Volkswagen ID.UX

VW will in China mit neuer Sub-Marke angreifen

Volkswagen verliert immer mehr chinesische Marktanteile bei den Elektroautos. Nun soll eine neue Sub-Marke (ID.UX) vor allem junge Käufer auf dem größten Automarkt der Welt ansprechen. Das Design-Konzept ID.Code gibt einen ersten Ausblick.

VW ID.Code Foto: Volkswagen

Volkswagen ist im Krisenmodus – insbesondere in China. Dominierte der Konzern die Autolandschaft dort in den vergangenen Jahrzehnten mit Verbrennermodellen, bleibt den Wolfsburgern der Zugang zum Elektro-Boom bisher verwehrt. Die MEB-Modelle verkaufen sich bisher nur schleppend in China. Eine neue Sub-Marke soll nun die jüngeren chinesischen Kunden ansprechen und den Weg ins Elektro-Zeitalter ebnen. Kann das funktionieren?

Das erste Modell unter dem neuen Label stehe sogar schon fest. Es dürfte sich dabei um einen Ableger des Cupra Tavascan handeln. Der läuft vom neuen Band in Anhui. Bisher hieß es allerdings, der Tavascan würde in China nur für andere Märkte gebaut. Cupra selbst ist in China nicht bekannt. Die enthüllte Design-Studie ID.Code könnte allerdings einen ersten Ausblick auf die neue Submarke geben.

Funktioniert das Vorbild Cupra in China

Eine ganz neue Marke will China mit ID.UX wohl nicht etablieren. Stattdessen setze man auf die große Bekanntheit von Volkswagen und nutze daher eine Art Sub-Label. Dieses soll auf dem weltgrößten Automarkt mehr Lifestyle vermitteln – so wie es Cupra in Europa geschafft hat. Ein Auto in der Größe des ID.Code, das auf dem Modularen Elektrifizierungs-Baukasten (MEB) steht, ist dafür aber ein relativ kostspieliges Modell.

Volkswagen wurde jüngst die Marktführerschaft im Automobilbereich vom chinesischen BYD-Konzern entrissen. Auch andere chinesische Unternehmen wie Geely, Nio, Xpeng oder Great Wall sind auf dem Vormarsch und dürften den deutschen Marken und vor allem Volkswagen immer mehr Wasser abgraben. Allen chinesischen Konkurrenten gemein sind die günstigeren, vernetzteren und moderneren Angebote. Das Vorbild Cupra richtet sich dagegen eher in die teurere Premium-Richtung.

Entwicklungszeit wird verkürzt

Bereits vor einem Jahr hatte der zum Krisentreffen nach China geflogene VW-Vorstand verkündet, die Entwicklungszeiten neuer Produkte und Technologien um 30 Prozent verkürzen zu wollen. Die Fahrzeug-Komponenten-Entwicklung und die Beschaffung wurden dafür in der Gesellschaft 100%TechCo gebündelt. Die Investitionssumme von einer Milliarde Euro sollte das Vorhaben stützen.

Bisher bemängelten chinesische Kunden nämlich mangelnde Infotainment- und Connectivity-Funktionen sowie zu kleine Touchscreeens. Zudem sind Modelle aus dem Hause Volkswagen deutlich teurer als vergleichbare Autos von heimischen Marken. Der Cupra Tavascan trägt beispielsweise einen 15-Zoll-Bildschirm mit neuester VW-Software auf dem Armaturenträger. In Zukunft sollen chinesische Autos allerdings eine eigene Software ohne Wolfsburg-Bezug bekommen. Ob das ausreicht, um den gigantischen Vormarsch chinesischer Konkurrenten aufzuhalten, bleibt abzuwarten.