Old- und Youngtimer für den Einstieg

Mit diesen 12 Klassikern machen Sie nichts falsch

Die Entscheidung ist gefallen: Sie brauchen einen Oldtimer oder Youngtimer. Aber welcher ist der richtige Wagen für Sie? Was sollten Sie beachten? Was kostet der Spaß? Wir haben die besten zwölf Einstiegsklassiker aufgelistet, sagen, was sie kosten und zeigen, was zu beachten ist.

12 Einstiegsklassiker 05/2021 Foto: Motor Klassik 24 Bilder

Alfa Romeo Giulia: Stil und Sport für 25.000 Euro

Alfa Romeo Giulia Super 1.3, Frontansicht Foto: Arturo Rivas
Italienischer Alleskönner: Für den Alfa gibt es eine sehr gute Ersatzteilversorgung.

Schon als aktuelles Auto begeisterte die Giulia, die es mit einem 1,3-Liter- sowie einem 1,6-Liter-Motor gibt: Die Tester von auto motor und sport vergaben Bestnoten für die Karosserie, den leistungsfreudigen und kultivierten Motor, die sicheren Fahreigenschaften, die ausgezeichneten Bremsen (ab 1970 Scheiben rundum) und die Fahrleistungen. "Die Giulia nimmt nach wie vor eine Favoritenrolle unter den echten Sportlimousinen ein", urteilt Fritz Reuter 1971 über das Auto, knapp neun Jahre nach der ersten öffentlichen Vorstellung der Alfa-Limousine im Juni 1962 in Monza.

Das Urteil über die Giulia im ams-Gebrauchtwagen-Report kann bis in die Gegenwart gelten: "Die Giulia Super gilt heute als das solideste und am besten verarbeitete Modell im Alfa-Programm." Die Giulia Super ist als robust und zuverlässig bekannt: beste Voraussetzungen für einen Alltagsklassiker.

Ihre große Beliebtheit als Klassiker gewährt eine gute Ersatzteilversorgung. Allerdings weiß sie um ihre Beliebtheit, was die Preise stetig steigen lässt. Laut Classic-Analytics liegt der Wert für eine Giulia Super 1.6 bei 27.600 Euro. Die weniger beliebte Facelift-Variante Nuova Super liegt bei 18.400 Euro. Komplettrestaurierungen übersteigen den Marktwert, weshalb eine unfall- und rostfreie Karosserie das wichtigste Kriterium sein sollte. Der Motor hält, sofern er immer artig warmgefahren und pünktlich gewartet wurde, 150.000 Kilometer oder mehr.

BMW E30 Cabrio: Reihensechser für 15.000 Euro

Die-12-bestem-Einstiegsklassiker-Oldtimer-Youngtimer Foto: auto motor und sport
Mit dem E30 macht man als Einsteiger keinen Fehler.

Die Baureihe E30 stammt aus einer goldenen Ära bei BMW, in der Designchef Claus Luthe und Motoren-Entwicklungschef Karlheinz Lange Klassiker schufen. Der E30 ist ein Paradebeispiel des schlanken und fahraktiven BMW, der mit zielgenauer, präziser Lenkung und leistungsfähigen Motoren dem Mensch am Steuer einfach Freude bereitet. Dabei ist es fast egal, ob es sich um einen 318i mit dem M40-Vierzylinder oder einen 325i mit M20-Sechszylinder handelt.

Die Reihenmotoren sind allesamt ästhetisch und technisch feingeistig konstruierte Aggregate mit hoher Lebensfreude. Die steigert sich, wenn das einfach bedienbare Verdeck im Kasten unter der Klappe liegt. Das Öffnen und Schließen gelingt so einfach, dass kein Elektromotor nötig ist – und offen heißt hier wirklich offen. Einen Nachteil hat das Verdeck: Die Plastikheckscheibe verkratzt und ist nicht beheizbar.

