Opel Manta GSe ElektroMOD (2021)
Klassiker mit Zukunftsantrieb
Der elektrifizierte Retro-Opel sollte erst nur Social-Media-Likes sammeln. Inzwischen scheint mehr möglich. Mindestens eine Kleinserie. Opel-Chef Lohscheller zumindest ist schwer beeindruckt.
19.05.2021
Jochen Knecht
Foto: Opel / Enes Kucevic
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Opels erster Elektro-Restomod zeigt sein Gesicht: Wenig überraschend trägt der Manta GSe ElektroMOD die neue Vizor-Maske, die für alle neuen Opel stilprägend ist.
Foto: Opel / Christian Bittmann
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Im Fall des modernisierten Klassikers ist die dunkle Nase aber gleichzeitig auch ein Display. "Pixel-Vizor" nennen sie das bei Opel. Damit wird der Elektro-Manto zu Plaudertasche, weil er über die gesamte Fahrzeugbreite mit seiner Umwelt kommunizieren kann.
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Die Scheinwerfer dahinter stammen übrigens aus dem alten Opel Zafira.
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Der grellgelbe Lack entspricht der neuen Farbe des Opel-Logos. Mit hohem Grün-Anteil. Weil öko und so
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Auf dem Kofferraumdeckel ist Platz für einen Redakteur. Drunter sitzt der 31 kWh große Akku.
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Die runden Heckleuchten sind original, die LED-Technik dahinter natürlich nicht.
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Den Schriftzug gab's am Original so nicht. Passt aber zum Look der aktuellen Opel-Modelle.
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Im fein säuberlich mit Alcantara ausgeschlagenen Cockpit findet sich reichlich jüngere Opel-Ware: Sportsitze aus dem seligen Adam und das Digital-Cockpit aus dem aktuellen Mokka.
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Das grundsätzliche Antriebslayout entspricht grob dem des Originals: Motor vorn, Antrieb hinten. Heißt: Antriebswelle und Vierganggetriebe sind noch an Bord und werden gebraucht. Wer will, kann sogar von Hand schalten, braucht dafür aber keine Kupplung mehr. Klingt schräg, fährt sich aber lustig, betonen sie bei Opel.
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Wie sich das für ein echtes Elektroauto gehört, kann der Monza GSe natürlich auch rekuperieren, sprich, beim Bremsen Energie zurückgewinnen. Aktiviert wird die Rekuperationsfunktion über einen Schieberegler, der im Original-Manta für die Regulierung von Heizung und Lüftung zuständig war.
Foto: Opel / Christian Bittmann
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Thema Lüftung: Weil auf dem Armaturenträger jetzt digital kommuniziert wird, war kein Platz mehr für die klassischen Luftausströmer. Die wanderten deshalb unters Armaturenbrett und sitzen jetzt dort, wo dereinst das Radio untergebracht war. Und das Radio? Gibt's nicht mehr. Als Ersatz ist ein klangstarker Marshall-Lautsprecher an Bord, über den per Bluetooth Musik ins Auto gestreamt werden kann.
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Nachgeladen wird am DC-Lader mit maximal 9 kW.
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Das Auto ist fertig. Und fährt. Sogar mit TÜV-Segen. Knapp zwölf Monate haben die Manta-Revoluzzer gebraucht.
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Nur ein Jahr, weil sie die Finger von der komplexen Serientechnik der elektrischen Corsa und Mokka gelassen haben.
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Die 108 kW starke Synchronmaschine (maximal 255 Nm Drehmoment) und der 31 kWh große Lithium-Ionen-Akku stammen von einer Firma, die sich auf die Elektrifizierung von Young- und Oldtimern spezialisiert hat.
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Der Vorteil: erprobte Technik. Die taugt, Stand heute, für rund 200 Kilometer Reichweite. Am WLTP-Wert arbeiten sie noch.
