De Lorean Elektro-Umbau E-Lorean (2022)

Filmheld mit Tesla-Motor und Flügeltüren

Mit Schmackes in die Zukunft: Im E-Lorean steckt ein Elektromotor von Tesla statt des originalen Peugeot-V6.

E-Lorean Foto: E-Lorean 7 Bilder

Ein Elektromotor statt des originalen Motors: Was bei anderen Sportwagen mit Sechszylinder im Heck ein Sakrileg wäre, erscheint beim De Lorean DMC-12 als logische Konsequenz. Denn der V6-Motor galt nie als stärkste Seite des in Irland gefertigten Sportwagens.

E-Works Mobility aus Ismaning bei München ersetzt den Kooperationsmotor von Peugeot, Renault und Volvo (PRV) durch den Elektromotor aus einem Tesla. Das macht dem Edelstahl-Flügeltürer Beine: Statt in elf Sekunden geht es in 5,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Der vorn eingebaute Akku gleicht die Gewichtsverteilung aus.

E-Lorean Foto: E-Lorean
Elektroauto mit Flügeltüren: E-Works hat einen De Lorean mit Tesla-Motor gebaut.

Giorgetto Giugiaro, der schon den originalen DMC-12 gestaltet hat, modifiziert das Design des Elektro-Umbaus. Später sollen außerdem innen neue Display-Instrumente und Gestensteuerung integriert werden. Doch zunächst hat das Projekt in Halle 1 der Oldtimermesse Retro Classics (21. – 24. April 2022) Premiere. Allerdings wird das Showcar sehr wahrscheinliche ein Einzelstück bleiben.

De Lorean: Die Idee

Der ehemalige General-Motors-Manager John Zacharias De Lorean hatte eine Idee: Er wollte einen eigenen Sportwagen bauen. Dafür schwatzte er der britischen Regierung umgerechnet 260 Millionen Mark ab, baute dafür ein Werk in die strukturschwache Gegend um Belfast und fing an. Bis zu 3.000 Arbeiter sollten pro Jahr 30.000 Sportwagen bauen. Es wurden etwa 8.600 in zwei Jahren. Bis dahin hatte der Sportwagen Fans und Fachpresse mit müdem Motor und lässiger Verarbeitung desillusioniert.

Dabei sah es so gut aus: Weil De Lorean sich die Lackiererei sparte, baute er das 1,14 Meter flache Auto aus Edelstahlblechen. Zusammen mit den Flügeltüren war also für Aufsehen gesorgt, wo immer der 4,30 Meter lange Sportwagen auftauchte.

Der DMC-12

Nur dynamisch war er nicht: elf Sekunden maß die Testabteilung von auto motor und sport für den Spurt von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 198 km/h. Im Heck sorgte ein Limousinenmotor für relativ bescheiden 132 PS: Der 2,8-Liter-V6 arbeitete sonst in Peugeot 604, Renault 30 und Volvo 264. Dort fiel nicht weiter auf, dass der Motor zur eher gemütlichen Sorte zählt, im De Lorean hingegen schon. Ein Golf GTI war etwa gleich schnell. Dafür kostete der DMC-12 etwa so viel wie ein Porsche 911: 75.000 Mark betrug der Preis in Deutschland, 25.000 Dollar in den USA.

Zurück in die Zukunft

Am 20. Oktober 1982 stellte die britische Regierung die De Lorean Motor Company unter Konkursverwaltung. Die Karriere des irischen Sportwagens war damit noch lange nicht zu Ende: Mit einem Auftritt als Zeitreisemaschine in Robert Zemeckis‘ 1985 erschienen Kinofilm "Zurück in die Zukunft" wechselte der Pleite-Sportwagen in die Popkultur.