Gute Exemplare sollten rostfrei und unverbastelt sein sowie über eine nachvollziehbare Laufleistung und Historie verfügen. Der M40-Vierzylinder und der M20-Sechszylinder haben einen Zahnriemen, dessen Wechselintervall eingehalten gehört. Wer die Sechszylinder nicht sorgfältig warmfährt, riskiert Schäden am Zylinderkopf – Risse oder eine defekte Kopfdichtung können das Ergebnis sein. Die Preise für ein 320i Cabriolet in gutem Zustand notieren laut der Preisexperten von Classic Analytics zwischen 15.000 und 20.000 Euro.

Citroën 2CV: Antikapitalismus für 15.000 Euro

Citroën 2CV 6, Exterieur Foto: Hans-Dieter Seufert
Sie neigt sich, aber sie fällt nicht um: Ente in stabiler Kurvenlage.

Früher wurde dem Citroën 2CV ja nachgesagt, ein Auto für Aussteiger zu sein. Allzu schnell fuhr man Kapitalismus und Leistungsgesellschaft mit 29 PS jedoch nicht davon. Es ist also kein Wunder, dass der Kapitalismus auch die Ente inzwischen eingeholt hat: Ein billiges Verbrauchsauto ist sie längst nicht mehr, gute Exemplare kosten inzwischen so viel wie ein gleich alter Mercedes W 123. Bis zu 14.900 Euro kann ein 2CV 6 Club laut der Preisexperten von Classic Analytics wert sein, dafür gäbe es auch einen bürgerlichen 280 E in ähnlich gutem Zustand. Man muss sie also wollen, die Ente.

Vieles spricht für den minimalistischen 2 CV: das einmalige Fahrgefühl, die überall spürbare und sichtbare Einfachheit und Leichtigkeit. Das Rolldach sorgt zusammen mit den Hängemattensitzen und der unerreicht komfortablen Federung für ein unvergleichliches Fahrgefühl.

Der Zweizylinder-Boxermotor, je nach Baujahr zwischen 9 und 29 PS stark, läuft zuverlässig, wenn er alle 20.000 Kilometer die Ventile eingestellt und jährlich das Öl gewechselt bekommt. Elektrik gibt es kaum, hier drohen also wenig Probleme. Ärger macht hingegen Rost: Enten rosten. Fast immer und überall. Doch es gibt viele Ersatzteile, sogar verzinkte Rahmen. Mit ein bisschen Pflege und Konservierung kann eine Ente ein wunderbar unkomplizierter Oldtimer sein.

Fiat Panda: tolle Kiste für unter 5.000 Euro

Fiat Panda Foto: H. Mutschler
"Die tolle Kiste" begeistert gerade wegen ihrer Einfachheit.

Nicht jeder verstand vor 40 Jahren auf Anhieb, was für ein geniales Auto Fiat mit dem Panda auf die kleinen Räder gestellt hatte: keine einzige gewölbte Scheibe, eine offene Ablage und vier zur Liegefläche umbaubare Sitze.

Designer Giorgetto Giugiaro bezeichnete den Typ 141 als "Haushaltsgerät", Fiat bewarb den Panda später als "tolle Kiste". Recht hatten sie, denn der Panda ist unfassbar praktisch und mit dem Einliter-Fire-Vierzylinder agil unterwegs. Als 4x4 mit dem zuschaltbaren Allrad ist er längst Kult, doch auch die Fronttriebler gelten inzwischen als Klassiker. Denn so unprätentiöse und nützliche Autos gibt es nicht oft.

Wer einen Panda kaufen möchte, sollte die Augen offen halten: Rost hat den Bestand arg dezimiert. Beruhigend ist, dass die Technik wenige Macken kennt und Fiat Ersatzteile liefert. Gute Exemplare kosten etwa 3.000 Euro, Panda 4x4 ungefähr das Doppelte. Es wurden auch schon Exemplare für mehr als 10.000 Euro gesehen.

Ford Mustang: V8-Cabrio für 40.000 Euro

Ford Mustang Convertible, (1964-1973) Foto: Hardy Mutschler
Ford hat mit dem Mustang eine Markenikone geschaffen.

