Kaufberatung Daimler Sovereign, Jaguar XJ 6, Serie 1

Lieber die erste Serie kaufen

Verhätschelte Exemplare aus der Schweiz sind erste Wahl. Der frühe Jaguar XJ 6 gibt sich generell deutlich besser verarbeitet als die Serie II. Dennoch ist Rost ein Problem, und die aufwendige Technik des Briten erfordert viel Zuwendung.

BMW 3.0 SI, Daimler Sovereign 4.2, Opel Admiral 2.8 e Foto: Hardy Mutschler 11 Bilder

Karosserie-Check

Die Erstserien-XJ 6 wurden noch mit der Jaguar-eigenen Sorgfalt gebaut. Dennoch zeigt sich die Karosserie anfälliger als die Technik. Rost nistet sich speziell im Bereich des Vorderwagens, um Windschutzscheibenrahmen, A-Säulen, Scheinwerfertöpfe und Stehbleche ein. Auch die Außen- und Innenschweller sind gefährdet, hier vor allem die Enden zu den Radhäusern hin.

Die Längsträger, die Motor und Vorderachse aufnehmen, können ebenso von der braunen Pest befallen sein. Typisch sind morsche Radläufe, feuchte Kofferräume und durchgerostete hintere Radläufe samt Endspitzen. Holz und Leder im Innenraum altern, UV-Strahlung sorgt für Risse und Furnierschäden.

Technik-Check

Die Jaguar-Technik ist durchaus standfest. Sie verlangt nur nach einem besonnenen Fahrer. Dass der langhubige Sechszylindermotor (92 x 106 mm) mit seinen 6,75 Litern Ölinhalt behutsam warmgefahren werden will und Drehzahlen über 4000/min nur kurzfristig duldet, weiß jeder Kenner. Ein Ölverbrauch bis 1,5 Liter auf 1000 Kilometer ist normal.

Typische Schwächen des prächtigen DOHC-Sechszylinders sind tropfende Kurbelwellendichtungen am Getriebe und rasselnde Steuerketten samt Kettenspanner. Die Getriebe, ob Viergang-Stickshift mit Overdrive oder Borg Warner-Dreigang-Automtatik, sind robust. Das Fahrwerk gehört jedoch noch nach alter Väter Sitte abgeschmiert.

Preise

Die Preise für mäßige Jaguar XJ6/Daimler Sovereign beginnen bei rund 3.000 Euro. Ein besseres Exemplar zu kaufen ist allerdings meist günstiger. Für Fahrzeuge im guten Zustand sollten rund 13.000 bis 15.000 Euro veranschlagt werden.

Bei Einführung 1969 (Jaguar XJ 6, 4.2, Serie 1) :
28601 Mark
Bei Produktionsende 1973 (Jaguar XJ 6, 4.2, Serie 1) :
34045 Mark

Ersatzteile

Jaguar-Limousinen und Sportwagen gehören zu den begehrtesten Autos in der Oldtimerszene. Das macht die Ersatzteilversorgung in jeder Hinsicht unproblematisch. Ob der Teile-Supermarkt Limora in 53567 Buchholz, das Jaguar Center im Oldtimer Veteranenshop in 65510 Idstein/Ts. oder die Fa. Schönborn in 27336 Rethern, alle bieten ein gut sortiertes Lager an Technik- und Karosserieteilen. Bei seltenen Varianten (Daimler) wird‘s schwieriger.

Schwachpunkte

  1. Scheinwerfertöpfe
  2. Frontblech, Quertraverse vorn
  3. Kotflügel und Stehbleche
  4. Schweller-Enden vorn und hinten
  5. Front- und Heckscheibenrahmen
  6. Radläufe hinten, Endspitzen
  7. Heckblech und Kofferraummulde
  8. Pleuellager
  9. Kurbelwellen-Dichtring
  10. Zylinderkopf und Zylinderkopf-Dichtung
  11. SU-Vergaser
  12. Elektrikprobleme

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Verhätschelte Exemplare aus der Schweiz sind erste Wahl. Der frühe Jaguar XJ 6 gibt sich generell deutlich besser verarbeitet als die Serie II. Dennoch ist Rost ein Problem, und die aufwendige Technik des Briten erfordert viel Zuwendung.