Frontline MGB Restomod

Volt oder V8 - Hauptsache V

Die Briten bauen alte MGB wahlweise auf einen potenten V8-Motor oder einen rein elektrischen Antriebsstrang um. Die Optik bleibt dabei weitestgehend unangetastet.

Frontline LE60 und BEE Coupé MGB Restomod Foto: Frontline 28 Bilder

Frontline Cars mit Sitz im britischen Abingdon, Oxfordshire, kümmert sich bereits seit 1991 um den Erhalt von MGB-Modellen – egal ob Roadster oder Coupé. Zum 60. Geburtstag des Zweitürers präsentiert Frontline zwei neue und völlig gegensätzliche Restomod-Varianten – den LE60 und die BEE EV Edition. Erstere setzt auf einen fetten V8-Verbrenner, die zweite Offerte deutet mit dem EV im Namen schon an, dass hier auf Elektroantrieb umgerüstet wurde.

V8 mit 380 PS

Wenden wir uns zunächst dem Frontline LE60 zu. Die Weiterentwicklung des LE50 feiert den 60. Geburtstag des MGB und den 30. Geburtstag von Frontline (wobei offen bleibt, wie die Briten hier rechnen). Gebaut werden sollen entsprechend auch nur 30 Exemplare.

Herzstück des LE60 ist ein 4,8 Liter großer V8-Saugmotor aus dem Regal von Land Rover, der es auf 380 PS und 423 Nm Drehmoment bringt und den LE60 zum stärksten Modelle der Frontline-Geschichte macht. Auch im originalen MGB GT V8 arbeitete ein 3,5 Liter großer Rover-Alu-Achtzylinder. Der kam zwischen 1973 und 1976 aber nur auf knapp 140 PS. Abgerundet wird der neue V8-Antriebsstrang mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe sowie einem Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Im nur 1.122 Kilogramm schweren LE60 sorgt der Achtzylinder für dynamische Fahrleistungen. Von null auf 96 km/h (60 mph) geht es in 3,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 260 km/h erreicht.

Für ein ausgewogenes Fahrverhalten sorgen eine Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen den Achsen, eine an zahlreichen Stellen verstärke Karosserie, ein komplett neu abgestimmtes Fahrwerk mit Mehrlenkerhinterachse sowie eine leistungsfähige Scheibenbremsanlage mit Sechskolbenzangen und 310er-Scheiben vorn und Zweikolbenzangen mit 265er-Discs hinten. Den Fahrbahnkontakt halten moderne Sportreifen auf 16-Zoll-Alufelgen, die die alten Dunlop-Stahlfelgen imitieren. Vorn werden 215/50er-Pneus aufgezogen, hinten 225/55er-Reifen.

Damit der V8 überhaupt in den kleinen MGB passt, wächst dessen Chassis dezent in die Breite. Den dennoch harmonischen Look stellen neu geformte Seitenteile hinten und neue Kotflügel vorn sicher. Der Entfall von Stoßstangen verleiht dem V8 einen sportlichen Auftritt.

Das Interieur können Kunden mit Leder und Alcantara selbst gestalten. Ein Holzlenkrad sorgt für den zeitgenössischen Look, die klassischen Rundinstrumente arbeiten mit elektronischer Unterstützung. Statt Touchpads gibt es klassische Kippschalter. Moderne Infotainmentansprüche werden weitestgehend im Verborgenen realisiert.

Coupé und Roadster mit E-Antrieb

Von außen ebenfalls nahezu unsichtbar ist das Antriebskonzept im Frontline BEE. Unter der Fronthaube sitzen der 220 Nm starke E-Motor (eine Leistung wird nicht genannt) und die 40 kWh große Batterie. Um beim Fahrgefühl nahe am Verbrenner zu bleiben, gibt der E-Motor sein Antriebsmoment an ein Mazda-Fünfgang-Getriebe ab, das wiederum ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse beaufschlagt. Schaltfaule können auch nahezu alle Geschwindigkeitsbereiche mit dem zweiten oder dritten Gang abdecken. Für Geschwindigkeitsänderungen reichen das Gas- und das Bremspedal.

Den Spurt von null auf 60 mph (96 km/h) schafft die nur 1.196 Kilogramm schwere E-Version in 8,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 190 km/h, die maximale Reichweite bei etwa 225 Kilometer. Am 7-kW-Lader lässt sich der Akku in fünf Stunden wieder komplett füllen. Ein modernisiertes Fahrwerk und eine aufgerüstete Scheibenbremsanlage sorgen auch im E-MGB für ein ausgewogenes Fahrverhalten. Die Gewichtsverteilung liegt wie beim V8 bei 50:50.

Für das Interieur sind die gleichen Optionen wie beim V8 verfügbar. Die Instrumentierung wird aber auf den E-Antrieb angepasst. Während der V8 nur als Coupé zu haben ist, können Elektrofreunde zwischen dem Roadster und dem Coupé wählen. Preise nennt Frontline allerdings für keins der Modelle.