Fisker vor dem Aus
Ocean-Preise sinken dramatisch
Fisker kämpft ums blanke Überleben. In den USA hat der E-Autobauer jetzt den Preis für den Elektro-SUV Ocean um bis zu 24.000 Dollar gesenkt.
28.03.2024
Uli Baumann
Foto: Fisker Inc.
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Die aus Kalifornien stammende Marke Fisker lässt den Ocean bei Magna in der Steiermark bauen – mit dicken Muckis und mächtigem Akku. Ein erster Test.
Foto: Achim Hartmann
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Vom Fahrerplatz aus sieht man wenig von der Fronthaube, die nur von Technikern geöffnet werden soll. Wischwasser wird unten an der Frontscheibe nachgefüllt, nur klemmt die Gummikappe beim Testwagen.
Foto: Achim Hartmann
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Auf Landstraßen wird die Leistung am Kurvenausgang E-Auto-typisch ziemlich stark limitiert, wobei der fahrerlos 2.447 kg schwere Ocean je nach Radius trotzdem manchmal leicht ins Leistungsuntersteuern gerät.
Foto: Achim Hartmann
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Kurven durchfährt der Fisker zügig mit seinem ausgewogen abgestimmten MacPherson-Multilink-Fahrwerk – mit überschaubarem Wankmoment und passender Aufbaukontrolle bietet der Fisker auch brauchbaren Federungskomfort.
Foto: Achim Hartmann
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Reichlich Traktion und querdynamisch nicht schlecht, aber langweilig – das Torque Vectoring fehlt.
Foto: Achim Hartmann
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428 Kilometer weit fährt er und nimmt so dem Mercedes EQS 580 (413 km) die Spitzenposition in unserer Testreichweiten-Tabelle ab. Nach Eco-Profil kommt der Benz weiter: 510 zu 560 km.
Foto: Achim Hartmann
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18,1 Sekunden für 0 auf 200 km/h. Ungefähr diesen Wert hält er bis zum fünften Sprint, der zehnte dauert fast 32 Sekunden. Andere starke E-Autos liefern zehnmal die gleiche Zeit.
Foto: Achim Hartmann
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Bremswege: aus 100 km/h kalt 37,0 Meter, aus 100 km/h warm 36,7 Meter.
Foto: Achim Hartmann
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Nützlich ist der 230-Volt-Adapter für den Ladeanschluss am Kotflügel vorn links.
Foto: Achim Hartmann
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Versenkbare Türgriffe beim Fisker.
Foto: Achim Hartmann
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An der linken A-Säule: Überwachungskamera, etwa für die Müdigkeitswarnung. Erkannte Tempolimits zeigt der Touchscreen an, ...
Foto: Achim Hartmann
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... nicht der schmale Tachomonitor.
Foto: Achim Hartmann
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Das aus der Mittelkonsole ausklappbare Tablett nennt Fisker Taco-Tray. Es dient auf dem Bild als Smartphone-Stütze, funktioniert aber auch für Laptops (etwas wackelig) oder eben zum Essen – statt eines Handschuhfachs gibt’s auch für den Beifahrer ein ausfahrendes Brettchen.
Foto: Achim Hartmann
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Einfache, aber bequeme Sitze.
Foto: Achim Hartmann
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Im Hollywood-Modus dreht sich das Display für Videoinhalte auf die Seite, ...
Foto: Achim Hartmann
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... wenn man die mittlere Taste des Klimabedienteils oberhalb der Handyladestationen gedrückt hält.
Foto: Achim Hartmann
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Zwei Ladeschalen für Mobiltelefone.
Foto: Achim Hartmann
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Die Solarelemente im Dach dienen übrigens vor allem als Sonnenschutzrollo-Ersatz: Laut Fußnote auf der Fisker-Website können damit im Jahr gut 2.000 km Reichweite generiert werden – bei 5,4 kWh/m² Sonneneinstrahlung pro Tag (ein Wüstenwert?).
