Dodge Viper R/T 10 (1992-95) Kaufberatung

Teuer und stark. Aber auch gut?

Die Viper gehört zum Schärfsten, was die 90er hergaben. Ein Motor mit Lkw-Genen und die Kunststoff-Karosserie versprechen Problemlosigkeit. Ob das stimmt, klärt die Kaufberatung.

Dodge Viper, Seitenansicht, Michael Orth Foto: Dino Eisele 41 Bilder

Dieser Sportwagen ist eindeutig nach dem legendären Cobra-Muster gestrickt: Man nehme eine zweisitzige Karosserie und dazu jede Menge Kraft – der Achtliter-V10 der Viper war die fetteste Antriebseinheit, die in den USA zu Beginn der 90er-Jahre zu haben war.

Lkw-Motor mit Lamborghini-Feinschliff

Ursprünglich ein gusseiserner Bauernmotor für Kleinlaster, erhielt das Triebwerk jedoch einen finalen Feinschliff bei der damaligen Chrysler-Tochter Lamborghini. Block und Zylinderköpfe sind nun aus Leichtmetall, und eine Multipoint-Einspritzung regelt das Gemisch – mehr war nicht nötig, um ein fast 400 PS starkes Sprintmonster auf die Räder zu stellen. Das Beste: Diesen Motor bringt so schnell nichts aus der Ruhe, wohl auch, weil er im Alltag kaum gefordert wird.

Probleme: Zylinderkopfdichtung, teure Teile

Dodge Viper R/T10 Schnittzeichnung (1992) Foto: Werk
Die Karosserie leidet unter Rissen und Unfallschäden, der Motor neigt zu defekten Zylinderkopfdichtungen.

Allerdings litten nicht wenige Modelle der ersten Viper-Serie unter maroden Zylinderkopfdichtungen. Ferner gilt das Sechsganggetriebe als Schwachstelle. Rosten kann die Kunststoffkarosserie zwar nicht, aber es können sich unschöne Risse bilden. Viele Viper-Besitzer ärgern sich zudem über eine poröse Heckscheibendichtung. Hauben und Türen schließen nicht sauber? Dann auf versteckte Unfallschäden achten. Ersatzteile sind verfügbar, aber teuer. Richtig ins Geld gehen die Reifen mit ihren seltenen Größen.

Preise: zwischen 40.000 und 50.000 Euro

Die Viper-Erstauflage erfreut sich eines stabilen Preisgefüges – der Sportwagen reift allmählich zu einem begehrten Klassiker, auf den so mancher Sammler bereits ein Auge geworfen hat. Der Preis für gute Modelle beginnt bei rund 40.000 Euro, Topexemplare mit geringer Laufleistung werden bereits jenseits der 50.000-Euro-Marke gehandelt.

Plus: markantes Design, ultrastarker Motor mit Lkw-Drehmoment, spartanisch-sportliche Ausstattung, rege Clubszene.

Minus: hohe Fixkosten ohne H-Kennzeichen, kleiner Kofferraum, wenig Fachwerkstätten.

Insider-Tipp: In Europa wurde die Viper als Chrysler vermarktet. Vorsicht: Häufig ist das Pausieren eines der zehn Zylinder gar nicht zu hören oder zu spüren, sodass das unverbrannte Benzin mit der Zeit den Ölfilm zerstört und für erhöhten Verschleiß sorgt.

Kosten: Leider sehr teuer im Unterhalt, gilt in der Szene als durchaus wertstabil.