BMW 7er E32 mit M5-Motor

Paul Rosches Dienstwagen: Luxus mit Sportherz

Paul Rosche, Motorenpapst und Motorsportchef bei BMW, fuhr einen besonderen 7er und war auch sonst für ungewöhnliche Ideen zu haben. Die Dienstlimousine und ein ganz ungewöhnliches Projekt von Rosche stehen in den heiligen Hallen von BMW.

BMW 7er E32 M5 Dienstwagen Paul Rosche Foto: Uwe Fischer/BMW 37 Bilder

Ein M5-Motor in einem BMW 7er? Ein V12 in einem X5? Klingt nach engine swap und ist auch einer, hat aber mit Tuning nichts zu tun. Denn es handelt sich um Werksumbauten. Geheime Werksumbauten, um genau zu sein, die heute in einem unscheinbaren Lager stehen. Wir waren drin und haben zwei der spektakulären Versuchsträger von BMW fotografiert.

Rosches Dienst-7er mit 390 PS

Der Eingang: unspektakulär. Die Adresse: streng geheim. Der Inhalt: super spannend. Im Depot von BMW lagern Hunderte Autos und Motorräder aus der Firmengeschichte. Von fast allem, was BMW jemals gebaut hat, steht hier mindestens ein Exemplar. Manche Autos, die hier stehen, gibt es ohnehin nur ein Mal. Wie zum Beispiel den 7er E32, den Paul Rosche als Dienstwagen fuhr.

BMW 7er E32 M5 Dienstwagen Paul Rosche Foto: Uwe Fischer/BMW
Hurbaum erweitert, Verdichtung erhöht: Der M5-Motor in Rosches Ex-Dienstwagen leitet 395 PS.

Einem diamantschwarzen 7er der Baureihe E32 verpassten die Techniker den Antriebsstrang eines M5 E34. Der Vierventil-Sechszylinder sieht prachtvoll aus unter der nach vorn öffnenden Haube, die M5-Räder geben einen Hinweis auf das Einzelstück für den Motorenpapst. Der Hubraum ist auf 3,9 Liter erhöht, was die Leistung zusammen mit der auf 12,5:1 gesteigerten Verdichtung auf 395 PS lupft – 95 PS mehr als der Fünfliter-Zwölfzylinder im Topmodell 750i leistet. Gedacht war der Motor übrigens für einen M7, der dann nie kam.

Weißbier-Idee: V12 im X5

Eine 700 PS starke Variante des LMR-V12 verpflanzte die Motorsport GmbH im Jahr 2000 sogar in einen X5. Auch dieser Prototyp steht im Lager von BMW Classic. Der X5 Le Mans fällt mit seinen mehrteiligen Felgen, den modifizierten Schürzen und der ausgebeulten Haube sofort auf. Entstanden ist er, weil Paul Rosche und seiner Truppe beim Weißbier die Idee kam, dass doch auch ein V12 in den X5 passen müsse. Der Legende nach lief dazu eine Wette und Rosche nahm anschließend mit dem Zollstock Maß, ob es denn passen könnte. Es passte, und wie: In 7:49,92 umrundete Hans-Joachim Stuck im X5 Le Mans die Nordschleife. Drei Sekunden schneller als ein M3 CSL.