BMW 545e xDrive PHEV

Ansatzloser E-Schub - weil: 600 Nm

BMW erweitert seine 5er-Flotte um einen überaus reizvollen Plugin-Hybrid mit sechs Zylindern. Alle 5er erhalten zudem einen größeren Touchscreen, neue Interieur-Leisten und geänderte Heckleuchten.

BMW 545e xDrive Foto: BMW 19 Bilder

Schon gewusst, dass BMW ein App-basiertes Prämienprogramm für seine Plugin-Fahrer ausgetüftelt hat? Für jeden elektrisch zurückgelegten Kilometer gibt es einen Bonuspunkt, innerhalb städtischer Umweltzonen sogar zwei. Einlösbar gegen Strom an der Ladesäule. Keine schlechte Idee, denn viele PHEV-Fahrer tanken einfach nur literweise Sprit, aber keinen Strom.

BMW 545e xDrive Foto: BMW
Dank des Adaptivfahrwerks fällt der Federungskomfort hoch aus.

Und dann sitzt man in einem 545e xDrive, der Allradantrieb, Achtgang-Wandlerautomatik, E-Motor und Dreiliter-Reihensechser kombiniert. Was machst du jetzt als Fahrer? Passierst das Ortsausgangs-Schild und drückst: natürlich nicht voll aufs Gaspedal, sondern auf die E-Mode-Taste. Erst mal schön konform bleiben. Die Limousine wiegt rund zwei Tonnen, doch reichen die 80 Kilowatt des E-Motors für flottes Spurten auf Tempo 100. Die elektrische Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h packt sie locker, und wie unaufgeregt der BMW dabei über Land beschleunigt, rollt und rekuperiert, ist schlicht beeindruckend. Passend dazu übrigens auch der hohe Federungskomfort des Adaptivfahrwerks – trotz der 120 Kilogramm schweren Akkus unter den Fondsitzen.

Aber mit jedem Kilometer im E-Betrieb – rund 50 waren bei gemäßigter Fahrweise drin – steigt die Vorfreude auf die Sport-Taste. Den Dreiliter zu wecken, ihn zu hören, zu drehen. Also nehmen wir den nächsten Kreisverkehr als Startpunkt und legen los. Ansatzloser E-Schub von unten, dazu der klangvolle Benziner mit 286 PS, der mit zunehmenden Drehzahlen immer schöner tönt – und zupackt. Weil: 600 Nm Systemdrehmoment.

BMW 545e xDrive Foto: BMW
Bis Tempo 140 ist das Fahren rein elektrisch möglich.

So stark und sanft zugleich

Natürlich ist das Sprintvermögen enorm, wir könnten ewig so weitersporteln. Zumal das Schwergewicht flotte Kurven selbst ohne Allradlenkung präzise meistert, das Getriebe zackig die Gänge wechselt und nicht verwechselt. Nur die Bremse sollte sich noch besser dosieren lassen. Doch es gibt ja auch einen Hybrid-Modus, und der lohnt fast mehr als jeder andere. Zum einen sammelt man wieder Punkte, und erst hier zeigt sich, wie gut ein laufruhiger Reihensechser plus Wandlerautomatik zu einem ohnehin leisen E-Motor passen. Vor allem läuft der Wechsel zwischen den Antriebsarten nochmals geschmeidiger als bei den Vierzylindern.

Ein Plugin-Hybrid erster Güte also und dem bislang meistverkauften PHEV bei BMW, dem 530e, klar überlegen. Nur mit den Kosten könnte man hadern, denn der 545e xDrive ist fast 11.000 Euro teurer.