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Auktion „The Henry Schmitt Collection“

Ihre Chance auf die ultimative BMW-Sammlung

Stratas Auctions versteigert zum Jahresbeginn 2021 die "Henry Schmitt Collection". Wundervolle Straßenautos finden sich darin ebenso wie markante Rennwagen. Darunter ein BMW-Batmobil, das 1975 die 12 Stunden von Sebring gewonnen hat.

BMW The Henry Schmitt Collection Foto: Stratas Auctions 39 Bilder

Für Henry Schmitt scheint die Marke BMW sowohl Berufung als auch Leidenschaft zu verkörpern. Unter der Woche leitet der Kalifornier seine BMW-Niederlassung in San Francisco, am Wochenende entführt er immer wieder moderne und historische BMW-Modelle auf die Rennstrecke. Und das auf hohem Niveau. So nahm der Über-60-Jährige in diesem Jahr mit einem BMW M6 GT3 an der GT World Challenge America teil.

1995 BMW 850 CSi Foto: Stratas Auctions
Ist vielleicht doch er der Star der "Henry Schmitt Collection"? BMW 850 CSi von 1995.

Doch Schmitts BMW-Leidenschaft scheint sich abzukühlen. Vielleicht braucht er aber auch Platz. Oder Geld. Jedenfalls veräußert der Amerikaner nun nach und nach seine beeindruckend bestückte Sammlung. Bereits im Sommer 2019 wurde ein Rennwagen-Quartett bei der RM Sotheby's-Auktion in Monterey angeboten. Und Anfang des kommenden Jahres will Stratas Auctions gleich sieben Sport- und Rennwagen aus Schmitts BMW-Sammlung versteigern – die Auktion findet an unterschiedlichen Terminen ausschließlich online statt.

BMW 3.0 CSL IMSA "Batmobil”

Das Highlight war bei der 2019er Auktion schon einmal dabei, fand aber offenbar keinen Käufer. Dabei handelt es sich um einen echten Siegertypen: Dieser BMW 3.0 CSL IMSA, Chassis-Nummer 987, gewann 1975 das Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring. Die meiste Zeit saß Brian Redman am Steuer; nach dem Ausfall des Schwesterautos wechselte auch Hans-Joachim Stuck von der #988 in die #987. Die beiden Rennhelden sind namentlich nicht nur auf der Karosserie verewigt, sondern auch per Autogramm auf dem Armaturenbrett.

1974 BMW 3.5 CSL IMSA Batmobil Foto: Stratas Auctions
Dieser BMW 3.0 CSL gewann 1975 das Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring.

Der 3.0 CSL gehört aber nicht nur wegen seiner Erfolge zu den legendären Rennwagen der BMW-Geschichte. Er sticht vor allem wegen seines Aussehens, dem er den Spitznamen "Batmobil" zu verdanken hat, heraus. Der Frontspoiler hängt nur wenige Millimeter über dem Asphalt, Finnen auf den vorne wie hinten ultrabreiten Kotflügeln kanalisieren die Luft Richtung Heck, wo ein Dachkantenspoiler und ein mächtiger Heckflügel den restlichen Aerodynamik-Job erledigen. Über die nötige Power verfügt der 3.0 CSL freilich auch: Hubraum und Leistung des M49-Reihensechsers wuchsen bis zum Sebring-Triumph auf 3,5 Liter respektive 370 PS.

Auktionsende: 5. Februar 2021

BMW 3.5 CSL Continuation

Dieser CSL könnte das erwähnte Schwesterauto sein, ist aber kein Original-Rennwagen. Bei dem Chassis handelt es sich um einen Nachbau von BMW, das jedoch eine historische Fahrgestellnummer trägt, die einst für einen echten CSL-Rennwagen vorgesehen war, aber nie verwendet wurde. Mit Teilen anderer Einsatzautos wurde dieses "Continuation"-Modell schließlich zu einem täuschend echten Batmobil hergerichtet. Auch der Motor ist Zwitterwesen: Der originale 3,5-Liter-Block arbeitet noch immer mit mechanischer Kugelfischer-Einspritzung, trägt aber einen Vierventil-Zylinderkopf der Triebwerks-Generation S38. Der Motor leistet 500 PS und wurde zusammen mit dem Auto nie im Wettbewerb eingesetzt, obwohl die FIA dem Modell die nötige Originalität attestierte und demzufolge ihren Segen erteilte.

Auktionsende: 4. Februar 2021

1975 BMW 3.5 CSL Continuation Foto: Stratas Auctions
Ein weiteres Batmobil entstand auf Basis eines neuen Chassis und mit zahlreichen Teilen anderer CSL-Rennwagen.

