Veterama Ludwigshafen am 17./18. April
Radl, Ratten und 2.000 Popp-Nieten
Wir haben uns am Vortag der ersten Veterama des Jahres 2010 (17. und 18. April) in Ludwigshafen umgesehen und zeigen die Autos des Marktes und ein paar Menschen dahinter. Einen Verkäufer, der zum ersten Mal dabei ist - mit 15 Autos, einen Passat-Fan und noch mehr.
16.04.2010
Kai Klauder
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Der Marktplatz ist schon am Freitagnachmittag gut gefüllt.
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1991er BMW 316i aus erster Hand - lückenloses Scheckheft, 2.900 Euro.
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Das Scheckheft und einige Unterlagen gibt es zu dem 145.000 km gelaufenen BMW dazu, bei 141.000 wurde der Zahnriemen gewechselt.
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Auch das gibts auf der Veterama: Zwei Porsche 911. Links ein 1986er Carrera mit 176.000 km für 15.900 Euro, ...
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... daneben, mit riesigem Hechflügel, ein 1976er Targa für 10.900 Euro. Nur 110.500 km.
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Auffällig: Oldsmobile Cutlass Supreme 442 von 1970 für 13.990 Euro.
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Das Muscle-Car wurde mit AIrspray-Motiven "verschönert":
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Beidseitig grüßen "Weltraumdamen".
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VW Käfer Cabrio.
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Dieses 1302 LS Cabrio soll 6.600 Euro kosten.
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Auf den Käufer wartet viel Arbeit: Der Lack hebt sich an vielen Stellen.
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Dieses Exemplar wurde 1972 nach Schweden ausgeliefert.
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Allerlei Autofremdes gibt es traditionell auch auf der Veterama.
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Dietmar Hertz aus Freinsheim ist zum ersten Mal als Verkäufer auf der Veterama - und hat gleich 15 Autos mitgebracht.
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Unter anderem diesen Mercedes 500 SEL in seltener schwarz-schwarz-Kombination für 8,500 Euro.
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Mercedes 450 SE von 1979 für 9.900 Euro.
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Mit H-Kennzeichen: Mercedes 280 S von 1970 für 6.900 Euro.
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„Ich habe gesammelt und bin etwas übers Ziel hinaus geschossen“, erklärt Hertz die stolze Anzahl von 15 Autos, die er mit nach Ludwigshafen gebracht hat
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Fast alle tragen einen Stern, kosten „bis 10.000 Euro“ und die meisten besitzen ein H-Kennzeichen.
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„Wenn einer steh’n bleibt, bin ich nicht traurig“ Das trifft vor allem auf einen Mercedes 250 SE von 1966 in werksseitiger Zweifarb-Lackierung zu.
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„Der erste ist schon verkauft – die Schnäppchenjäger sind halt früh unterwegs“, sagt Hertz.
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Ein TÜV-Prüfer hat sein 1961er 220 SE Coupé gekauft.
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Das Restaurierungsobjekt ist für 6.500 Euro weggegangen.
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Warum er sich für Mercedes bei seiner Sammelleidenschaft beschränkt – er besitzt nur ein „Fremdfabrikat“, einen Peugeot 504 Coupé – bringt Hertz auf den Punkt: ...
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„Mercedes sind auch geeignet für Leute, die nicht viel selbst schrauben wollen. Einfach in die nächste Vertragswerkstatt bringen und die richten alles. Die Teile sind ja alle verfügbar.“
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Veterama Ludwigshafen 2010 - Impressionen
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Auf dem Marktplatz versuchen Patrick Jung, Jens Jungheim und Mattias Sehmer (v.l.n.r.) einen Dkw Munga loszuwerden.
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„Für 245 Euro hab’ ich ihn bei ebay ersteigert, jetzt geh’ ich mit 900 Euro in die Verhandlungen. Das ist der Betrag, der laut Liste für ein Zustand-5-Munga gezahlt wird.“, sagt Jung, der nun Platz braucht, weil er noch zwei Golf I, ein Simca 5 und ein Porsche 924 besitzt.
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Munga steht für „Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb“.
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Hier wartet viel Arbeit.
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Hier auch.
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Patrick Jung hat den Wagen in traurigem Zustand bei ebay ersteigert. "Jetzt muss er weg, egal für welchen Preis".
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Der Munga wurde - wie viele andere auch - mit einem Opel-Vierzylinder ausgerüstet.
