Corvette 454 von Zora Arkus-Duntov im Museum

Corvette-Entwickler besaß nur diese Corvette

Das National Corvette Museum hat die einzige Corvette restauriert, die Zora Arkus-Duntov je besaß.

Chevrolet Corvette 454 Zora Arkus Duntov (1974) Foto: National Corvette Museum 14 Bilder

Zora Arkus-Duntov kam 1953 zu General Motors, nachdem er Chefentwickler Ed Cole Vorschläge gemacht hatte, wie die Corvette zu verbessern sei. Seiner Ansicht nach war der Sportwagen zu langsam. Er optimierte Fahrwerk, Aerodynamik und sorgte für mehr Leistung: Der V8 bekam eine andere Nockenwelle und Benzineinspritzung.

"Duntov verstand, was einen amerikanischen Sportwagen ausmacht, obwohl seine wichtigsten Einflüsse aus Europa stammten", schreibt das National Corvette Museum auf seiner Website. Mitte der 1930er-Jahre absolvierte der in Belgien geborene und in Leningrad aufgewachsene Duntov ein technisches Studium an der TU Berlin. Im Jahr 1939 emigrierte er, heiratete in Paris und gründete mit seinem Bruder in den USA eine Rüstungs- und Autozulieferfirma. Kurze Zeit war Arkus-Duntov als Rennfahrer und Entwickler bei Allard in Großbritannien.

Corvette-Entwickler fuhr in Le Mans Porsche

Selbst während seiner Zeit bei General Motors fuhr Arkus-Duntov Rennen: 1954 und 1955 startete er mit einem Porsche 550 RS bei den 24h von Le Mans, holte in einem Jahr sogar den Klassensieg. Eine Corvette besaß er selbst übrigens nie. Bis zu seinem Ruhestand: Als er 1975 bei General Motors aufhörte, bekam er eine 1974er mit 454-cubic-inch-V8, also 7,4 Liter Hubraum. Der Achtzylinder leistet 270 hp (274 PS). Arkus-Duntovs Corvette ist mit Automatikgetriebe, Klimaanlage, Servolenkung und Aluminiumfelgen ausgestattet – eher das Auto eines Rentners als das eines Rennfahrers.

Arkus-Duntov behielt die Corvette bis Mitte der 80er-Jahre und gab sie an ein Pärchen weiter, das sie 1995 dem National Corvette Museum spendete. Dort wurde Duntovs Corvette in 964 Stunden restauriert und wieder fahrbereit gemacht.

Arkus-Duntovs Corvette im Museum

Das Museumsteam nahm sich für die Arbeiten mehrere Jahre Zeit. Der Charakter der Corvette sollte ebenso erhalten bleiben wie ihr originaler Zustand. Jedes Teil wurde gesäubert, konserviert und wieder eingebaut. Einige Spuren des Besitzers, wie die leicht eingedrückte Armlehne auf der Fahrerseite, blieben unberührt.

Seit ihrer Fertigstellung Ende August 2025 steht die Corvette im Skydome des Museums. Dort wird sie für mindestens ein Jahr zu sehen sein.