And now something completely different: Mit dem Mustang präsentierte Ford 1964 ein Ponycar, das zum wirtschaftlichen Erfolg und zu einer Ikone der Marke wurde. Wer einen US-Oldtimer sucht, denkt früher oder später an den Mustang – was keine schlechte Idee ist. Fast drei Millionen Mustang hat Ford zwischen 1964 und 1973 gebaut, das sorgt für eine große Auswahl und humane Prese. Zumindest für die Standardversionen. Shelby GT 500 und Boss sind nur etwas für solvente Sammler. Doch alle anderen Mustang sind zwar keine Schnäppchen, doch für rund 40.000 Euro findet sich ein Cabrio oder Coupé mit Fünfliter-V8 in gutem Zustand.

Die Technik ist simpel und robust, Ersatz- und Tuningteile sind gut verfügbar und bezahlbar. Generell sind wie bei vielen anderen Autos auch Schweller, Radläufe und Endspitzen korrosionsgefährdet. Pfusch bei älteren Restaurierungen kommt vor. Das Öl sollte regelmäßig gewechselt worden sein, denn der Ölinhalt der V8-Motoren ist knapp bemessen. Die Bremsanlage leidet unter Standschäden, Motoren und Getriebe leben hingegen lange – wenn sie nicht mit Volllast gequält werden.

Lotus Elise: Fahrmaschine für 20.000 Euro

Lotus Elise S2, Baujahr 1996-2000 Foto: Archiv
Die Elise ist eine Fahrmaschine für Landstraßen.

Natürlich können Sie für etwa 20.000 Euro auch einen Porsche Boxster der ersten Generation kaufen und der hat sogar einen Sechszylinder. Doch kaum ein modernes Auto ist eine so kompromisslose Fahrmaschine wie die Elise. Lotus hat das Projekt M111 Anfang der 1990er-Jahre unter dem neuen Besitzer Romano Artioli in Rekordzeit entwickelt und 1995 auf die IAA gestellt. Nach dem Motto des früheren Lotus-Chefs Colin Bruce Chapman "Take simplicity and add lightness” wiegt das Monocoque aus verklebten und vernieteten Alumniunium-Strangpressprofilen gerade mal 68 Kilogramm.

Der Antrieb, ein quer zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse montierter Rover-Vierzylinder der K-Serie, leistet 120 PS. Aluminium-Monocoque, Motor und Kunststoff-Karosserie zusammen wiegen 733 Kilogramm, damit ist die Elise 300 kg leichter als ein Mazda MX-5 und nur halb so schwer wie ein Porsche 911.

Mit der Leistung eines Golf beschleunigt die Elise so schnell von null auf 100 km/h wie ein Porsche Boxster S. Sechs Sekunden genügen für den Spurt auf Landstraßentempo. Trockene Zahlen, die nur unzureichend wiedergeben, wie viel Spaß die Elise auf kurvigen Landstraßen macht: Sehr spät in die Kurve hineinbremsen, sehr früh wieder aufs Gas – das macht schnell süchtig.

Damit der Spaß kein schnelles – oder teures Ende hat, sollte der Unterboden glatt und ohne Dellen sein. Ein beschädigtes Monocoque lässt sich nicht reparieren, sondern nur austauschen. Der Heckrahmen aus Stahl sollte rostfrei sein, die Fahrwerkslager dürfen kein Spiel haben. Der Schwachpunkt des Motos ist die Kopfdichtung – weißer Auspuffrauch oder Ölspuren im Kühlwasser deuten darauf hin.

Mercedes W 124 Cabriolet: Eine Burg ab 15.000 Euro

Mercedes-Benz E 200 Cabriolet, A 124, Baujahr 1997 Foto: Hardy Mutschler
Mercedes konstruierte mit dem A124 ein Viersitzer-Cabrio für die Ewigkeit.

Süchtig macht ein Mercedes A124 nicht. Für spontane Gefühlsausbrüche ist das E-Klasse Cabriolet zu solide. Dafür sorgt der offene Viersitzer mit stabiler Konstruktion, dick gefüttertem Stoffverdeck und sorgfältig abgestimmtem Fahrwerk für Zufriedenheit und Geborgenheit.

