RM Auctions-Versteigerung in Scottsdale
Ferrari vom "Grand-Prix"-Regisseur unterm Hammer
Mehrere Tausend Autos werden in der verrückten Auktionswoche von Scottsdale versteigert. RM Auctions verkauft alleine 25 Oldtimer, deren Estimate bei 1 Million Dollar oder darüber liegt, darunter einen Ferrari 275 mit Erstbesitzer John Frankenheimer.
16.01.2015
Kai Klauder
Foto: RM Auctions
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RM Auctions versteigert am 15. und 16. Januar 2015 insgesamt 127 Oldtimer, darunter 25 mit einem Estimate von einer Million oder darüber. Besonders viel Aufmerksamkeit erfährt Lot 241, ein 1967er Ferrari 275.
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Grund ist der Erstbesitzer, der Regisseur und Filmproduzent John Frankenheimer. Mit Filmen wie "Ronin", "Manchurian Cnadidate" und allen voran "Grand Prix" gehört Frankenheimer zu den Hollywood-Größen.
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Die Historie des Ferrari ist von Marcel Massini festgehalten. Das Estimate des Ferrari lag bei 3,5 bis 4,5 Millionen Dollar, erzielt wurden 3.657.500 Dollar.
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Lot 243: 1969er Ferrari 365 GTS. Das Estimate liegt bei 3,0 bis 4,8 Millionen Dollar, das Höchstgebot lag zwar bei 3,45 Millionen Dollar, doch RM Auctions vermeldet nicht einen Verkauf.
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Dieser Ferrari ist der 17. von nur 20 produzierten seiner Art.
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Lot 139: 1937er Mercedes-Benz 540 K. Das Estimate lag bei 3,4 bis 4 Millionen Dollar, es blieb jedoch bei einem Höchstgebot von 3,1 Millionen Dollar.
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Der Kompressor-Mercedes gewann im Jahr 2014 in Pebble Beach den Concours d’Elegance in seiner Klasse.
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Lot 235: 1973er Ferrari 365. Das Estimate lag bei 3 bis 3,5 Millionen Dollar, verkauft für 3,3 Millionen Dollar.
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Dieser Ferrari wird mit den original Dokumenten versteigert...
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... und hat erst 27.000 Kilometer auf dem Tacho stehen.
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Lot 119: 1971er Lamborghini Miura. Das Estimate lag bei 2 bis 2,6 Millionen Dollar. Verkauft wurde er für 1.897.500 Dollar.
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Gary Bobileff restaurierte den Wagen im Jahr 2007.
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Lot 250: 1964er Ferrari 250 LM. Das Estimate lag bei 9,5 bis 12,5 Millionen Dollar.
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Dieses Exemplar ist das neunte von 32 gebauten. Der Zuschlag erfolgte bei 9.625.000 Dollar.
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Lot 219: 1955er Ferrari. Das Estimate lag bei 1,75 bis 2,25 Millionen Dollar, das Höchstgebot bei 1,675 Millionen Dollar - nicht verkauft
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Dieser Ferrari hat zwei bekannte Vorbesitzer: Frits Kroymans und ...
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... den Dirigenten Guido Cantelli.
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Lot 151: 1966er Ferrari 275 GTS. Das Estimate lag bei 2 bis 2,3 Millionen Dollar. Für 2,365 Millionen Dollar verkauft.
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Von diesem Ferrari 275 GTS wurden nur 200 Modelle gebaut. Vor kurzem restaurierten die Spezialisten Brian Hoyt und Patrick Ottis den Sportwagen.
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1983 kaufte Bob Moe den Ferrari. Der Wagen blieb 25 Jahre in dessen Besitz und wurde in der Zeit nicht gefahren.
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Lot 237: 1979er Lamborghini Countach LP. Das Estimate lag bei 800.000 bis 1 Million Dollar, verkauft für 725.000 Dollar.
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Dieser Lamborghini wird mit den original Dokumenten versteigert.
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In der ersten Serie des Countach LP wurden nur 50 Autos hergestellt.
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Lot 115: 1966er Ferrari 275 GTB. Das Estimate lag bei 2,75 bis 3,5 Millionen Dollar - und wurde knapp erreicht: 2,75 Millionen Dollar lautet der Verkaufspreis.
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1994 gewann der Ferrari den Concours d’Elegance in seiner Klasse im kalifornischen Monterey.
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Gleich drei ehemaligen Besitzer stammen aus dem "Golden State" Kalifornien.
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Lot 131: 1990er Ferrari F 40. Das Estimate lag bei 1,2 bis 1,5 Millionen Dollar, verkauft wurde er für 1,265 Millionen Dollar.
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Der Tacho zeigt erst knapp 8.500 Kilometer an.
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Vor kurzem ist in den Ferrari eine neue Abgasanlage montiert worden.
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Lot 130: 1988er Porsche 959. Das Estimate liegt bei 900.000 bis 1,1 Millionen Dollar, verkauft für 1,045 Millionen Dollar.