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Normalerweise sitzt unter der Motorhaube ien Dreizylinder-Zweitakter. Für den Einbau des Opel-Motors musste die Front verlängert werden.
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Veterama Ludwigshafen 2010 - Impressionen
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Die beiden Konkurrenten der frühen Achtziger: ...
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Einer der ersten: Mercedes 190 E mit Zweiliter-Motor von 1983 - Preis Verhandlunssache.
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BMW 323i von 1982 aus Frankreich für 4.350 Euro.
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Veterama April 2010 - Freitag
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Lackstifte für ein Euro pro Stück. Mengenrabatt gibt's immer.
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Opel Rekord mit TÜV-Bericht, der "Geringe Mängel" bescheinigt.
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Mercedes 300 CE für 5.900 Euro.
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Autobianchi 500 von 1967 für 9.800 Euro.
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Daihatsu Charade XTE Coupé von 1982.
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Der lustige Japaner ist bei uns fast so selten, wie eine blaue Maritius.
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Bullaugen in der C-Säule - so etwas können sich nur Japaner einfallen lassen.
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Ölkännchen in verschiedensten Variationen.
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Mercedes 280 SE von 1976 für 3.500 Euro.
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Daneben ein kleines Highlight: Ein Mercedes 400 E.
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Der kleine Bruder des legendären 500 E aus der W124-Baureihe soll 4.200 Euro kosten.
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Abgelesene 257.924 km.
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Komischer Felgen-Geschmack - aber die kann man ja ändern.
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Verspoilerter Mercedes der W 116-Baureihe.
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Auch die Schweller wurden verkleidet. - Schaden an dem hinteren Radlauf.
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Nur 83.000 km gelaufen: Ford 17 M P3 von 1963 für 2.400 Euro.
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Kleines Auto auf großem Hänger: Goggomobil ...
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... für 1.300 Euro.
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Auch hier muss ordentlich Hand angelegt werden, ...
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... bis wieder ein fahrbarer Kleinwgen draus wird.
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Ideale Deko für die heimische Werkstatt.
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Schon verkauft - Golf I GTI
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Amazon im Anflug - Am Freitag trudeln die Anbieter mit ihren Fahrzeugen auf dem Marktplatz ein.
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Heinkel Roller zu verkaufen - inklusive vieler Fehl-Teile.
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Harley-Dreirad.
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Mächtiger V2 und große "Fußrasten-Platten".
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Geht mir fort mit Euren Quads - American Feeling auf drei Rädern.
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Was so alles aus den Hobbykellern herausschießt.
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Günstiger C107 - Zustand: Akut pflegebedürftig.
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Das 1980er Modell gibt's für 3.333 Euro.
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Mercedes 300 SL mit 65.850 km für 18.400 Euro.
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Veterama Ludwigshafen 2010 - Impressionen
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Von der Drehbank bis zur E-Gitarre - auf der Veterama gibt's alles.
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Passat extrem: Nur wenige Meter weiter steht ein Kunstwerk – als solches könnten es zumindest einige namhafte Künstler verkaufen.
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Es ist ein 1982er VW Passat der Baureihe 32b. Doch als solcher kaum zu erkennen. Kein Wunder, trägt er doch einen neu designten Grill und eine ebensolche Motorhaube, ein Faltdach eines Renault Twingo.
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„Die vorderen Stoßstangen hab ich aus Mercedes Strich-8 und Flossen-Teilen kombiniert, hinten ist eine vom Audi 100 Typ 43 dran und die Rückleuchten stammen von einem DKW Munga“, erklärt Bernd Frank, alias „kle“ sein Gefährt.
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Am auffälligsten sind allerdings die Poppnieten, die auf der gesamten Karosserie verteilt sind. „Rund 2.000 Stück hab ich da reingedrückt“, freut sich „kle“.
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Unter der Haube geht es übrigens unkonventionell weiter, denn hier pocht das starke Selbstzünderherz eines Golf II TD mit Ladeluftkühler und heftigen 80 PS.
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„Alles an dem Auto hat TÜV“, beruhigt Bernd Frank auch die Skeptiker.
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Sitze eines Opel Calibra - "Für ein Euro bei ebay geschossen und von einem Freund bezogen."
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Ausgefallener Schaltknauf und überquellender Aschenbecher.
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Lackiert ist der Passat in „Zeltgrau“, ...
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einer Farbe, die die früheren Telekom-Fernmelder-Fahrzeuge trugen.
