Bugatti Chiron-Nachfolger mit V16-Hybrid
Erster Blick auf neuen Bugatti mit 1.800 PS
Bald will Bugatti den Nachfolger des Chiron vorstellen. Dessen hochdrehend kreischenden V16-Saugmotor durften wir schon bewundern. Jetzt lässt CEO Mate Rimac ein paar mehr Details gucken und zeigt ein getarntes Modell.
26.04.2024
Markus Schönfeld
Foto: Kristijan Komarica
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Erstes Foto vom getarnten Nachfolger des Bugatti Chiron. Der 16-Zylinder sitzt über der Hinterachse.
Foto: Kristijan Komarica
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Den komplett neuen V16-Motor hat Bugatti zusammen mit Cosworth entwickelt.
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Der Block ist etwa einen Meter lang. Der 8,3 Liter große Saugmotor dreht gierig 9.000 Touren.
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Einzelteile wie die Kurbelwelle (links), Bock (Mitte) sowie Kolben und Pleuel scheinen – Bugatti-typisch – nicht von dieser Welt. Genau wie das extreme Rennstrecken-Hypercar Bolide, das wir auf den folgenden Bildern vorstellen.
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Weil die Sicherheit der Insassen an allerhöchster Stelle steht, hat Bugatti für den Bolide ein komplett neues Kohlefaser-Monocoque entwickelt.
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Das muss extremen Abtriebskräften (3.000 Kilogramm) bei einer Geschwindigkeit von bis zu 500 km/h aushalten.
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Eine der anspruchsvollsten FIA-Vorgaben ist die Sicherheit bei einem Überschlag.
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So müssen es die A-Säulen im Ernstfall mit 7,5 Tonnen aufnehmen können.
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Bei weiteren Tests wurden die B-Säule sogar mit zwölf Tonnen belastet, das gesamte Chassis dagegen mit sechs Tonnen in Längsrichtung.
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Damit Fahrer und Beifahrer perfekt ausbalanciert im Fahrzeug sitzen, trägt die Sicherheitszelle zwei tiefe Kohlefaserwannen. In der Frontansicht erinnert das Konzept an einen schnittigen Katamaran auf See.
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Das Kohlefaser-Monocoque erfüllt jetzt die höchsten FIA-Standards, die auch für Le-Mans-Renner gelten (LMH- und LMDh-Anforderungen).
Foto: Bugatti
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Die äußeren Teile der umlaufenden Kopfstützen sind an den Flügeltüren befestigt.
Foto: Bugatti
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Mit dem Bolide stellte Bugatti 2020 das Ergebnis eines Experiments vor: ...
Foto: Bugatti
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... Was wäre, wenn um den W16-Motor herum radikaler Leichtbau angesagt wäre?
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Dann kommt dieses exklusive Track Tool dabei heraus, das sich hier noch als Konzeptstudie zeigt ...
Foto: Bugatti
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... und so als Serienversion aussehen soll.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Beim Bolide (rechts) handelt es sich um eine extreme, Rennstrecken-taugliche Ableitung des Bugatti Chiron.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Mit diesen beiden Teaserbildern hat Bugatti das Vorhaben, den Bolide in Serie zu bauen, in den sozialen Netzwerken noch einmal bestätigt.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S. via Facebook
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Nicht nur technisch, auch optisch ist der Bolide viel radikaler umgesetzt als bisherige Bugatti-Modelle und -Studien.
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Zwar hat die Ästhetik bei der Gestaltung gegenüber der Technik eine untergeordnete Rolle gespielt.
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Dennoch sollte der Bolide auf Anhieb als Bugatti zu erkennen ein.
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Die Front ist selbstverständlich vom bekannten Hufeisen-Grill gekennzeichnet.
Foto: Bugatti
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Ein zentrales Design-Element sind die X-förmigen Leuchten vorne und hinten.
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Hier präsentiert der Bugatti Bolide vor allem schwarze Löcher.