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Der Porsche hat erst 21.000 Kilometer hinter sich gebracht...
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... und drei Besitzer gehabt.
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Lot 233: 1953er Bentley R-Type. Das Estimate lag bei 1,5 bis 1,7 Millionen Dollar, verkauft für 1,525 Millionen Dollar.
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Vorbesitzer des Bentley sind der berühmte amerikanische Krimiauto James Patterson...
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... und Glenn Mounger.
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Lot 223: 1961er Maserati 3500 GT Spyder. Das Estimate von 950.000 bis 1,2 Millionen Dollar wurde klar übertroffen: 1.347.500 Dollar.
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In jüngster Vergangenheit wurde dieser Maserati vollständig restauriert...
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... und erstrahlt in einem dunklen Blau.
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Lot 136: 1962er Ferrari 250 GT. Das Estimate lag bei 1,6 bis 1,9 Millionen Dollar, verkauft für 1,705 Millionen Dollar.
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Nach 35 Jahren versteigert der Besitzer den Ferrari.
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Lot 246: Dieser 1932er Packard Deluxe Eight Individual Custom Sport Phaeton mit einer Karosserie von Dietrich wurde für 1,0465 Millionen Dollar verkauft.. Das Estimate lag bei 900.000 bis 1,2 Millionen Dollar.
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Dieser Packard war einst im Besitz von Otis Chandler, dem früheren Herausgeber der Los Angeles Times.
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Lot 126: 1966er Shelby 427. Das Estimate lag bei 1 bis 1,4 Millionen Dollar, verkauft für 990.000 Dollar.
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Das Interieur ist noch im Originalzustand.
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Lot 238: 1955er Mercedes-Benz 300 SL Gullwing - das Estimate von 1,45 bis 1,65 Milionen Dollar wurde mit einem Verkaufspreis von 1.485.000 Dollar knapp erreicht.
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2013 gewann der Mercedes eine Auszeichnung beim St. Michaels Concours d’Elegance.
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Lot 143: 1965er Porsche 904 Carrera. Das Estimate lag bei 1,5 bis 2 Millionen Dollar, verkauft für 1,65 Millionen Dollar.
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1967 kaufte Carl Armstrong den Porsche für 6.000 Dollar.
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Danach fuhr der Amateur-Rennfahrer viele Rennen in den US-Bundesstaaten Ohio und Michigan.
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Lot 158: 1984er Ferrari 288 GTO. Das Estimate lag bei 1,9 bis 2,4 Millionen Dollar, verkauft für 2,75 Millionen Dollar.
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Dieser Ferrari ist der erste GTO, der nach Japan geliefert wurde.
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Noch steht der Tacho unter 11.000 Kilometer.
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Lot 253: 2005er Ferrari FXX Evoluzione. Das Estimate lag 1,6 bis 1,9 Millionen Dollar, verkauft für 1.622.500 Dollar.
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Dieser Ferrari hatte bisher erst einen Besitzer.
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Lot 146: 1937er Bugatti. Das Estimate lag bei 800.000 bis 1 Million Dollar, für 800.000 Dollar verkauft.
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Gilt als Vorführauto der Pariser Autoshow von 1937.
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Lot 212: 1970er Lamborghini Miura. Das Estimate lag bei 1 bis 1,4 Millionen Dollar, das Höchstgebot bei 975.000 Dollar - nicht verkauft.
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In diesem Wagen fuhren mit Nino Vaccarella und Ludovico Scarfiotti zwei Sieger des 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
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Lot 104: 1930er Rolls-Royce. Das Estimate liegt bei 80.000 bis 100.000 Dollar, verkauft für 181.500 Dollar.
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Die Auswahl der Automobile, die RM Auctions am 15. und 16. Januar 2015 in Scottsdale versteigert, ist hochkarätig wie bei keinem anderen der bei dieser Mega-Auktion in Arizona/USA vertretenen Häuser. Von den insgesamt 127 angebotenen Oldtimern liegen bei 25 die Estimates bei einer Million Dollar - oder deutlich darüber.
Mit Abstand den höchsten Preis erwartet RM Auctions für den Ferrari 250 LM aus dem Jahr 1964 - passenderweise trägt er auch die Lotnummer 250. Das Estimate wurde auf 9,5 bis 12,5 Millionen Dollar festgelegt.
Ferrari 365 GTS mit deutscher Vorgeschichte
Auf Platz 2 liegt ein 1969er Ferrari 365 GTS mit einer Pininfarina-Karosserie. Von dem Spider wurden in einem Jahr nur 17 Exemplare gebaut, das 17. kommt in Scottsdale unter den Hammer. Der Wagen mit matching numbers (Chassis- und Motornummer 12473) wurde 1969 von Ferrari Becker an Thomas Teves, Erbe des Teves-Imperiums (ATE-Bremsen), verkauft. Nächste Station war die Firma Etienne Aigner in München, die mit feinen Lederwaren berühmt wurde.
