Neue Dieselsorten XTL, HVO und B10

Ab April gibts Diesel aus Frittenfett

XLT, HVO, B10 – das Bundeskabinett hat Ende 2023 Dieselkraftstoff zugelassen, der zu 100 Prozent aus Altspeiseöl bestehen darf. Ende März stimmte auch der Bundesrat zu, entsprechend gibt es den neuen Sprit ab April 2024 an der Tankstelle. Die Details.

Tanken Öl Foto: fluxfoto via Getty Images 16 Bilder

Die Novelle der 10. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes erlaubt es, dass paraffinische Dieselkraftstoffe (XTL; X-to-Liquid) nach DIN EN 15940 zum Beispiel aus Frittierfett in den Verkehr gebracht werden dürfen. Es gibt noch eine weitere Version des paraffinischen Diesel des Typs HVO. Gleichzeitig sind Dieselkraftstoffe auf Basis von Erdgas (GTL; Gas-to-liquids) erlaubt.

Freigabe von Herstellern für B10 und XTL

Mit der Novelle setzt die Ampel-Regierung auch europarechtliche Vorgaben um, diese sieht darüber hinaus die Einführung von B10 Diesel vor, also konventioneller Diesel, dem zehn Prozent Biodiesel beigemischt werden darf. Allerdings warnt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) die Kunden. Vor der Betankung mit B10- oder XTL-Diesel sollten Autofahrer checken, ob ihre Fahrzeuge eine Freigabe des Herstellers für die Kraftstoffe haben.

Teilweise werden bereits in Tankdeckeln und auch in den Betriebsanleitungen entsprechende Hinweise stehen. Darüber hinaus müssen Tankstellenbetreiber die beiden Sorten klar kennzeichnen. Diesel B10 steht dann für den konventionellen Diesel mit der zehnprozentigen Beimischung von Biodiesel, als "paraffinischer Diesel" wird der XTL-Diesel gekennzeichnet sein.

5 % werden neuen Diesel anbieten

Neben diesen Sorten ist B7-Diesel (7 % Biodieselanteil) als Bestandschutzsorte gesetzt und bleibt an den Tankstellen verfügbar. Ob XTL-Diesel in Zukunft an den Tankstellen in ausreichender Menge angeboten werden kann, ist nicht klar. Das BMUV rechnet damit, dass fünf Prozent aller rund 14.500 Tankstellen in Deutschland XTL und/oder B10 anbieten werden, pro Jahr rechnet man mit einem Sprung von einem Prozent.

Die paraffinischen Diesel im Detail

  • Paraffinischer Diesel XTL wird aus verschiedenen Ausgangsmaterialien in flüssige Energieträger umgewandelt, darunter Erdgas, Biomasse und Kohle. Biokraftstoffe können aus nachwachsenden Rohstoffen wie Gerste, Raps, Zuckerrohr oder Abfallstoffen wie Gülle oder Altspeiseölen hergestellt werden.
  • Paraffinischer Diesel HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oils und bezeichnet Treibstoffe, die aus Pflanzenölen hergestellt werden. Reiner HVO100 oder C.A.R.E. sind Formen dieses Treibstoffs, während gemischte Pflanzenöle und Diesel als Diesel R33 bekannt sind.