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Die Rückleuchten stammen von einem DKW Munga.
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Das Pinup wurde von Hand gemalt.
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Der passende Anhänger.
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Der Passat trägt den Codenamen "Corsar".
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Auch die Antenne bekam ihr Fett weg.
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Besitzer Bernd Frank, alias "kle".
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Kühlergrill und Motorhaube wurden stark "überarbeitet".
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"Bisher wurde kle noch nicht von der Polizei angehalten. Mit dem Vorgänger-Ratten-Passat 17 Mal in vier Jahren.
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Wolfgang Ruf aus Nördlingen hat Fahrräder mit nach Ludwigshafen gebracht.
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Das älteste stammt aus 1921 und vom Hersteller Express.
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Der Verkäufer hat sich seit sechs Jahren auf alte Fahrräder spezialisert.
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Schweizer ARmeerad von 1931.
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Rund 30 Wochenenden pro Jahr ist Ruf auf Teilemärkten unterwegs.
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Morris Eight von 1936.
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Der Eight lief von 1935 bis 1952 vom Band.
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Unter der Motorhaube sitzt ein 0,9-Liter-Vierzylinder.
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Rund 164.000 Morris Eight wurden gebaut.
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Dieses Exemplar wird von Artur Bohnert angeboten. Rund 14.000 Euro soll es kosten.
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Verstecktes Armaturenbrett.
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Grün-in-grün: Die Farben passen.
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Neben dem Morris hat Bohnert noch mehrere Zweiräder dabei.
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Eine Panther M100 oder M120, da ist sich Bohnert nicht ganz sicher.
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Die Auspuffanlage liess Bohnert neu anfertigen.
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Zwei Panther und eine NSU.
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Außerdem gibt es bei Bohnert noch diesen DKW F12.
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Zu dem Auto bekommt der Käufer noch ein paar nette Geschenke.
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Ein originales Prospekt und - besonders selten - ...
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eine echte Lohntüte, ...
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EIn Einrad gibt es auch zu kaufen.
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Veterama April 2010 - Freitag
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... auf der die Werbung des DKW F12 prangt.
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Einen knapp 100 Jahre alten Herd kann man ebenso bei Bohnert erstehen.
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Holz-Zwillen mit Naturkautschuk.
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Allerlei Zubehör für Autos und Zweiräder.
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Blick auf die Ventilsteuerung: Eine NSU OSL mit 200er-Motor .
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Restaurierungsobjekt: Renault Caravelle von 1966 für 3.333 Euro.
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Die Caravelle sieht so aus, als sei jemandem die Restaurierung über den Kopf gewachsen.
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Vielleicht findet sich jemand, der die angefangene Arbeit fortsetzen will?
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Einige Karosseriearbeiten wurden bereits erledigt.
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Wie sieht da wohl die Schlachteplatte aus?
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Zahlreiche Mofas und Mopeds gibt es auf der Veterama für kleines Geld.
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In jedem Erhaltungszustand.
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Veterama Ludwigshafen 2010 - Impressionen
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Der T3 syncro wird in diesem Jahr 30.
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V8-Motor - auch als Bierhalter einsetzbar.
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Veterama Ludwigshafen 2010 - Impressionen
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Man hört Bon Scott von AC/DC schon vom Parkplatz aus, es riecht nach unverbranntem Zweitaktgemisch und die Menschen wuseln durcheinander, die die Veterama ausmachen - die besten aller Oldie-Schrauber. Es wird angereist, aufgebaut und angepriesen.
Wolfgang Ruf ist mit’n Radl da
Am heutigen Freitag, 16. April ist der so genannte Insider-Tag - und wie auf allen Trödel, Floh- und natürlich Teilemärkten fängt nur der frühe Vogel den Wurm. So haben schon einige Angebote ihre Strände gewechselt. Wie etwa ein Schweizer Armee-Fahrrad, das Wolfgang Ruf aus Nördlingen im Angebot hat. "Joa, des hab i vorhin gekauft", bayrischelt er, "des is von etwa 1931 und in dem Zustand verdammt selten." Ruf fährt mit seinem Wohnmobil-Gespann auf etwa 30 Oldtimer-Teilemärkte pro Jahr. Normalerweise hält er sich dabei im süddeutschen Raum auf. "Eigentlich fahr' ich net weiter als bis zum Weißwurscht-Äquator, doch für die Veterama mach' ich 'ne Ausnahme." Seit sechs Jahren hat er sich auf Fahrräder spezialisiert, sein ältester Drahtesel im Stall ist ein 1921er Modell von Express - zu haben für 350 Euro.