Etienne Aigner soll den Wagen selbst gefahren sein. In dieser Zeit wurde der 365 GTS in Gelb umlackiert, bevor er an Peter Lorenz und später weiter an Josef Brunlehner verkauft wurde. Der Schweizer Sammler Erich Traber besaß den Ferrari von 1985 bis 1989, als er von Fritz Kroymans für dessen Sammlung erworben wurde. Kroymans besaß den Wagen bis 2009. Der aktuelle Besitzer verschiffte den seltenen Ferrari in die USA, wo er 12473 einer Restaurierung unterzog. Motor und Getriebe wurden neu aufgebaut und in den originalen Auslieferungszustand zurückversetzt.
Der Ferrari 365 GTS wird von einem 4,4-Liter-V12 mit 320 PS angetrieben, das Estimate liegt bei 3,9 bis 4,8 Millionen Dollar.
Ferrari 275 GTB/4 von Hollywood-Größe
Mit "Der Gefangene von Alcatraz" und "The Manchurian Candidate" (deutsch: Botschafter der Angst) kam für John Frankenheimer der große Durchbruch, mit "Grand Prix" schuf er 1966 einen der besten Motorsportfilme. Ein Jahr später belohnte sich der erfolgreiche Regisseur und Produzent mit einem besonderen Geschenk: einem Ferrari 275 GTB/4.
Dem Kauf des Sportwagens ging eine lange Korrespondenz Frankenheimers mit Ferrari voraus, die der US-Regisseur zum größten Teil in Budapest während der Dreharbeiten zu "The Fixer" verfasste. Der Briefwechsel gehört zu der umfangreichen Dokumentation, die dem rund 330-mal gebauten Wagen beiliegt.
Im Oktober 1967 wurde der Wagen an Frankenheimer in Budapest ausgeliefert - und der damals 37-Jährige war begeistert: ""Das Auto ist tatsächlich eingetroffen und es ist wunderschön. Es ist ohne Zweifel der beste Ferrari, die ich je besessen habe. Ich werde mit ihm an diesem Wochenende nach Wien fahren und dort den 2.000-Meilen-Check-up vornehmen lassen."
Nach einigen Schwierigkeiten mit schlechtem Motorlauf wegen der Vergaserabstimmung, wurde der Wagen nochmals im Werk überarbeitet, bevor Frankenheimer den Ferrari 275 GTB/4 mit in die USA nahm. Dort verkaufte er ihn im Jahr 1971 an einen kalifornischen Sammler. Die weiteren Besitzer führten den Ferrari nach Japan, Schweden und nach Boston, an die Ostküste der USA. Bis 2002 befand sich der Wagen rund 20 Jahre im Besitz von Bruce Male.
In den letzten 6 Monaten wurden der Ferrari 275 GTB/4 kosmetisch und technisch auf Vordermann gebracht, die Motor-Getriebe-Einheit bekam einen umfangreichen Service, Bremsen und Fahrwerk wurden zum Teil mit Neuteilen aufgebaut. Auch im Innenraum bekam der Ferrari zahlreiche Neuteile, neue Bezüge aus Leder und Teppiche. Das Estimate wurde auf 3,5 bis 4,5 Millionen Dollar festgelegt.
Mercedes-Benz 540 K Sport Cabriolet
Lot 139 der RM Auctions-Versteigerung ist ein Mercedes-Benz 540 K von 1937 in Neuwagenzustand. So wird der Vorkriegswagen beschrieben, der 1936 von Martha Jordans bestellt wurde. Am 12. Februar 1937 wurde er in Düsseldorf übergeben.
Nur 83 Exemplare des Luxus-Cabriolets wurden in Sindelfingen gebaut, das angebotene Fahrzeug trägt die Karosserienummer 826201 - und soll das erste von nur 10 Exemplaren in dieser Form sein.
Der Wagen kam in die USA und Jahrzehnte später zurück nach Deutschland. Alfred Richter setzte den Wagen ab 1996 bei vielen Oldtimer-Rallyes ein und fuhr rund 30.000 km mit dem 180 PS starken Kompressor-Mercedes. Der aktuelle Besitzer kaufte den Wagen und beauftragte den Restaurierungs-Experten Jim Friswold, den 540 K mit Chassisnummer 154146 in einen perfekten Concours-Zustand zu versetzen. Der Wagen wurde komplett demontiert und neu aufgebaut, der Motor in Deutschland revidiert, das Interieur mit neuem Leder und aufgearbeiteten Holzteilen in Neuwagenzustand restauriert.
Im Juni 2014 wurden die umfangreichen Restaurierungsarbeiten abgeschlossen, jetzt steht der Mercedes-Benz 540 K inklusive einer Dokumentation zum Verkauf. Das Estimate beträgt 3,4 bis 4 Millionen Dollar.
Alle Oldtimer mit einem Estimate von einer Million Euro oder mehr zeigen wir in unserer Fotoshow.