Ford Country Squire
So edel war Fords Familien-Kombi
Der Ford Country Squire verband in den 1960er-Jahren praktischen Nutzwert mit Ausstattungsdetails aus der Oberklasse.
18.11.2025 Redaktion auto motor und sport
Foto: Sven Wedemeyer
Der Ford Country Squire der Jahre 1965 bis 1968 setzte auf klassische Großserientechnik mit einem Schuss Luxus. Unter der Haube werkelte meist ein V8 aus Fords robuster FE-Familie – konkret ein 5,8-Liter-Triebwerk mit 254 SAE-PS. 477 Newtonmeter Drehmoment bei nur 2.800 Umdrehungen sorgten dafür, dass selbst bei voller Besetzung niemand zu kurz kam. Gekoppelt wurde der Achtzylinder meist mit einer Dreistufenautomatik vom Typ Ford C4 – für die damalige Zeit ein echtes Komfort-Statement.
Luxus statt Nutzfahrzeug
Während viele Kombis dieser Ära vor allem praktisch sein wollten, setzte Ford auf emotionale Argumente. Der Country Squire bekam elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Bremskraftverstärker und optional Scheibenbremsen vorn – Extras, die sonst nur Coupés der Oberklasse vorbehalten waren. Wer einsteigt, sitzt auf weich gepolsterten Vinylbänken und blickt auf ein Armaturenbrett, das mit seinem schlichten Design nicht protzen will, aber alles bietet, was nötig ist.
Familienvan mit Yacht-Feeling
Mit einer Länge von 5,45 Metern und einem Radstand von über drei Metern bot der Kombi Platz für bis zu neun Personen. Zwei ausklappbare Kindersitze im Kofferraum machten ihn zum Vorläufer moderner Vans. Das Fahrgefühl? Dank kugelgelagerter Kugelumlauflenkung und weichem Fahrwerk fühlt sich jede Fahrt an wie eine kleine Kreuzfahrt auf Asphalt. Der große V8 blubbert dabei unaufgeregt wie ein entspannter Bariton.
Der Holzlook war pure Täuschung
Das markanteste Merkmal des Country Squire – die Holzverkleidung – war längst keine echte Maserung mehr. Statt Hartholz kam ab den 60ern Folie und Vinyl zum Einsatz. Doch gerade dieser "Fake Woodie"-Look wurde zum Markenzeichen. Wie ein Parkettboden aus Laminat – nicht echt, aber wirkungsvoll.