Ford GT40 Mk1 Straßenversion verkauft

Dieser Ford kostete 6,3 Millionen

Mecum hat am 12. Januar 2024 einen von 30 Ford GT 40 Mk1 versteigert. Der Sportwagen gehörte einem Rennfahrer und wurde von Ruf restauriert.

Ford GT 40 Mk I road car (1966) Foto: Mecum 19 Bilder

Die erste Generation des Ford GT40 konnte auf der Rennstrecke (noch) keine Erfolge feiern. Der Langstrecken-Triumph sollte sich später mit der Siebenliter-Version aus der Schmiede von "Ford Advanced Vehicles Limited" aus Großbritannien einstellen. Doch der alte Ford-Ferrari-Kleinkrieg soll hier nicht das Thema sein, denn es geht um ein Fahrzeug mit Straßenzulassung statt Motorsport-Historie. Nur 30 GT 40 für die Straße hat Ford gebaut.

Ford GT 40, von Ruf restauriert

Das US-Auktionshaus Mecum hat während der Kissimmee-Auktion im Januar einen dieser 30 Ford GT 40 Mk 1 Straßenversionen versteigert. Der metallicblaue Sportwagen von 1966 gehörte eine Zeitlang dem Rennfahrer Umberto Maglioli. Der Porsche- und Ferrari-Werksfahrer gewann drei Mal die Targa Florio und die 12h von Sebring. Später kaufte ein Privatsammler den GT 40, ließ ihn MItte der 1990er bei Ruf Automobile in Pfaffenhausen restaurieren und behielt ihn ungefähr 30 Jahre lang.

Die Restaurierung beim Porsche-Spezialisten war eine absolute Ausnahme für einen guten Kunden; der Sammler hatte dort schon mehrere Rennfahrzeuge restaurieren lassen und wollte seine Kollektion um einen GT 40 ergänzen. Überraschungen gab es laut Ruf keine, weil "ein Ford GT vom Aufbau und der Struktur einem Porsche Rennwagen Prototypen sehr ähnlich ist."

Verkaufspreis: 6,3 Millionen Euro

Straßen-GT-40 kommen selten auf den Markt. Zuletzt wurden bei Auktionen zwischen 2012 und 2016 Preise von rund 4,4 bis 10 Millionen Euro erzielt. Das ist einige Jahre her. Aktuell schätzen Experten den Wert eines GT 40 auf drei bis zehn Millionen Euro – je nach Historie oder Zustand. Der Verkaufspreis lag schließlich, wie zu erwarten, zwischen diesen Werten: 6,93 Millionen US-Dollar, umgerechnet 6,33 Millionen Euro, brachte der Sportwagen ein.

Die Beschreibung ist spärlich, nennt aber wesentliche Eckdaten: 13.442 Meilen (21.507 km) Laufleistung, keine Unfälle oder Beschädigungen. Die Historie des Autos habe Markenexperte Ronnie Spain dokumentiert.

Ford GT 40 bei Tom Hartley Jr.

15.03.2021 – Der britische Luxus- und Sportwagenhändler Tom Hartley Jnr führt in seinem Angebot aktuell einen bezaubernden Ford GT40 Mk1 in Warwick Green. Eine Farbe wie der Morgenhimmel nach einer stürmischen Nacht. Nur ein einziges Mal wurde der GT40 in diesem Ton ausgeliefert. Für die stürmische Nacht sorgt indes bei Bedarf der 4,7-Liter-V8, ein Verwandter seines Zeitgenossen aus dem Mustang mit Holley-Vierfachvergaser und ZF-Getriebe. Output: 310 PS bei 980 Kilo Fahrzeuggewicht.

Nachdem der warwick-grüne GT40 Ende 1966 in die USA verschifft wird, ist es Caroll Shelby höchstpersönlich, der ihn wenig später seinem Erstbesitzer verkauft. Einige Jahre später landet der Sportwagen bei GT40-Experte Robert Ash, der das Potential des Originalzustands erkennt, bewahrt und pflegt. Er nutzt den Sportwagen mit der Chassis-Nummer P/1057 gar als Referenz-Fahrzeug für alle weiteren GT40, die zur Restauration und Aufbereitung in seinen Händen landen. Zwei Besitzer kehrt der Straßen-Sportwagen Anfang 2021 erstmals seit den 1960er-Jahren wieder nach Großbritannien zurück.

Nutzerfreundlicher als der Rennwagen

Renn- und Straßenversion des GT40 unterscheiden sich in einigen Details. So findet sich bei der vorliegenden Version etwa der Verschluss zum Öffnen des Heckteils innen, anstatt in einer Aussparung auf dem Dach. Flächendeckender Teppichboden kleidet den Innenraum, das Instrumenten-Layout unterscheidet sich geringfügig und die Batterie wandert vom Beifahrer-Fußraum nach hinten zum Motor. Um dort Platz zu schaffen, gerät der linke Tank etwas kleiner als in der Motorsport-Ausführung. Per Kippschalter kann der Fahrer vom Betrieb mit dem linken auf den rechten Tank umstellen. Entsprechend sitzen auch zwei analoge Füllstandsanzeigen auf dem Armaturenbrett. Ford wollte die Autos für den Einsatz abseits der Rennstrecke "nutzerfreundlicher" gestalten. Über die Probleme mit der Belüftung und der mangelhaften Rundumsicht konnten die Ingenieure allerdings nicht hinwegtäuschen.