BMW M6 GT3

Ein moderner Nachkomme des Batmobils ist dieser M6 GT3. Und auch dieses Auto mit der Chassisnummer 1621 hat reichlich Erfolge vorzuweisen. Der größte war ein Podiumsplatz beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps 2018, bei dem die Fahrer Alexander Sims, Jens Klingmann and Nicky Catsburg Zweiter werden konnten. Danach kaufte Henry Schmitt das Auto, brachte es in die USA und setzte es dort in der GT World Challenge America ein. Das Auto und der 585 PS starke 4,4-Liter-Twin-Turbo-V8 mit der Nummer 228 haben 9.100 Kilometer auf dem Buckel und bestimmt noch einige flotte Runden in Petto.

Auktionsende: 3. Februar 2021

BMW 2002 Rennwagen

Eine Nummer kleiner und ein paar Jahre älter ist dieser 1969 gebaute 2002, der nicht als Rennwagen geboren wurde. Er wurde zwischen 2011 und 2013 umgebaut und erhielt im Zuge dessen eine Farbgebung samt Sponsoren-Outfit, die der damalige Besitzer in einer Zeitschrift bei einem Rennen in Großbritannien gesehen hatte. Technisch blieb der BMW in Sachen Bremsen, Getriebe und Motor jedoch weitgehend serienmäßig; Letzterer wurde lediglich überholt. Erst unter der Ägide Henry Schmitts erhielt der 2002 unter anderem ein eng gestuftes Getriebe, einen neuen Auspuff und ein Differenzial aus dem 320i der Baureihe E30.

Auktionsbeginn: 10. Februar 2021

1969 BMW 2002 Race Car Foto: Stratas Auctions
Der BMW 2002 wurde erst vor wenigen Jahren von einem Serienauto in einen Rennwagen verwandelt.

BMW 2002 ti Rallyeauto

BMWs Motorsport-Historie fand überwiegend auf der Rundstrecke statt. Doch auch auf den Rallyepisten probierten sich die Bayern einst aus. Einer der größten Erfolge war dabei Achim Warmbolds Sieg mit dem BMW 2002 ti bei der TAP-Rallye in Portugal 1972. Ein baugleiches Modell aus Schmitts Sammlung wird nun versteigert, wobei auch dieses Auto im Laufe der Jahre umfangreich an Motor, Getriebe, Fahrwerk und Bremsanlage optimiert wurde. Trotz dieser Upgrades darf der 2002 ti offiziell an historischen Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen. Bei solchen wurde er in der Vergangenheit auch beherzt eingesetzt; Spuren davon sind noch immer zu sehen.

Preis: 30.500 Dollar (gut 25.000 Euro)

BMW Alpina Roadster (Z1)

Mit gerade einmal 8.000 gebauten Exemplaren ist der Z1 eines der eher raren BMW-Modelle. Noch viel exklusiver ist die Alpina-Version des ikonischen Roadsters: Die Allgäuer fertigten nur eine Kleinserie von 66 Autos, von denen die Hälfte nach Japan exportiert wurde, während die anderen 50 Prozent in Europa verblieben. Die hier vorgestellte Seriennummer 28 ist ein Vertreter der Asien-Fraktion und gelangte 2014 nach San Francisco. Der seinerzeit von Alpina von 2,5 auf 2,7 Liter aufgebohrte und von 170 auf 200 PS leistungsgesteigerte Reihensechser hat lediglich 34.900 Kilometer auf dem Buckel und verfügt über einen neuen Zahnriemen. Auch das Sportfahrwerk und die 17-Zoll-Räder im klassischen Alpina-Design dürften noch gut in Schuss sein, zumal das Auto kürzlich erst einen Service erhielt. Ein Hingucker ist zudem die originale Inneneinrichtung in Camouflage-Optik.

Auktionsbeginn: 12. Februar 2021

1991 BMW Alpina Z1 RLE Foto: Stratas Auctions
Dieser Alpina Roadster auf Z1-Basis ist eines von nur 66 gebauten Exemplaren.

BMW 850 CSi

Ebenfalls selten, aber immerhin 1.510 mal, wurde der 850 CSi gebaut. Das von 1992 bis 1996 produzierte Oberklasse-Coupé krönte in dieser Zeit das Modellprogramm – auch wegen seines standesgemäßen Motors: Mit 5,6 Litern Hubraum, 380 PS und maximal 550 Newtonmetern sowie dem Gütesiegel "Powered by M" war der V12 das edelste, was in dieser Zeit von den Bayerischen Motoren Werken erschaffen wurde. Dieses relativ späte Exemplar aus dem Jahr 1995 verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Schweden und fuhr dort rund 60.000 Kilometer, bevor er kürzlich in den USA landete, wo er im Februar zusammen mit dem Alpina Z1 die Versteigerung der "Henry Schmitt Collection" abrunden soll.

Auktionsbeginn: 11. Februar 2021

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