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Die Heckschürze gibt den Blick weitgehend auf die Hinterräder frei, ...
Foto: Bugatti
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... die vier Auspuff-Endrohre sitzen weit oben und der Diffusor präsentiert fünf vertikale Finnen.
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Doch bereits der sehr offenherzige gezeichnete Vorderwagen zeigt, ...
Foto: Bugatti
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... dass hier konsequent die Form der Funktion folgt.
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Generell ist das Design geprägt von Lufteinlässen und -führungskanälen, die den Sauerstoffbedarf des Motors decken und den Anpressdruck optimieren.
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Die maximal zwei Insassen entern das Interieur wie bei einem LMP1-Rennwagen über die vorne angeschlagenen, nach schräg oben klappenden Türen ...
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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... und nehmen auf Carbon-Vollschalen-Sitzen mit Sechspunkt-Renngurten Platz.
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Der Fahrer oder die Fahrerin greift in ein Volant im X-Design.
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Ein Display informiert den Fahrer über die Fahrzustände.
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Das Lenkrad lässt sich auch leicht abnehmen und als Deko verwenden.
Foto: Bugatti
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Die Flügelelemente an Front und Heck bestehen aus Titan.
Foto: Bugatti
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Die für Bugatti typische, bei der Bolide-Konzeptstudie aber neu interpretierte Farbe „French Racing Blue“ war bei der Vorstellung des Bolide 2020 nur auf 40 Prozent des Autos präsent.
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Die restlichen 60 Prozent waren naturbelassenes, unlackiertes Carbon.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Das Serienauto wird es selbstverständlich auch in anderen Farben geben.
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Auch der Vorderwagen ist aus hochfesten Carbonfasern gefertigt, ...
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... während der Heckrahmen aus geschweißtem Stahl besteht.
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Doch es sind auch die Kleinigkeiten, die zum Gewichtsverlust führen.
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So sind alle Schraub- und Verbindungselemente des Bugatti Bolide vollständig in Titan ausgeführt.
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Weil der Bolide ein echter Bugatti ist, ist der Motor das Herzstück.
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Als Basis diente der Antrieb des Chiron, ...
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... der bei der Konzeptstudie von 1.500 auf 1.850 PS sowie von 1.600 auf 1.850 Newtonmeter erstarkte.
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Die Serienversion wird allerdings nicht ganz so stark sein, wie es von der Konzeptstudie in Aussicht gestellt wurde.
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Bugatti kündigt das Serienauto mit 1.600 PS und maximal 1.600 Newtonmetern an; das höchstmögliche Drehmoment soll ab 2.250/min verfügbar sein.
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Bugatti nennt als Hauptgrund dafür, dass das Serienauto auf Super-Plus-Benzin mit 98 Oktan ausgelegt ist.
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Bei der Konzeptstudie gingen die Franzosen davon aus, das Auto mit 110-oktanigem Rennbenzin zu füttern.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Die vier Turbolader bauen beim Bolide mehr Ladedruck auf als beim Chiron, ...
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... das Triebwerk dreht höher und der ganze Antriebsstrang zeigt sich zudem gewichtsoptimiert.
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Das alles soll - zumindest bei der Konzeptstudie - zu einem Topspeed von „deutlich über 500 km/h“ führen.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Mindestens ebenso verrückt lesen sich die simulierten Beschleunigungswerte: Null auf 100 km/h in 2,17 Sekunden.
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Bugatti verpasste dem Bolide ein Pushrod-Fahrwerk, Leichtbau-Magnesium-Räder und eine eigens entwickelte Rennsport-Keramik-Bremse von Brembo.
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Jeder Sattel (vorn mit Acht-, hinten mit Sechskolben-Technik) bringt nur etwa 2,5 Kilogramm auf die Waage; die Scheiben messen 390 Millimeter.
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Auch wenn ihn hier andere Boliden flankieren: Bugatti sieht den Bolide als legitimen Nachfolger des legendären Type 35 aus den Zwanzigerjahren.