Mercedes hat es mit dem ersten Viersitzer-Cabrio seit dem Ende des W 111 im Jahr 1971 geschafft, ein Auto zu bauen, das für seinen Benutzer sehr wertvoll wirkt und gleichzeitig kaum Sozialneid auslöst. Anders als ein SL ist ein W 124 optisch als Mittelklassemodell vertraut, das jahrelang die Taxistände dominierte – auch wenn es ein E 320 Cabriolet zum Neupreis von 100.000 Mark ist.

Heute ist ein A 124 natürlich bei Weitem nicht mehr so teuer. Für rund 20.000 Euro gibt es schon sehr gute Vierzylinder oder etwas schlechtere Sechszylinder. Und schon als E 200, der in Italien sehr beliebt war, ist der offene 124 ein vortrefflicher Reisewagen, der kultiviert und sparsam lange Strecken zurücklegt. Zum Rasewagen wird der 1,7-Tonner hingegen selbst als E 320 nicht. Der A 124 ist eher der Typ gediegener Gleiter.

Wer einen kauft, sollte darauf achten, ob das Dach sauber öffnet und schließt, die Karosserie rost-, die Achsen spielfrei sind und der Motorkabelbaum nicht bröselt. Teuer wird’s übrigens auch, wenn einer der beiden Gurtbringer streikt. Funktioniert das alles, steht einer sorgenfreien Reise im offenen Wagen nichts im Wege.

Peugeot 504: Sechziger-Flair für 10.000 Euro

Peugeot 504 Limousine Foto: Peugeot
Der Peugeot 504 kombiniert Sechziger-Jahre-Nostalgie mit Pininfarina-Einfluss und robuster Technik.

Der 1968 vorgestellte Peugeot 504 wurde 1969 Auto des Jahres und auch wirtschaftlich für Peugeot zum Erfolg: Über 3,7 Millionen 504 wurden in diversen Fabriken gebaut, der letzte lief laut Wikipedia im Dezember 2005 in Nigeria vom Band. Im Hauptwerk Sochaux startet 1968 zunächst die Produktion der Limousine. Das Design stammt in Grundzügen von Pininfarina-Designer Aldo Brovarone. Pininfarina-Design und langer Radstand sorgen für eine gestreckte Linie. Die Front mit den trapezfömigen Scheinwerfern und das Heck mit dem Knick im Kofferraumdeckel zeichnet Peugeot-Stylist Paul Bouvot. Coupé und Cabrio stammen weitgehend aus den Studios von Pininfarina.

Ab 1971 gibt es außerdem noch einen äußerst geräumigen Kombi und ab 1979 auch einen äußerst praktischen Pickup, den auch als Fahrgestell. Auf dessen Basis baut der deutsche Hersteller Bimobil ein Wohnmobil, von dem etwa 300 Stück entstehen. Doch auch ohne die Huckepack-Kabine bietet der Peugeot 504 viel Platz. Der große Kofferraum und der 2,75 Meter lange Radstand machen die Limousine reisetauglich. Fahrwerk und Lenkung sind betont unsportlich ausgelegt. Der 504 ist ein sanfter Typ und eine echte Alternative zu Ford Granada oder Mercedes /8.

Sein größter Feind ist der Rost – wie bei fast allen Autos der 1970er-Jahre. Die neuralgischen Punkt reichen von den vorderen Kottflügeln auf Höhe der Scheinwerfer über A-Säule und Schweller bis zu den hinteren Kotflügeln und der dortigen Seitenwand. Am Unterboden gehören die Längsträger und Schweißnähte geprüft. Die Technik gilt als robust, lediglich die Bremsen verschleißen schnell und der Zweiliter-Vierzylinder im Cabrio wird gern heiß – vor allem in Kombination mit dem Automatikgetriebe. Rund 7.000 Euro sind für eine Limousine im Zustand zwei einzuplanen. Coupés kosten rund 16.000 und Cabrios etwa 22.000 Euro.