Foto: Achim Hartmann
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Wenn die Schlüsselbatterie leer ist, kann man den Schlüssel an den Türgriff halten (RFID), doch falls dem 12-Volt-Bordakku Energie fehlt, kann nur der Pannendienst noch helfen.
Foto: Achim Hartmann
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Hinten: dreiteilig klappbare Rückbank und reichlich Beinraum.
Foto: Achim Hartmann
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Haptische Tasten zur Bedienung der Klimaanlage.
Foto: Achim Hartmann
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Kofferraumvolumen 476–1.274 Liter.
Foto: Achim Hartmann
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Versenkbare Heckscheibe.
Foto: Achim Hartmann
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Ausgewogenes Fahrwerk, gutes Platzangebot und Komfort, dazu viel Power bei hoher Effizienz und Reichweite. Die fehlenden Funktionen, Warnmeldungen, die teils überforderte IT-Hardware und die gefühllose Lenkung kosten Punkte. Mal sehen, wie das fertige Auto wird.
Foto: Achim Hartmann
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„Viel Auto fürs Geld, beste Testreichweite. Qualität und Software sind noch verbesserungswürdig“, sagt Jochen Albig, Testchef.
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„Gutes Platzangebot, ordentlicher Federungskomfort, effizienter Antrieb. Aber: Detailmängel“, ergänzt Jens Dralle, Ressortleiter Test und Technik.
Foto: Achim Hartmann
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„Die krasse Form hilft im alltäglichen Umgang mit dem Fisker Ocean nicht weiter, macht ihn aber einzigartig“, so Michael von Maydell, Testredakteur.
Foto: Achim Hartmann
Die Zukunft des US-Elektroautobauers Fisker sieht derzeit alles andere als rosig aus. Es fehlt an allen Ecken und enden an Geld. Die Produktion des Ocean bei Magna Steyr im österreichischen Graz wurde bereits gestoppt. Jetzt versucht Fisker bereits gefertigte Modelle in den USA noch an den Mann zu bringen – und zwar mit echten Dumping-Preisen, die für alle Ocean-Bestandsmodelle des Jahrgangs 2023 gelten. Um wie viele Fahrzeuge es sich dabei handelt, lässt Fisker offen. US-Medien sprechen von rund 3.400 Autos. Vergangene Woche hatte Fisker seinen Fahrzeugbestand auf 4.700 Fahrzeuge beziffert, wobei 1.300 davon dem 2024er-Jahrgang zuzurechnen sind.
Bestandsmodelle abverkaufen
Wie Fisker mitteilt, sinkt der Grundpreis für den Ocean in der Variante Extreme von ursprünglich 61.499 Dollar auf nun 37.499 Dollar (umgerechnet rund 34.650 Euro). Die Preissenkung beträgt beachtliche 24.000 Dollar.
Für einen Ocean Ultra wurden bislang 52.999 Dollar verlangt, der ist ab sofort ab 34.999 Dollar (umgerechnet rund 32.300 Euro) zu haben – satte 18.000 Dollar günstiger. Und der Ocean Sport sinkt von 38.999 Dollar um 14.000 Dollar auf nur noch 24.999 Dollar (umgerechnet rund 23.100 Euro). Damit dürfte diese Ocean-Variante das günstigste neue Elektroauto auf dem US-Markt sein.
Alle offerierten Ocean-SUV sollen bereits mit dem Softwarestand der 2024er-Modelle ausgerüstet sein. Zusätzlich weisen einige Fahrzeuge Zusatzausstattung im Wert von bis zu 7.000 Dollar auf. Gültig sind die neuen US-Preise ab dem 29. März 2024. Fisker will das Angebot so lange aufrechterhalten, bis alle Bestandsmodelle abverkauft sind.
Auf die deutsche Preisgestaltung (Ocean Extreme: 63.590 Euro; Ocean Ultra: 66.940 Euro; Ocean Sport: 46.980 Euro) hat die Fisker-Krise bislang keine Auswirkungen. Wer in den USA bereits einen Fisker Ocean gekauft hat, dürfte über den aktuellen Preisverfall wenig erfreut sein.