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Abgesehen vom E-Antrieb und den entzückenden 17-Zoll-Alus, die Ronal extra für den Retro-Manta gefertigt hat, schlägt auch das digitale Grinsen eine Brücke in die Gegenwart
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Lob gibt’s für das Auto inzwischen vom Opel-Chef persönlich.
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Michael Lohscheller räumte in einem Interview ein: „Deutschland scheint auf den Manta zu warten!“ Hoppla. Geht da was in Sachen neuer Manta? Das müssten jetzt die Marktforscher bewerten, lässt Lohscheller ausrichten. Ein Dementi klingt anders.
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Im März 1974 ergänzte der 105 PS starke Manta GT/E die Modellreihe, wurde aber nur ein Jahr lang gebaut und zum Preis von 12.500 DM verkauft.
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Der Mantarochen als Namensgeber und Markenzeichen geht auf Videoaufnahmen und Fotos zurück, die die Opel-Designer in Filmen von Jacques Cousteau gesehen hatten.
Foto: Opel
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50 Jahre Opel auf einen Blick.
Foto: Opel
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Dass der modernisierte Manta ElektroMOD heißt, liegt laut Opel am Konzeptfahrzeug Elektro GT, das bereits vor 50 Jahren Weltrekorde für E-Fahrzeuge aufstellte.
Foto: Opel
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1971 erzielt Georg von Opel, der Enkel des Firmengründers, mit einem 188 km/h schnellen Opel Elektro-GT sechs Elektromobil-Weltrekorde.
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Zwei gekoppelte Gleichstrom-Motoren liefern 88 kW/120 PS.
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Die Energie kommt aus einer 590 Kilogramm schweren Nickel-Cadmium-Batterie.
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Die Reichweite beläuft sich auf maximal 44 Kilometer bei konstant gefahrenen 100 km/h.
Foto: Opel
Wenn Pierre-Olivier Garcia vom Opel Manta GSe Elektromod spricht, dann klingt das ein wenig so, als könne er noch immer nicht glauben, dass aus einer irren Idee wirklich ein Auto geworden ist. Der Mann arbeitet im Opel-Designteam und hatte gemeinsam mit ein paar Kolleginnen und Kollegen eine Idee: altes Auto, moderner Antrieb. Elektrisch, natürlich. Ein verwegener Gedanke für eine Marke, die in den letzten Jahren aus CO2-Gründen fast die gesamte Emotionalität aus dem Programm rationalisiert hat. GSi? OPC? Lange her. Trotzdem fanden sich Mitstreiter, Budget und ein Manta A Berlinetta aus dem Jahr 1973. Vielleicht funktioniert so was ja im Social-Media-Kontext.
Bei den jungen Wilden, den Fans. Tat es. Schon die ersten Teaserbilder frästen in Rekordgeschwindigkeit durch die Opel-Foren. Viele dachten an eine nette Computer-Retusche. Und lagen falsch. Das Auto ist fertig. Und fährt. Sogar mit TÜV-Segen. Knapp zwölf Monate haben die Manta-Revoluzzer gebraucht. Ein Jahr. NUR ein Jahr, weil sie die Finger von der komplexen Serientechnik der elektrischen Corsa und Mokka gelassen haben.
Foto: Opel / Enes Kucevic
Digital-Cockpit aus dem Opel Mokka & Sportsitze aus dem Adam S: Im Innenraum des elektrischen Manta gibt's reichlich Serienteile.
E-Antrieb kommt nicht von Opel
Heißt: Die 108 kW starke Synchronmaschine (maximal 255 Nm Drehmoment) und der 31 kWh große Lithium-Ionen-Akku stammen eben nicht aus dem Opel-Regal, sondern von einer Firma, die sich auf die Elektrifizierung von Young- und Oldtimern spezialisiert hat. Der Vorteil: erprobte Technik. Die taugt, Stand heute, für rund 200 Kilometer Reichweite. Am WLTP-Wert arbeiten sie noch. Nachgeladen wird am DC-Lader mit maximal 9 kW. Die viele Leistung passt zum historischen Vorbild. Das GSe im Namen referenziert auf die sportlichen GSE-Opel der Vergangenheit, optisch stand der Manta GT/E aus dem Jahr 1974 Modell, der nicht nur ordentlich motorisiert (105 PS), sondern auch optisch entsprechend selbstbewusst auftrat.
