Porsche und Audi mit eigener Software
VW-Töchter machen sich selbstständiger
Porsche und Audi wollen in Sachen Software unabhängiger vom Mutterkonzern werden. Beide Autobauer suchen sich dazu Hilfe von externen Spezialisten. Die Entwicklungsziele sind allerdings unterschiedlich.
26.04.2024
Holger Wittich, Uli Baumann
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Ab 2024 fährt der Porsche Macan elektrisch.
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Der neue Macan kommt zehn Jahre nach der ersten Generation in zwei Varianten auf den Markt. Der allradgetriebene Macan 4 (links) und der Macan Turbo (rechts).
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Die Verwandschaft zum Vorgänger ist klar erkennbar, …
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… spätestens der Blick aufs Heck lässt aber keinen Zeifel offen, dass es sich um die zweite Generation handelt.
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Insgesamt ist der Macan der zweiten Generation deutlich aerodynamischer gezeichnet, als der Vorgänger. Der Elektro-Macan senkt seinen cW-Wert um 0,1 auf 0,25. Das ist beachtlich.
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In den Dimensionen hat der Macan zugelegt.
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8,6 Zentimeter mehr Radstand, knapp 10 Zentimeter mehr Länge und auch in der Breite und Höhe legt der kleine Porsche SUV zu.
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Auffälligste Veränderung an der Front: Die neuen, zweigeteilten Leuchten mit Tagfahrlicht oben und optionalem LED-Matrix Licht unten.
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Außerdem gibt es jetzt eine üppige Spoilerlippe an der Front. Darüber liegen die Lufteinlässe.
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Ebenfalls neu ist das Design des Hecks mit einer durchgehenden, gleichförmigen Leuchte und großem rotem LED-Streifen.
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Der Stauraum des Macan legt zu. Mit aufrechten Rücksitzen kommt er auf ein Ladevolumen von 540 Liter, umgeklappt sind es 1.348 Liter.
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Unter der Fronthaube, im Frunk, gibt es weitere 136 Liter Stauraum.
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Ein echter Hingucker: Die Seitenscheiben sind rahmenlos.
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Ebenfalls ansehnlich: die optionalen 22-Zoll-Räder.
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Noch einmal dynmaischer geht der Macan Turbo ans Werk.
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Vor allem am Heck wird der Unterschied zum Macan 4 deutlich.
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Ein Diffusor und Luftauslässe zur Entlüftung der Radhäuser knapp unter dem Leuchtband zieren das Heck.
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Aber auch an der Front weisen die angepasste Spoilerlippe und die veränderten Lufteinlässe unterhalb des Kennzeichens auf das Top-Model hin.
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Gar nicht mal so schmal: die Speichen. Der Grund: Geschlossene Räder verbessern die Windschlüpfigkeit des Fahrzeugs.
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Sportlich muten die Carboneinleger in den Türen des Macan Turbo an.
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Gänzlich neu für den Macan sind die flache Heckscheibe und das breite LED-Leuchtband.
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Neu gezeichnet haben die Designer auch die Grafik des Tagfahrlichts. Aus dem Vier-Punkt-Design wurde eine Vier-Strich-Signatur.
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Die Plattform teilt sich der Macan mit dem Audi Q6-E-tron.
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Die gemeinsame PPE (Premium Plattform Electic) der beiden VW-Töchter setzt auf eine 800-Volt-Architektur.
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Die Batterie wird dabei aus 12 NMC-Zellen (8 Teile Nickel, 1 Teil Mangan, 1 Teil Kobalt) zusammengesetzt.
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Geladen wird der Akku mit bis zu 270 kW Ladeleistung per CCS am 1000-Volt-Lader. Am 500 Volt-High-Performance-Lader sind nur 135 kW in der Spitze drin.
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Der Sprung von 10 auf 80 Prozent SOC gelingt dem Elektro-Macan so bestenfalls in 21 Minuten. Wechselstromladen kann der Macan bis 11 kW.
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Anders als beim Taycan kommt die Macan-Plattform ohne Fußgarage aus und bildet ein vollständiges Skateboard.
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Beim Motor setzt der Macan auf zwei permanenterregte Synchronmaschinen (PSM) für die Vorder- und Hinterachse, in deren Gehäuse auch die Leistungselektronik auf Siliziumkarbidbasis integriert ist.