Porsche Boxster: Sechszylinder-Mittelmotor für 15.000 Euro

Porsche Boxster 2.7, Exterieur Foto: Arturo Rivas
Mit Sechszylinder-Mittelmotor und feinem Fahrwerk bereitet der Boxster viel Porsche fürs Geld.

Natürlich können Sie für rund 20.000 Euro auch einen neuen VW Polo kaufen. Doch der hat weder einen Sechszylinder noch ein Dach zum Öffnen. Von vorne schaut so ein Boxster übrigens fast genauso aus wie ein 911 der Baureihe 996; was daran liegt, dass der Vorderwagen beider Autos von einem Team entworfen und entwickelt wurde. Gleichteile hieß die Strategie zur Rettung der Marke Porsche. Denn Anfang der 1990er ging es der Firma nicht gut: Streit bei den Eigentümern, teure Fertigung dreier völlig unterschiedlicher Baureihen, ein ungünstiger Dollarkurs und sinkende Absatzzahlen legten schnelles Handeln nahe. Die Idee: zwei Baureihen, die bis zur B-Säule identisch sind und sogar den prinzipiell gleichen Motor nutzen; der eine als Nachfolger des 993, der andere als Mittelmotor-Einstiegsmodell. Der Boxster kommt ab 1996 gut an, spült zusammen mit dem 996 (Premiere: 1997) wieder Geld in die Kassen.

Und heute? Bringt der Boxster seinem Fahrer vor allem Freude. Schon die Basis mit 204 PS aus 2,5 Litern Hubraum fährt sportlich, klingt und geht vor allem bei höheren Drehzahlen gut. Noch besser macht das ab 1999 der Boxster S mit 252 PS aus 3,2 Litern Hubraum. Gleichzeitig mit dem S legt Porsche auch bei der Basis nach: Der Hubraum steigt auf 2,7 Liter, die Leistung auf 220 PS. Mit dem Facelift 2002 werden Basis und S jeweils noch einmal 8 PS stärker. Wichtiger ist die Aufwertung des Interieurs mit einem Handschuhfach und des Verdecks mit einer beheizbaren Glasheckscheibe.

Drei Schwachpunkte können bei den Wasserboxermotoren teuren Ärger machen: undichte Kurbelwellen-Simmerringe, brechende Zwischenwellen und sich lösende Beschichtungen auf den Zylinderlaufflächen können, müssen aber nicht vorkommen. Der Motor im Basis-Boxster gilt als am wenigsten anfällig, eine dokumentierte und penible Wartungshistorie reduziert das Risiko. Rund 15.000 Euro kostet ein gut erhaltener Basis-Boxster, der S liegt laut Classic-Analytics bei rund 20.000 Euro.

Opel Manta B: cooles Coupé für unter 15.000 Euro

Opel Manta GT/J 1.8 S Foto: Hans-Peter Seufert

Es gibt sie nicht mehr, die günstigen Coupés auf Basis von Kompakten und Limousinen aus der Großserie. Dabei waren Ford Capri, Opel Manta und VW Scirocco eine großartige Möglichkeit etwas anderes zu fahren, ohne die Familie daheim lassen oder sich allzu krumm legen zu müssen. Der Manta hat außerdem Hinterradantrieb und eine erfolgreiche Rallye-Historie. Er hatte allerdings auch, das soll nicht verschwiegen werden, wild verbreitert und bunt lackiert, eine Rolle in einem Film mit Til Schweiger.

Viel wichtiger: Der Manta lässt sich leicht tunen. Das sorgt für mehr Leistung und Spaß am Steuer, die daraus resultierende, leichte Imagedelle im kantigen Blech ist längst vergessen. Heute ist der Manta ein Auto zum Liebhaben, das gerade als GSi mit Anbauteilen von Irmscher so cool wirkt, dass so ein Manta auch im Tatort neben dem Dortmunder Ermittler Faber einfach nur ehrlich und sympathisch rüberkommt.

