ADAC-Wallbox-Test von Autoherstellern

Ist günstig auch gut?

Der ADAC hat acht Wallboxen von den Automobilherstellern BMW, Ford, Hyundai, Mercedes, Peugeot, Tesla, Volvo und Volkswagen getestet.

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🏆 Die besten Ladestationen von Automobilherstellern für Zuhause auf einen Blick:

  • Wallbox Pulsar Plus von Hyundai. Mit dem besten ADAC-Urteil (1,8) unter den getesteten Ladestationen überzeugt sie mit einem guten Gesamtpaket. Hier die Hyundai Wallbox Pulsar Plus bestellen.
  • Ebenfalls sehr empfehlenswert ist die günstigste getestete Wallbox Tesla Gen 3 Wall Connector. Für 500 Euro bietet sie eine sehr gute Sicherheit, sehr gute Funktionalität und eine ausreichende Ausstattung. Hier den Tesla Gen 3 Wall Connector bestellen.

Der Anteil von Benzinern ist von 62,4 Prozent im Jahre 2018 auf 32,6 Prozent Ende 2022 gesunken. Bei Diesel-Fahrzeugen ist der Rückgang seit dem Abgasskandal 2015 noch drastischer – von satten 48 Prozent 2015 sank der Anteil auf aktuell 17,8 Prozent. Die Gewinner sind, auch dank der Kaufprämien, Plug-in-Hybride (13,7 Prozent) und reine Elektro-Fahrzeuge mit einem Anteil von 17,7 Prozent bei den Neuzulassungen. Zum Jahreswechsel waren erstmals mehr als eine Million E-Autos zugelassen. 833.000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb, davon 470.000 rein batteriebetriebene Elektroautos, wurden letztes Jahr allein hierzulande neu zugelassen.

ADAC Wallboxen 2023 Foto: ADAC

Wenn die Anzahl an Elektroautos wächst, steigt selbstverständlich der Bedarf an privaten Ladestationen. Inzwischen testet der ADAC regelmäßig solche sogenannten Wallboxen, mit denen sich E-Fahrzeuge bequem in der heimischen Garage wieder mit Energie befüllen lassen. Diesmal mussten sich acht Modelle von Automobilherstellern den prüfenden Blicken der ADAC-Testingenieure stellen. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Keine der acht Wallboxen erhält ein schlechteres ADAC-Urteil als 2,2. Überraschender fallen ihre Preise aus. Trotz gewichtiger Namen rangieren sie alle "nur" im dreistelligen Bereich zwischen 500 und 999 Euro.

Hyundai an der Spitze

Die Wallbox Pulsar Plus sichert Hyundai in diesem Vergleich den Testsieg. Die Wallbox konnte im Test auf ganzer Linie überzeugen und bis auf den zu hohen Stand-by-Verbrauch gibt es keine echten Mängel zu entdecken. Dazu gesellt sich die kompakte Bauform, die mitgelieferte Steckergarage und die beste App mit dem größten Funktionsumfang im Testfeld.

Mercedes und Peugeot punktgleich

Mit der Note 1,9 nur knapp dahinter: Die zweitteuerste Wallbox im Test sichert sich den zweiten Platz. Die Mercedes-Benz Wallbox sieht schick aus, bringt ein langes Kabel mit, das sich gut an dem Gehäuse verstauen lässt und gefällt durch ein unkompliziertes Handling sowie sicheres Laden. Auch die App kann im Test überzeugen, auch wenn der Ladestrom darüber nicht eingestellt werden kann.

Die ePro Full Wallbox von Peugeot ist das einzige Modell ohne angeschlagenes Ladekabel im Test. Das Gehäuse fällt recht groß aus, die Steckerbuchse lässt sich nicht verriegeln und der Stand-by-Verbrauch ist der höchste im Testfeld. Dafür gefällt die Wallbox mit einem 3,5 Zoll großen Display, der Autorisierung per RFID und App sowie umfangreicher Vernetzungsmöglichkeiten, eine SIM-Karte für Datenverkehr per Mobilfunk liegt sogar bei. Ansonsten zeigte die Peugeot-Box sichere und zuverlässige Ladeeigenschaften.

BMW und Ford schaffen 2,0

Die recht günstige BMW Wallbox Gen. 3 konnte sich dank ihrer sicheren und zuverlässigen Ladefunktion ein gutes Ergebnis sichern. Einziges Manko: Die App lässt sich nur per Bluetooth mit der Wallbox verbinden, eine Steuerung oder Abrufen von Informationen aus der Ferne ist nicht möglich. Auch eine Autorisierung suchten wir vergebens.

Die Ford Connected Wallbox leistete sich im Test keine Ausrutscher und präsentiert sich als echter Allrounder. Sie kommt mit einem extra langen Kabel, Steckergarage, ist günstig und lässt sich zudem per App steuern. In Summe gibt es dafür die verdiente Note 2,0.

Die günstigste kommt von Tesla

Der Gen 3 Wall Connector von Tesla ist mit seiner kompakten Bauform und der wechselbaren Glasfront sehr attraktiv gestaltet, dazu mit 500 Euro die günstigste Wallbox im Testfeld. Dennoch gibt es ein gelungenes Kabelmanagement samt Steckergarage. In puncto Funktion und Sicherheit gibt es an der Tesla ebenfalls nichts auszusetzen. Dafür ist die Ausstattung sehr mager, weder ein Stromzähler noch eine App ist vorhanden. Tesla-Fahrer freuen sich dagegen über eine Taste am Stecker, der die Ladeklappe am Auto öffnet.

ADAC Wallboxtest 2018 Foto: ADAC

Auf dem siebten Platz folgt die Wallbox Garo von Volvo. Sie gehört zu den Modellen, die sich hauptsächlich auf die Grundfunktion des Ladens beschränkt und markiert mit 999 Euro den höchsten Preis im Test. Beim Thema Sicherheit gibt es keinerlei Ausfälle und so wird die Wallbox hier mit sehr gut gewertet. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale sind allerdings kaum vorhanden, nicht einmal eine Möglichkeit der Autorisierung des Ladevorgangs und auch der Stand-by-Verbrauch ist recht hoch.

Den Wallbox-Test des ADAC rundet die Volkswagen Wallbox ID. Charger ab. Sie überzeugt mit fehlerfreier und sicherer Funktion sowie dem niedrigsten Stand-by-Verbrauch. Das Kabelmanagement ist praktisch und die problemlose Bedienung überzeugt. Die Ausstattung ist allerdings sehr spartanisch und auf ein Minimum, nämlich die Basisfunktion einer Wallbox, reduziert. Es fehlen Autorisierung, Energiezähler und auch eine App.

Hierauf sollten Sie beim Wallbox-Kauf achten

Beim Kauf einer Wallbox sollten mehrere Dinge immer beachtet werden. So muss die Installation einer Wallbox immer von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Die dadurch entstehenden Kosten sollten, neben dem Kaufpreis der Box und Sicherungstechnik, mitberücksichtigt werden. Außerdem sollten sich Verbraucher unbedingt über mögliche Förderprogramme für den Kauf oder Einbau von Kommunen oder Bundesländern informieren. Der KfW-Fördertopf des Bundes ist aufgebraucht – ob er wieder aufgefüllt wird, ist derzeit unklar.