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Übrigens: Hauptverantwortlich für die Extrem-Diät von 1.240 (bei der Konzeptstudie) statt 1.995 Kilogramm ...
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... wie beim Chiron ist natürlich das Carbon-Monocoque des Bugatti Bolide.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Das Serienauto wird allerdings nicht ganz so leicht sein wie die Studie. Bugatti nennt ein Leergewicht von 1.450 Kilogramm.
Foto: Bugatti Automobiles S.A.S.
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Geplant ist eine ab 2024 produzierte Kleinserie von 40 Autos, denen die Kundinnen und Kunden im Rahmen von exklusiven Track Days Auslauf gewähren können.
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Der Nettopreis von einem Exemplar liegt bei vier Millionen Euro.
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Mit deutscher Mehrwertsteuer kostet der Bugatti Bolide demnach 4,76 Millionen Euro.
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Die Stopper des Bolide stammen vom Spezialisten Brembo und stehen auch Bremsanlagen aus Formel 1- oder LMh/LMDh-Rennwagen in nichts nach.
Foto: Bugatti
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Seine maßgeschneiderten Vorderradbremsen sind die größten Carbonbremsen, die es je gab. Sie bestehen aus zwei Acht-Kolben-Monobloc-Bremssätteln, die beide mit jeweils vier 25-mm-Hochleistungsbelägen ausgestattet sind, und eindrucksvollen 390x37,5-mm-Carbonscheiben.
Foto: Bugatti
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Die Bremssättel selbst sind aus einer Aluminiumlegierung gefräst und nickelbeschichtet.
Foto: Bugatti
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An den Hinterrädern sind zwei Sechskolben-Monobloc-Bremssättel mit je vier Hochleistungsbremsbelägen im Einsatz, die mit 24,5 mm etwas dünner sind als die vorderen. Ergänzt werden die hinteren Bremssättel durch große 390x34 mm große Carbonscheiben.
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Die XXL-Stopper ermöglichen Bremsleistungen auf absolutem Rennwagen-Niveau.
Foto: Bugatti
Mit seinen 16 Zylindern und vier Turboladern dominierte der Bugatti-W16 in Veyron und Chiron eine ganze Ära an Super...ach was...Hyper-Sportwagen. Jetzt ist der W16 Geschichte. Und Bugatti-CEO Mate Rimac präsentiert das neue Herzstück für den Chiron-Nachfolger. Dabei handelt es sich um einen zusammen mit Cosworth komplett neu entwickelten 8,3 Liter großen, frei saugenden V16-Motor. Keine Turbolader, kein Kompressor. Dafür aber 9.000 Touren und ein schreiender Sound zum Niederknien.
Die beiden gigantischen, gut einen Meter langen Achtzylinder-Bänke des V16-Motors sind im Winkel von 90 Grad gespreizt. Über den Zylinderköpfen thronen 16 armdicke und armlange Ansaugtrichter aus Carbon. Der Motor wird wie im Chiron auch bei dessen Nachfolger – den Namen verrät Bugatti noch nicht – direkt hinter der ersten Sitzreihe in einem gewaltigen Carbon-Monocoque Platz finden. Zusammen mit dem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe dahinter ist die gewaltige Antriebseinheit gut zwei Meter lang.
1.000 PS plus drei Elektromotoren
Unterstützt wird der kurzhubige, 1.000 PS starke Hochdrehzahl-Saugmotor von gleich drei Permanent-Synchronmaschinen mit je 250 kW (340 PS). Eine sitzt im Getriebe an der Hinterachse, die anderen beiden verstecken sich an der Vorderachse und machen auch den nächsten Bugatti zum potenten Allradler. Die Systemleistung für den Nachfolger des Chiron gibt Bugatti mit rund 1.800 PS an.
