Alpina B6 2.8 Fahrbericht
Der erste 200-PS-3er
Der 323i von BMW ist legendär und galt vielen als legitimer 2002-tii-Nachfolger. Ein Erbe des sagenhaften 2002 turbo aber kam von Alpina – wenn auch ohne Lader: Der B6 2.8 hatte den leistungsgesteigerten Motor des 528i.
14.07.2015
Michael Harnischfeger
Foto: Rossen Gargolov
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Bei 2,3 Litern und 143 PS war Schluss beim ersten 3er BMW (E21). Zu wenig für Alpina-Gründer Burkard Bovensiepen - er träumte vom Wolf im Schafspelz.
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Die Lösung: Auf Basis des 323i entwickelte Alpina eine kompakte, dabei ungemein kräftige Sportlimousine, die weit mehr war als ein Dreier mit großem Motor.
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Alpina packte den großen 2,8-Liter Sechszylinder der M30-Familie in den filigranen E21. Davor nahm man sich dem Aggregat aber noch deutlich an. 200 PS waren das Resultat.
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Auch äußerlich unterzog Alpina dem E21 eine Behandlung. Diese fällt aber deutlich dezenter als die Eingriffe in der Technik aus - typisch Alpina eben.
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So trägt der B6 2.8 einen Frontspoiler und Dekorstreifen in den Unternehmensfarben - blau und grün.
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Die Zierstreifen finden sich auch am zierlichen Heck des B6 wieder. Zusätzlich verpassten ihm die Buchloer einen schwarzen Kunststoffspoiler zur Verbesserung der Aerodynamik.
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Das klassische Vielspeichenrad im Alpina-Design trug auch schon der frühe B6.
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Damals konnte man den Modellbezeichnungen noch vertrauen. Die versprochenen 2.8 Liter...
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...finden sich auch im engen Motorraum wieder. Alpina nahm sich das Großaggregat vor der Implantation in den Dreier noch einmal gründlich vor. Mit 200 PS leistet der Reihensechser 16 PS mehr als der Grundmotor und ganze 57 PS mehr als das damalige Topmodell 323i.
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Der Motor ist gekoppelt an ein Fünfgang-Getriebe von Getrag, das die Kraft an ein eigens entwickeltes Sperrdifferenzial an der Hinterachse weiterleitet.
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Das Alpina-Sportlederlenkrad unterstreicht die sportlichen Ambitionen auch im Innenraum.
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Selbst die Instrumente wurden von Alpina auf die gesteigerte Leistung angepasst und mit dem Firmenlogo versehen.
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Ebenfalls typisch für Alpina sind die zahlreichen Zusatzinstrumente, die den Fahrer mit wichtigen Informationen über Temperaturen und Betriebsdrücke versorgen.
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Die Alpina-Plakette im Innenraum darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Sie zeigt an um das wievielt gebaute Exemplar es sich handelt.
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Während der 323i erst jenseits der 3000 Umdrehungen richtig munter wird, legt der 2,8-Liter schon ab Standgas los – geschmeidig und nachdrücklich.
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Ein Zusatztank im Heck verbessert die Traktion und die Balance des Fahrzeugs, das mit einem feinfühlig abgestimmten Fahrwerk nicht nur bei Geradeausfahrt Spaß macht
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Ein handliches, druckvolles und bis in den Grenzbereich leicht beherrschbares Auto ist dieser rund 225 km/h schnelle B6, der in gut sieben Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.
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In einem sport auto-Vergleichstest auf dem Hockenheimring fuhr die von 1978 bis 1981 gebaute 200 PS-Version sogar bessere Rundenzeiten als ein 240 PS starker Porsche 928.
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533 B6 2.8 wurden gebaut, obwohl der Kraft-Wagen aus Buchloe 1979 mit einem Grundpreis von 45.700 Mark mehr als doppelt so teuer war wie ein BMW 323i.
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Wer Glück hat, findet heute gute Exemplare für rund 40.000 Euro, bekommt dafür aber einen Meilenstein der Alpina-Firmengeschichte.
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Bei 2,3 Litern und 143 PS war ja Schluss im Dreier-BMW. Damals, Ende der Siebziger. Wenn es gut lief, standen 200 km/h auf dem Tacho der Limousine, was ja an sich schon ein guter Wert war. Doch der Traum vom Wolf im Schafspelz, er ist sehr alt, ließ und lässt viele ambitionierte Autofahrer unruhig schlafen. Burkard Bovensiepen hatte da eine Lösung, er nannte sie B6 2.8. Und wie die Turbo-Bomber namens B7 auf Fünfer- und Sechser-Basis war der 1978 vorgestellte B6 eine komplette Eigenentwicklung – ein Meilenstein in der Firmengeschichte.
Alpina B6 2.8 mit großem 6-Zylinder ohne Turbo
Auf Basis des 323i entwickelte Alpina eine kompakte, dabei ungemein kräftige Sportlimousine, die weit mehr war als ein Dreier mit großem Motor. Und groß ist der Motor des B6 in der Tat: Der 2,8-Liter der M30-Familie tat bei BMW zum Beispiel im 528i Dienst und sorgte dort mit 184 PS für reichlich Fahrspaß. Doch Alpina nahm sich das Großaggregat vor der Implantation in den Dreier noch einmal gründlich vor, griff tief in den Zylinderkopf ein und erhöhte die Verdichtung. Eine Zenith-DL-Einspritzung von Pierburg-Solex und eine verteilerlose Hartig-Zündung sorgten für eine weitere Leistungssteigerung (200 PS) und geringen Verbrauch bei sauberen Abgasen.
Der große Sechszylinder sitzt in dem Vorderwagen, der maximal auf den kleineren M20-Sechszylinder ausgelegt war, als hätte er nie eine andere Heimat gehabt. Und genau so selbstverständlich geht dieser Motor, der seine Kraft in eine Fünfgang-Getriebe von Getrag schickt, dort auch an die Arbeit.
Kraft aus dem Keller im Alpina B6 2.8
Während der 323i erst jenseits der 3000 Umdrehungen richtig munter wird, legt der 2,8-Liter schon ab Standgas los – geschmeidig und nachdrücklich. Ein Zusatztank im Heck verbessert die Traktion und die Balance des Fahrzeugs, das mit einem feinfühlig abgestimmten Fahrwerk nicht nur bei Geradeausfahrt Spaß macht. Ein handliches, druckvolles und bis in den Grenzbereich leicht beherrschbares Auto ist dieser rund 225 km/h schnelle B6, der in gut sieben Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und noch jenseits der 200 km/h mächtig zulegt.
In einem sport auto-Vergleichstest auf dem Hockenheimring fuhr die von 1978 bis 1981 gebaute 200 PS-Version sogar bessere Rundenzeiten als ein 240 PS starker Porsche 928. Die von 1981 bis bis Januar 1983 produzierte 218-PS-Version des Alpina B6 war sicher nicht langsamer. 533 B6 2.8 wurden gebaut, obwohl der Kraft-Wagen aus Buchloe 1979 mit einem Grundpreis von 45.700 Mark mehr als doppelt so teuer war wie ein BMW 323i. Wer Glück hat, findet heute gute Exemplare für rund 40.000 Euro.