Ford RS 200 Evolution (1986)

Mit 700 PS auf den Spuren fliegender Finnen

Ford baute den RS 200 für die Gruppe B. Später entstanden bis zu 650 PS starke Evolution-Versionen. So wie dieser noch weiter getunte, der zu verkaufen ist.

Ford RS 2000 (1986) Foto: Canepa 13 Bilder

Sie wollten schon immer ein Gruppe-B-Rallyeauto fahren, weil sie als Kind immer fasziniert zugeguckt haben, wie Röhrl, Toivonen oder Surer ihre wild verspoilerten Arbeitsgeräte durch Wälder und über geschotterte Pfade gelenkt haben? Das wird Ihnen, streng genommen auch dann nicht gelingen, wenn Sie den Ford RS 200 Evolution kaufen, den ein kalifornischer Händler anbietet. Doch der Mittelmotor-Ford kommt den Eckdaten nach einem Gruppe-B-Gefährt recht nahe. Denn zum einen fuhr Ford mit dem RS 200 in der Gruppe B um die Rallye-Weltmeisterschaft. Allerdings mit einem 1,8-Liter-Motor und nicht mit einem 2,1-Liter, wie ihn die Evolution-Modelle haben.

Basismodell für die Gruppe B

Ford RS 2000 (1986) Foto: Canepa
Frontscheibe und Türen stammen vom Ford Sierra.

Zum anderen leistet eben genau dieser Motor rund 650 PS. Die Serien-RS-200 kamen mit 250 PS. Denn 200 Stück – daher die Zahl im Modellnamen – musste ein Hersteller bauen, damit er sein Auto für die Gruppe B homologieren konnte. So kam es zum Beispiel zum Audi Sport Quattro, den Straßenversionen des Lancia 037 und eben dem Ford RS 200. Wobei der eigentlich Ford RS 146 heißen müsste, wenn es nach der tatsächlich verkauften Anzahl ginge. Denn der Rest wurde nie fertig – oder als Ersatzteilträger wieder auseinandergenommen. Dazu kamen 24 später fertig gestellte Evolution mit dem größeren Motor. Wie jener in Kalifornien.

Mittelmotor, Transaxle, Turbo

Ford RS 2000 (1986) Foto: Canepa
Hier stecken ein Reserverad und 700 PS.

Technisch hat sich Ford für ein interessantes Layout entschieden: Der Turbo-Vierzylinder auf Basis des Cosworth BDA (Belt Driven A-Series) mit 1,8 Litern Hubraum, Vierventil-Zylinderkopf und zwei obenliegenden Nockenwellen erreicht im Renneinsatz bis zu 374 PS. Drei selbstsperrende Differenziale leiten die Kraft über ein umgekehrtes Transsaxle-Layout an alle vier Räder weiter. Der Fahrer schaltet und kuppelt selbst, eine Servolenkung gibt es nicht. Die Kraft Vierzylinder noch einmal überarbeiten: Mit modifiziertem Steuergerät und anderen Maßnahmen leistet die Maschine nun rund 700 PS.