Und dabei soll der neue Maßstab im Hypersportwagen-Himmel sogar leichter werden als bisher. Unter zwei Tonnen wollen die Entwickler von Firmen-Chef Mate Rimac das Gewicht des nächsten Bugatti drücken. Und trotzdem soll der Wagen dank 24,8-kWh-Akku rund 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Die ölgekühlte Batterie sitzt dabei im Mitteltunnel des Carbon-Monocoques. Die Kohlefaser-Hülle dient dabei gleichzeitig als Batteriegehäuse. Einen Kardantunnel braucht der Bugatti wegen des elektrischen Allradantriebs nicht mehr.
0-300 km/h in unter zehn Sekunden – 445 km/h Spitze
Wie spektakulär sich dieser Antrieb unter Volllast anhört, kann man im Video kurz hören. Der eigenwillige aber mitreißende Sound erinnert dabei eher an eine monströse Ducati als an einen Sportwagen. Die Fahrleistungen sind entsprechend exorbitant. Die 100er-Marke soll nach zwei Sekunden fallen. In unter fünf Sekunden sind 200 km/h fällig, von auf 300 km/h soll der Chiron-Nachfolger in weniger als zehn Sekunden sprinten. Sogar eine Zeit von auf 400 km/h haben die Ingenieure berechnet: unter 25 Sekunden.
Die Höchstgeschwindigkeit soll für das Basismodell bei 445 km/h abgeregelt werden. Doch wer die Bugatti-Historie kennt, dürfte sich schon jetzt auf schnellere Editionen und Sondermodelle freuen. Und das sind längst noch nicht alle Superlative, die der kommende Bugatti zu bieten hat. Schließlich kann das komplett neu designte Fahrzeug selbst bei hohen Geschwindigkeiten auf das Ausfahren des Heckflügels verzichten. Stattdessen arbeitet ein gewaltiger Diffusor unter dem Auto mehr als doppelt so stark wie noch beim Chiron.
Weltpremiere noch 2024
Noch in diesem Jahr soll der Chiron-Nachfolger seine Weltpremiere feiern. In der zweiten Jahreshälfte will Bugatti-Chef Mate Rimac das Auto der Öffentlichkeit zeigen. Offenbar kann er sich aber nicht ganz zurückhalten. Auf seinem Instagram-Kanal zeigt er das Auto kurz – allerdings von einem Tuch bedeckt. Ab 2026 sollen die ersten der 250 geplanten Autos an die Kunden übergeben werden – zum Stückpreis von mindestens 3,6 Millionen Euro.
Mate Rimac und Bugatti
Der Kroate Mate Rimac gründete seine Firma Rimac Automobili 2009, um das elektrische Hypercar Nevera mit 1.900 PS auf den Markt zu bringen. Heute gehören ihm nur noch 52 Prozent des Autoherstellers, 24 Prozent sind in der Hand der Porsche AG. Umgekehrt gehören seit dem 2. November 2021 55 Prozent von Bugatti zu Rimac, die anderen 45 Prozent zu Porsche. Im Rahmen dieses Deals gelangte Mate Rimac auf den Bugatti-Chefsessel.
Mate Rimac betonte immer wieder seine Passion für Bugatti. Mit Freude erinnere er sich daran, wie er als Junge im Jahr 2002 den ersten Veyron im VW-Forum-Berlin sah. Die Meinung, dass VW mit dem Bau von Bugatti Veyron und dessen Nachfolger Chiron Unglaubliches geleistet hat, teilt Mate Rimac mit vielen Experten und Fans. Dieses Erbe achtet Rimac – und er möchte es weiterentwickeln. Dabei hat Rimac in verschiedenen Interviews inzwischen klargemacht, dass er vor allen Dingen Elektroautos konstruiert, weil er deren Performance und somit deren hohes, schon im Stand anliegendes Drehmoment mag.
In der Fotoshow sehen sie alle bisher veröffentlichen Bilder vom V16 sowie die letzte Ausbaustufe des W16-Motors im Rennstrecken-Auto Bugatti Bolide.