Artcurial-Auktion 24.10.2021

Kennen Sie diesen Citroën?

Ein Rallye-BX für die Gruppe B, eine Alpine vom Werksfahrer und diverse US-Design-Ikonen: Artcurial hat am 24. Oktober in Paris legendäre Sport- oder Rennwagen, optisch spektakuläre Fahrzeuge und ein paar seltsame Besonderheiten versteigert.

Citroen BX 4TC Evolution Foto: Artcurial 31 Bilder

Für das originale Rallyeauto von Colin McRae wollte am 24. Oktober während der Artcurial-Auktion in Paris niemand genügend Geld bieten – der blaue Renner blieb unverkauft. Dafür ging während der Auktion "Automobiles sur Les Champs" ein anderes Rallyeauto für viel Geld weg, das vielleicht wenige auf dem Schirm hatten: Ein Citroën BX 4TC Evolution von 1986 wurde für 417.200 Euro verkauft. Das ist eine Menge Geld für einen BX und lag auch über dem erwarteten Schätzwert von 250.000 bis 350.000 Euro.

Ein BX, der nur drei Rallyes fuhr

Das Besondere an diesem Rallyeauto ist die Hydropneumatik. Diese bezeichnete der Fahrer Claude Andruet als "fantastisch". Die Tragik des Rallye-BX zeigt sich jedoch in der Tatsache, dass er nur bei drei Rallyes eingesetzt wurde – in Schweden, Monte Carlo und während der Akropolis-Rallye – sowie ein weiteres Zitat von Andruet: "Wenn wir wissen, wie wir das Fahrverhalten dieses Autos voll ausschöpfen können, wird es beeidnruckend." Zwanzig BX 4TC Evolution wurden für Rallye-Einsätze gebaut und 200 entstanden für die Homologation. Einige davon blieben laut Artcurial jedoch unverkauft.

Günstige Gelegenheiten ohne Mindestpreis

Citroën Visa Super E décapotable (1983) Foto: Artcurial
Günstige Gelegenheit: Citroën Visa Super E Décapotable für 3.000 bis 5.000 Euro.

Doch unter den 97 Autos waren auch günstigere Gelegenheiten. Lot Nummer eins war ein Citroën Méhari, der auf 6.000 bis 10.000 Euro geschätzt wurde. Der offene Enten-Ableger wurde ohne Mindestpreis versteigert. Das galt auch für die nächsten zehn Lose. Neun davon sind Citroën: DS, SM, Traction Avant, 2CV A, C6 und ein Visa Super E Décapotable, also ein Cabrio mit Überrollbügel und vier Türen. Vielleicht nicht schön, aber inzwischen sehr selten und in bestechendem Zustand. Für 4.172 Euro wurde der offene Viertürer versteigert.

Alpine A 610 vom Werksfahrer

Alpine A 610 V6 (1991) Foto: Artcurial
Schneller Exot: Alpine A 610 mit 0,3 bar mehr Ladedruck.

Wer französische Autos mag, kam bei dieser Auktion ohnehin auf seine Kosten. Damit sind weniger die üblichen Verdächtigen von Peugeot, Renault oder Citroën gemeint. Es gab während der Vorbesichtigungen am 23. und 24. Oktober auch Exoten zu bestaunen. Unverkauft blieb ein Matra-Bonnet Djet V. Anders eine Reihe Alpines : von A 110, A 310 und A 610 war jeweils ein Exemplar im Agebot. Die A 610 stammte sogar aus dem Erstbesitz des Alpine-Werksfahrers Jean de Alexandris.Der hatte auf die Klimaanlage verzichtet und den Ladedruck um 0,3 bar erhöhen sowie einen Abschaltknopf für das ABS installieren lassen. Nicht nur deswegen ist das blau lackierte Coupé übrigens eine Rarität: Nur 818 A 610 hat Alpine überhaupt gebaut. Dieser hier sollte 35.000 bis 50.000 Euro einbringen. Insofern darf der Verkaufspreis von 29.800 Euro als günstig gelten.

Designikonen: Studebaker, Toronado, Riviera

Oldsmobile Toronado Hardtop Deluxe (1967) Foto: Artcurial
Designikone: Oldsmobile Toronado von 1967.

Auch für Liebhaber von Designikonen aus amerikanischer Herstellung war etwas dabei: MIt Buick Riviera, Oldsmobile Toronado und Studebaker Avanti kamen bei Artcurial gleich drei bemerkenswerte Designobjekte unter den Hammer. Der Riviera aus der ersten Serie ist mit seinen von einer Blende verborgenen, übereinander angeordneten Scheinwerfern und dem durchgestylten Interieur eine der Ikonen der Marke Buick. Dieses in dunklem Blau lackierte Exemplar gehörte außerdem einem Secret-Service-Mitarbeiter aus dem Umfeld J. F. Kennedys. Das Hardtop Coupé wurde für 28.608 Euro verkauft.

Der Oldsmobile Toronado war aus zwei Gründen interessant: Es dürfte nur wenige andere Autos geben, bei denen ein längs eingebauter V8-Motor ausschließlich die Vorderräder antreibt. Zweiter Grund: Eine Sicke zwischen den Radläufen teilt die seitliche Blechpartie so, dass das Auto länger und flacher wirkt. Ein erwünschter optischer Effekt, der an diesem Auto zum ersten Mal in Serie produziert wurde und bis heute ein gern genommenes Gestaltungsmerkmal ist.