Passat-Ratte in Telekom-Fernmelder-Zeltgrau
Nur wenige Meter weiter steht ein Kunstwerk - als solches könnten es zumindest einige namhafte Künstler verkaufen. Es ist ein 1982er VW Passat der Baureihe 32b - doch als solcher kaum zu erkennen. Kein Wunder, trägt er doch einen neu designten Grill und eine ebensolche Motorhaube und das Faltdach eines Renault Twingo. "Die vorderen Stoßstangen hab ich aus Mercedes Strich-8 und Flossen-Teilen kombiniert, hinten ist eine vom Audi 100 Typ 43 dran und die Rückleuchten stammen von einem DKW Munga", erklärt Bernd Frank, alias "kle" sein Gefährt, die "Passat-Ratte".
Am auffälligsten sind die Popp-Nieten, die auf der gesamten Karosserie verteilt sind. "Rund 2.000 Stück hab ich da reingedrückt", freut sich Bernd Frank, "aber ich hab zum Glück nicht mitgezäht". Unter der Haube geht es übrigens unkonventionell weiter, denn hier pocht das starke Selbstzünderherz eines Golf II TD mit Ladeluftkühler und heftigen 80 PS. "Alles an dem Auto hat TÜV", beruhigt Bernd Frank auch die Skeptiker. Lackiert ist der Passat in "Zeltgrau", einer Farbe, die die früheren Telekom-Fernmelder-Fahrzeuge trugen. Auf die Frage, wie oft er schon von der Polizei angehalten wurde kommt wie aus der Pistole geschossen: "Mit dem noch kein Mal, aber ich habe ihn auch erst seit Herbst 2009. Doch mit dem Vorgänger - einem rattigen Passat Coupé kam ich auf 17 Mal in vier Jahren." Da klingt ein bisschen Stolz mit.
>>> Mehr zu der "Passat-Ratte" in unserer Fotoshow.
Ebay-Munga für 900 Euro
Auf dem Marktplatz, der in diesem Jahr schneller gefüllt ist als 2009, trifft man Patrick Jung, Jens Jungheim und Matthias Sehmer, die Bier trinkend neben einem DKW Munga stehen - die Abkürzung steht für "Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb". Patrick hat den Wagen in traurigem Zustand bei ebay ersteigert. "Für 245 Euro hab' ich ihn bekommen, jetzt geh' ich mit 900 Euro in die Verhandlungen. Das ist der Betrag, der laut Liste für ein Zustand-5-Munga gezahlt wird.", sagt Jung, der nun Platz braucht, weil er noch zwei Golf I, ein Simca 5 und ein Porsche 924 besitzt.
>>> Mehr zum Munga in unserer Fotoshow
Zum ersten Mal dabei - gleich 15 Autos mitgebracht
Platz braucht auch Dietmar Hertz aus Freinsheim - viel Platz, wie seine automobile Auslegware vermuten lässt. "Ich habe gesammelt und bin etwas übers Ziel hinaus geschossen", gibt Hertz schmunzelnd zu. Nun hat er aus seiner Sammlung 15 Autos nach Ludwigshafen gebracht. Fast alle tragen einen Stern, kosten "bis 10.000 Euro" und die meisten besitzen ein H-Kennzeichen.
"Der erste ist schon verkauft - die Schnäppchenjäger sind halt früh unterwegs", sagt Hertz. Ein TÜV-Prüfer hat sein 1961er 220 SE Coupé gekauft."
"Wenn einer steh’n bleibt, bin ich nicht traurig"
Das trifft vor allem auf einen Mercedes 250 SE von 1966 in werksseitiger Zweifarb-Lackierung zu. Das silberne Exemplar mit schwarz abgesetztem Dach hat erst 162.000 km gelaufen und rollt auf neuen Reifen. Preisvorstellung: 10.900 Euro.
Warum er sich für Mercedes bei seiner Sammelleidenschaft beschränkt - er besitzt nur ein "Fremdfabrikat", einen Peugeot 504 Coupé - bringt Hertz auf den Punkt: "Mercedes sind auch geeignet für Leute, die nicht viel selbst schrauben wollen. Einfach in die nächste Vertragswerkstatt bringen und die richten alles. Die Teile sind ja alle verfügbar."