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In Sachen Leistung stellt der Elektro-Macan seinen Vorgänger so deutlich in den Schatten. Der Macan 4 kommt auf eine Systemleistung von bis zu 300 kW (408 PS) und 650 Nm maximales Drehmoment. Der Macan Turbo kommt sogar auf 470 kW (639 PS) und 1.130 Nm.
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Der Innenraum ist ebenfalls komplett neu und wird neuerdings von einer großen Display-Landschaft dominiert.
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Das gebogene Display für das digitale Kombiinstrument misst 12,6 Zoll. Der Screen für den Beifahrer und das Zentraldisplay 10,9 Zoll.
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Der Wählhebel ist zwischen Cockpit und Zentraldisplay untergebracht.
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Der Startknopf ist porschetypisch links vom Lenkrad.
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Für den Fahrer ergibt das ein übersichtliches Bild.
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Der Beifahrer kann auf seinem eigenen Display während der Fahrt beispielsweise Filme schauen oder Einstellungen am Infotainment vornehmen.
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Ein Rearseat-Entertainment ist nicht vorgesehen.
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Dafür wäre der Platz auch etwas knapp.
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Der Marktstart für die beiden neuen Modelle ist für die zweite Jahreshälfte angekündigt.
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Den Macan 4 gibt es dann ab 84.100 Euro.
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Das Topmodel Macan Turbo kostet mindestens 114.600 Euro.
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Weil die VW-eigene Softwareentwicklungsabteilung Cariad die E3-1.2-Plattform nicht performant ans Laufen brachte, verzögerte sich der Marktstart des E-SUV Macan (siehe Fotoshow) um zwei Jahre. Nach Analyse von McKinsey kostete dies die Zuffenhausener rund drei Milliarden Euro. Nun will sich Porsche unabhängiger in Sachen Softwareentwicklung machen und könnte nach einem Bericht des Handelsblatts den kommenden Porsche Super-SUV K1 auf eine eigene Software-Plattform stellen.
Neue Software-Partner aus den USA
Bereits zu Beginn des Jahres reiste eine kleine "Delegation ins Silicon Valley, um sich nach Partnern umzuschauen, mit denen Porsche Alternativen zum Konzernbaukasten für Software realisieren kann", schreibt das Blatt. Ende März 2024 verkündete Porsche die finanzielle Beteiligung und die strategische Partnerschaft an bzw. mit Applied Intuition, einem auf Fahrzeugsoftware spezialisierten Lieferanten aus dem US-amerikanischen San José.
"Gemeinsam wollen die Partner Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Fahrzeugsoftware umsetzen", so Porsche. Ziel der Partnerschaft sei es, den Eigenanteil bei der Software zu erhöhen und die Abhängigkeiten von Lieferanten mit Black-Box Lösungen zu verringern. Damit wolle man die Komplexität reduzieren und die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöhen.
"Applied Intuition ist ein wichtiger Softwarepartner für uns und wird uns dabei helfen, Software in allen Aspekten des Fahrzeugs besser zu verstehen. Tests können dann bereits in einer früheren Entwicklungsphase software-basiert durchgeführt und schneller absolviert werden. Damit können wir uns noch stärker darauf konzentrieren, bestmögliche Kundenerlebnisse zu schaffen", sagt Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung bei der Porsche AG. "Diese weitere Kooperation stärkt das Software-Know-how von Porsche, ergänzend und unterstützend zu den Aktivitäten des Volkswagen-Konzerns."
Audi: Gleicher Partner, andere Ziele
Knapp vier Wochen nach Porsche verkündet auch VW-Tochter Audi einen Deal mit Applied Intuition. Die Ingolstädter wollen sich, wie vom neuen Audi-Chef Gernor Döllner bereits angekündigt, stärker für externe Partner öffnen. Wie Applied Intuition mitteilt, dreht sich die jetzt geschlossene Vereinbarung um "eine einheitliche Lösung, mit der Audi automatisierte Fahrfunktionen (AD) auf Fahrzeugebene entwickeln, validieren, genehmigen und implementieren kann." Die geplanten Lösungen seien branchenführend und setzten in einer erweiterten Operational Design Domain (ODD) neue Maßstäbe für die schnelle, robuste und kosteneffiziente Validierung und Zulassung von AD-Funktionen, heißt es weiter.
Während es bei der Kooperation mit Porsche darum gehe, updatefähige Software für das Gesamtfahrzeug zu entwickeln, beschränke sich die Zusammenarbeit mit Audi auf die Bereiche automatisiertes Fahren und Life Cycle Management.