Einsturz der Baltimore-Brücke

Die Auswirkungen auf die Auto-Industrie

Die Brücken-Katastrophe von Baltimore vom Dienstag (26.3.2024) hat direkte Auswirkungen auf die Zulieferkette der Auto-Industrie.

Francis Scott Key Bridge in Baltimore Einsturz Foto: The Washington Post via Getty Images 11 Bilder

Über den Hafen der Großstadt an der US-Ostküste werden Im- und Exporte sowie Zulieferteile großer Autohersteller wie Audi, Bentley, BMW, Ford, General Motors, Jaguar-Land Rover, Lamborghini, Mazda, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Nissan, Subaru, Stellantis, Toyota, Volkswagen und Volvo abgewickelt.

Nach Brücken-Einsturz: Ford stark betroffen

John Lawler, der Finanzvorstand von Ford Motor Co., äußerte sich gegenüber Bloomberg TV: "Da es sich um einen Hafen mit großem Umschlag handelt, sind Auswirkungen unvermeidlich. Wir sind dabei, Alternativen zu erarbeiten und werden Teile über andere Häfen an der Ostküste oder an anderen Orten im Land umleiten müssen."

General Motors teilte mit, an Alternativrouten für Fahrzeuglieferungen zu arbeiten, die bislang über den nun geschlossenen Hafen von Baltimore gingen. Der Autobauer GM erwartet laut einer Mitteilung "nur minimale Auswirkungen" durch die Schließung.

VW rechnet mit leichten Einschränkungen

VW gab an, dass der Konzern vom Brücken-Einsturz (siehe Details in der Fotoshow und im Video) nicht betroffen sei, da sich sein Terminal vor der eingestürzten Brücke befindet. VW habe im vergangenen Jahr über Baltimore ungefähr 100.000 Fahrzeuge für Händler in den Nordost- und Mittelatlantikstaaten der USA ausgeliefert. Die Wolfsburger rechnen jedoch als Folge des Unfalls mit Verzögerungen im Lkw-Verkehr.

BMW erwartet ebenfalls keine "unmittelbaren Auswirkungen auf unser Geschäft, abgesehen von kurzfristigen Verkehrsverzögerungen", wie ein Sprecher mitteilte. Ähnlich wie VW liegt der BMW-Terminal vor der Brücke und ist weiterhin zugänglich.

Mercedes mit flexiblen Optionen

Mercedes-Benz, dessen Fahrzeugverarbeitungsanlage westlich der Brücke in Baltimore liegt, ist "in engem Austausch mit unseren Logistikdienstleistern und beobachtet die Situation laufend", wie der deutsche Autohersteller mitteilte. Es stehen "mehrere Optionen innerhalb unseres flexiblen Lieferkettennetzwerks zur Verfügung", so ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Bloomberg.

Mazda gehört noch vor Mercedes zu den Autobauern, die im März 2024 mit 118 Millionen US-Dollar den größten Import-Wert darstellten. Es folgen Mercedes mit 73 Millionen US-Dollar sowie Subaru mit 70 Millionen. VW steht nach Daten vom Bloomberg auf Platz 5 mit einem Import-Wert von 56 Millionen Dollar. Die privaten und öffentlichen Terminals des Hafens von Baltimore haben laut Automotive News im Jahr 2023 847.158 Fahrzeuge umgeschlagen.