Foto: Opel / Christian Bittmann
Der obere Schieberegler wird in Sachen Lüftung und Heizung nicht mehr gebraucht. Er steuert im RestoMOD die Rekuperation!
Trotz E-Motor: die Schaltung bleibt an Bord
Das grundsätzliche Antriebslayout entspricht grob dem des Originals: Motor vorn, Antrieb hinten. Heißt: Antriebswelle und Vierganggetriebe sind noch an Bord und werden gebraucht. Wer will, kann sogar von Hand schalten, braucht dafür aber keine Kupplung mehr. Klingt schräg, fährt sich aber lustig, wie Pierre-Olivier Garcia betont. Auch weil das Auto nur rund 100 Kilo mehr wiegt als der Klassiker mit Verbrenner. Nettes Detail zum Thema Elektroantrieb: Wie sich das für ein echtes Elektroauto gehört, kann der Monza GSe natürlich auch rekuperieren, sprich, beim Bremsen Energie zurückgewinnen. Aktiviert wird die Rekuperationsfunktion über einen Schieberegler, der im Original-Manta für die Regulierung von Heizung und Lüftung zuständig war. Thema Lüftung: Weil auf dem Armaturenträger jetzt digital kommuniziert wird, war kein Platz mehr für die klassischen Luftausströmer. Die wanderten deshalb unters Armaturenbrett und sitzen jetzt dort, wo dereinst das Radio untergebracht war. Und das Radio? Gibt's nicht mehr. Als Ersatz ist ein klangstarker Marshall-Lautsprecher an Bord, über den per Bluetooth Musik ins Auto gestreamt werden kann.
Foto: Opel / Christian Bittmann
Brüder im Geiste: Der Elektro-Manta ist in der Basis ein Jahr älter als sein Youngtimer-Bruder. Weil zwischen den Scheinwerfern jetzt ein Display sitzt, wanderte der Kühler runter in die Schürze.
Viel Technik aus der Serie
Abgesehen vom E-Antrieb und den entzückenden 17-Zoll-Alus, die Ronal extra für den Retro-Manta gefertigt hat, schlägt auch das digitale Grinsen eine Brücke in die Gegenwart – ein breites Display, bei Opel "Pixel-Vizor" genannt, das sich als Retro-Kühler tarnen oder jede Art von digitaler Botschaft darstellen kann. Allerdings nur im Stand. Geflimmer im Kühler ist mit den aktuellen TÜV-Regulatorien zu zu vereinbaren. Die LED-Scheinwerfer dahinter stammen übrigens aus dem alten Zafira. Und auch sonst findet sich reichlich jüngere Opel-Ware: Sportsitze aus dem seligen Adam S, das Digital-Cockpit aus dem aktuellen Mokka und natürlich der grellgelbe Lack aus dem Firmenlogo. Mit hohem Grün-Anteil. Weil öko und so.
Hoffnung auf eine Manta-Zukunft
Lob gibt’s für das Auto inzwischen vom Opel-Chef persönlich. Im Business-Insider-Interview gibt sich Opel-Chef Lohscheller schwer erstaunt darüber, wie gut der Manta als ElektroMOD bei den Leuten ankommt und räumt ein: "Deutschland scheint auf den Manta zu warten!" Hoppla. Geht da was in Sachen neuer Manta? Das müssten jetzt die Marktforscher bewerten, lässt Lohscheller ausrichten. Inzwischen ist klar. Der neue Opel Manta-e kommt. Los gehen könnte es 2025.