positiv fällt die lange Garantie auf, negativ die schlechten Kälteeigenschaften.

Gentletent GT Roof (2021)

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Gentletent GT Roof Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Das eindeutig teuerste Dachzelt ist der Testverlierer beim ADAC: Das Gentletent GT Roof, ein Vorjahresmodell, muss sich trotz der guten Gesamtnote 2,5 mit dem siebten und letzten Platz begnügen. Die größte Besonderheit ist der Auf- und Abbau: Statt Stangen aufzustellen und das Zelt darüberzustülpen, verfügt es über ein patentiertes, per Luftpumpe aufblasbares Luftkammersystem. Dadurch ist das Zelt das mit Abstand leichteste (26 Kilogramm, alle anderen wiegen etwa das Doppelte) und weist das kleinste Packmaß auf. Der ADAC weist darauf hin, dass das getestete 2021er-Modell nicht mehr erhältlich ist und beim Nachfolger einige Schwächen (zum Beispiel größere Fensterflächen, verbesserter Regenschutz) ausgemerzt wurden.

  • Preis (UVP): 3.882 Euro
  • Stärken: geringe Schadstoffbelastung, niedriges Gewicht, einfacher Aufbau
  • Schwächen: mäßige Verarbeitung, schlechte Durchlüftung wegen zu kleiner Fenster

Zusammenfassung ADAC-Dachzelt-Test 2022

So unübersichtlich der Markt für Autodachzelte ist, so hoch scheint das generelle Niveau zu liegen. Jedes der sieben vom ADAC getesteten Modelle ist empfehlenswert, sogar das schlechteste Modell erhält mit der Gesamtnote 2,5 eine gute Bewertung. Allerdings ist das Gentletent GT Roof das eindeutig teuerste Modell im Testfeld. Wer bereit ist, so viel Geld für ein Dachzelt auszugeben, sollte sich das Nachfolgemodell genauer anschauen, bei dem laut ADAC einige Schwächen behoben wurden.

08/2022, ADAC Dachzelt Test 2022 Ergebnis Tabelle Foto: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis weist dagegen das Thule Tepui Autana auf, das den Test folgerichtig mit der Gesamtnote 1,5 gewinnt – und zwar eindeutig und mit einer (als einziges Dachzelt) sehr guten Bewertung. Nur beim Auf- und Abbau kann der schwedische Vertreter nicht ganz überzeugen. Zudem fehlt ein Thermo-Innenzelt, sodass Ganzjahres-Camper eher zu einem der Konkurrenzmodelle greifen sollten. Beim Kälteschutz konnte besonders das Nakatanenga Roof Lodge Evo II Extended überzeugen.