VW restauriert den berühmten Waldbrand-Bulli
Das Brandopfer soll weiterleben
Der bei den kalifornischen Waldbränden berühmt gewordene T2-Bulli wird restauriert. VW hat den "Magic Bus" in die Firmenwerkstatt geholt und macht ihn wieder fit.
04.06.2025
Torsten Seibt
Foto: Volkswagen of America
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Das wird schon wieder, Bulli! VW wird den Brandopfer-Bus reparieren.
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Das Bild vom tapferen blauen Bulli ging im Januar 2025 um die Welt. Inmitten von Schutt und Asche, die von den Waldbränden im Los-Angeles-Stadtteil Pacific Palisades hinterlassen wurden, stand der hellblaue 1977er T2-Bus scheinbar unversehrt in der Sonne.
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Spurlos ging das Inferno dennoch nicht am Hippie-Bus vorbei. Deshalb haben sich jetzt die Spezialisten von VW USA das Brandopfer in Behandlung geholt und werden den Bulli komplett restaurieren.
Foto: Volkswagen of America
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Die Hitze hat nicht nur die Blinker geschmolzen, sondern auch alte Farbschichten ans Licht gebracht.
Foto: Volkswagen of America
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Der älteste VW T1 mit Straßenzulassung lief 1950 in Wolfsburg vom Band. In der Oldtimer-Sammlung von VW Nutzfahrzeuge ist der Barndoor-Bulli als "Sofie" bekannt.
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge
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Den Draisinen-Bulli mit dem offiziellen Kürzel Klv-20 hat VW im Sommer 2024 wieder auf die Schiene gebracht. Im ersten Leben war der Transporter auf Bahnstrecken rund um Plattling in Bayern im Einsatz.
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Diesen Bus baute Porsche mit einem Motor aus dem 911 Carrera zum edlen Renntransporter um: Der Sechszylinder-Boxermotor im Heck beschleunigt den B32 auf bis zu 185 km/h.
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Dieser T4 Multivan Allstar stand jahrelang auf einem Testgelände im Freien. Danach war der Lack verwittert und alles andere noch wie neu. Bis heute kamen rund 4.000 Kilometer zusammen.
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Aller Bulli Anfang: Der Plattenwagen von 1946 ist der erste VW Transporter. Mit ihm fuhren Werker in Wolfsburg Material umher. Das hier ist eine Rekonstruktion des Originals.
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Der älteste erhaltene Blitzer im Bulli funktioniert auch heute noch. Als dieser Blitzer-Bulli seinen Dienst bei der Polizei in Niedersachsen antrat, gab es noch kein Tempolimit auf Landstraßen.
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Kurt Kretzner aus Wien baute in den 1960er-Jahren einen T1 mit Kettenantrieb für Alm- und Skihütten. VW Nutzfahrzeuge bekam dieses Exemplar in Gitterboxen von einem Club und baute es wieder zu einem funktionsfähigen Raupenfuchs zusammen.
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge
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Dieser VW T2 Transporter fährt elektrisch. Mit bis zu 80 km/h war er vorwiegend in Berlin im Einsatz. Wenn nach 80 Kilometern der Akku leer ist, kann er gegen ein volles Exemplar getauscht werden.
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge
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Der wohl weltgrößte Lego-Bulli hatte 2019 auf der Reise- und Freizeitmesse free in München Premiere. Rene Hoffmeister und Pascal Lenhard hatten den T2 Camper aus 400.000 Klemmbausteinen nachgebaut.
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge
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Der T2 im Vordergrund diente als Vorlage für das 5 Meter lange, 1,90 Meter breite und 3 Meter hohe Modell.
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Pete Townshend von The Who fuhr diesen T2 Camper und tauschte ihn gegen einen schwarzen Multivan. Seither steht er in der Sammlung von VW Nutzfahrzeuge.
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Das Bild vom tapferen blauen Bulli ging im Januar 2025 um die Welt. Inmitten von Schutt und Asche, die von den Waldbränden im Los-Angeles-Stadtteil Pacific Palisades hinterlassen wurden, stand der hellblaue 1977er-T2-Bus scheinbar unversehrt in der Sonne. Das Foto wirkte so irreal, dass Spekulationen über eine Fälschung heiß diskutiert wurden. Doch "Azul", wie der blaue Bulli mit weißem Dach von seiner Besitzerin getauft wurde, stand da tatsächlich exakt so zwischen den Trümmern und ist inzwischen auf dem Weg der Besserung.
Der blaue Bulli wurde weltberühmt
Volkswagen of America nahm Kontakt zur Besitzerin des Fahrzeugs, Megan Krystle Weinraub auf, um den Zustand des Bullis zu checken und herauszufinden, ob er noch fahrtüchtig war. Andernfalls bot VW an, den Bus kostenfrei in den Zustand vor dem Brand zurückzuversetzen. Nachdem die entsprechenden Genehmigungen für den Zugang zum Viertel in Malibu vorlagen, wurde der Brandopfer-Bulli auf einen Transporter verladen und in den rund 35 Meilen entfernten Volkswagen Oxnard Campus gebracht. Auf dem Oxnard-Gelände ist die Sammlung und Werkstatt historischer Fahrzeuge von VW of America untergebracht – ähnlich der Oldtimer-Sammlung von VW-Nutzfahrzeuge in Hannover. Einen idealeren Ort für die Restaurierung könnte sich der fast 50 Jahre alte Kult-Kasten kaum wünschen.
"Wie der Rest der Welt konnten wir unseren Augen kaum trauen", so Mark Gillies, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit bei Volkswagen Group of America. "Aber unabhängig davon, wie gut er auf den Fotos aussah, wussten wir, dass er dringend überprüft werden musste."
Das stellte sich als richtige Einschätzung heraus, wie es sich bei der Begutachtung des blauen Bulli durch die Fachleute aus dem VW-Museum herausstellte. So "schön" sich die dem damaligen Feuer abgewandte Seite auch präsentierte, so traurig stand es um die Beifahrerseite, die von der enormen Hitze schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch aus technischer Sicht braucht Azul wohl ein bisschen Liebe, jedenfalls haben die VW-Spezialisten "umfangreiche mechanische Reparaturen und Karosseriearbeiten" angekündigt.
Die Wiederherstellung des blauweißen Bulli wurde jetzt begonnen und wird sich einige Monate hinziehen – "im Laufe des Jahres" soll Azul wieder in alter Pracht erstrahlen. Wir sind gespannt.