Wer heute einen guten Manta hat, weiß meist, was dieser Wert ist und an Pflege braucht. Die CIH- und OHV-Motoren sind unkompliziert und halten lange. Empfindlicher sind die ab Werk schlecht gegen Rost geschützte Karosserie und das teils billige Interieur. Obacht bei den 1,3- und 1,8-Liter-Vierzylindern: Deren Leichtmetall-Zylinderköpfe können Haarrisse bekommen und bei hohen Kilometerständen läuft die Nockenwelle ein. Mahlt das Fünfganggetriebe, sind die Lager verschlissen und ölt die Hinterachse, dann könnte das Achsrohr gebrochen sein. Ein schlechter Manta B GSi kostet laut Classic Analytics etwa 2.600 Euro, ein Zustand-2-Exemplar wird mit 14.800 Euro gehandelt.

Volvo Amazon: sorgenfrei für 12.000 Euro

Rallye-Auto, Volvo Amazon Foto: Archiv

Wenn es einen Klassiker gibt, der alles mitmacht und für jeden taugt, dann könnte das der Volvo Amazon sein. Die von 1956 bis 1970 gebaute Limousine ist sorgfältig konstruiert, robust gebaut und macht vom täglichen Einkauf im Supermarkt bis zur Extrem-Rallye Le Jog im Prinzip alles mit. Beim Fahren ist der Volvo eine ehrliche Haut, die niemanden überfordert und den Fahrer alte Technik spüren lässt. Die ganze Familie samt Urlaubsgepäck hat Platz in der Limousine, die es mit zwei oder vier Türen gibt. Auch ein Kombi taucht ab und an mal auf.

Die Motoren – B18 mit fünf Kurbelwellenlagern – sind legendär haltbar und stabil genug für Tuning. Sie laufen rauh, mit deutlicher Aussprache und beinahe ewig: 400.000 Kilometer kommen gar nicht so selten vor. An der Karosserie sollten die Klassiker Kotflügelschraubkanten, Stehbleche, Längs- und Querträger sowie die A-Säulen rostfrei sein. Wenn der Motor bläut, liegt das wahrscheinlich an verschlissenen Ventilschaftdichtungen. Die Stirnräder sollten nicht klappern. Ein guter Amazon kostet rund 12.000 Euro, ein schlechter etwa 3.700 Euro.

VW Golf Cabrio: offener Viersitzer für 10.000 Euro

VW Golf I Cabrio, Seitenansicht Foto: Hardy Mutschler

Warum kein Käfer? Ganz einfach: ein Golf Cabriolet ist deutlich günstiger als ein geschlossener Käfer und dazu noch offen. Weil er so schlank, leicht und luftig ist, fühlt sich das Golf Cabriolet auf eine angenehm unkomplizierte Art vertraut und doch nostalgisch an. Gute Teileversorgung und günstige Wartung sowie bezahlbare Teile machen das Viersitzer-Cabrio zu einem günstigen Vergnügen. Das Dach ist dicht und leise, der Federungskomfort gut und die Motoren sind kräftig genug: Autobahnfahrten bedeuten deshalb, anders als beim Käfer, keinen Stress für Auto und Besatzung.

Für die Modellauswahl sind zwei Daten wichtig: ab 1986 ist die Karosserie besser gegen Rost geschützt und 1988 kam ein Facelift mit dicken Stoßfängern. Ab dann steckt der robuste und kräftige 1,8-Liter mit Digifant-Einspritzung und 98 PS unter der kantigen Haube. Viele Sondermodelle sorgen für 80er-Feeling.

Bei der Besichtigung sind Verdeck, Scheibenrahmen, Federbeindome und die Heckwand zu prüfen. Motor und Getriebe neigen zu Undichtigkeiten, die K-Jetronic zu Malaisen an der Membran im Kraftstoff-Druckspeicher. Ein Golf I Cabrio mit dem 98-PS-Motor kostet laut Classic Analytics zwischen 10.600 und 14.400 Euro. Mäßige Exemplare gibt es schon für rund 2.000 Euro.