Wertentwicklung Suzuki Jimny, LJ, SJ und Vitara
Das kosten die Jimny-Alternativen
Suzuki Jimny sind teuer. Gilt das auch für LJ, SJ und Vitara? Wir haben die Wertentwicklung der kleinen Geländewagen gecheckt.
03.10.2025 Andreas Of-Allinger
Mit dem Jimny GJ hatte Suzuki 2018 einen kleinen Hype ausgelöst. Das neue, kantige Design verlieh dem kleinen Geländewagen ein verwegenes Aussehen; kräftige Farben wie "Kinetic Yellow" ließen das Auto im Straßenverkehr auffallen. Gleichzeitig passt das Auto mit 3,65 Meter Länge und 10,6 Meter Wendekreis in jede Parklücke, ist also innenstadtkompatibler als gewöhnliche Geländewagen. Neid oder SUV-Hass löst der Look mit den runden Scheinwerfer-Kulleraugen nicht aus.
Mit dem neuen Look sprach der bisherige Held des Waldes und der Winterdienste ein ganz neues Publikum an. Der Jimny war in. Plötzlich wollten mehr Menschen den kleinen Geländewagen haben, als der Importeur aus Japan bekommen konnte.
Gebraucht teurer als neu
Wie immer, wenn die Nachfrage das Angebot übertrifft, stiegen die Preise. "Es ist eines der wenigen Beispiele der Neuzeit, dass ein Serienauto gebraucht teurer ist als neu" sagt Frank Wilke, der als Chef von Classic Analytics den Markt für Oldtimer und Sammlerautos beobachtet.
Ist der Jimny-Hype vorbei?
Inzwischen sind laut Wilke die Preise jedoch wieder leicht gefallen. Ist der Hype also vorbei? Nicht ganz, denn noch immer verlangen Händler für wenig gefahrene Jimny rund 30.000 Euro – so viel kostete zuletzt der Neuwagen. Doch den gibt es seit Ende 2024 in Europa nicht mehr. Suzuki hat ihn mit dem Sondermodell Horizon verabschiedet.
Wer findet, dass 30.000 Euro für einen Geländewagen im Format eines VW Up viel Geld sind, muss nicht lange nach Alternativen suchen. Schließlich baut Suzuki seit 1970 kleine Geländewagen, da gibt es also reichlich Auswahl.
Alternative 1: Der LJ 80 (1980 bis 1983)
Mit dem "Light Jeep" LJ hatte Suzuki schon seit 1970 in Japan einen kleinen Geländewagen im Programm, der 1979 als LJ 80 auf der IAA seine Deutschland-Premiere hatte. Wie große Geländewagen jener Zeit hat der LJ einen Rahmen, zwei Starrachsen und einen zuschaltbaren Allradantrieb mit Untersetzung. Ein Vierzylinder mit 0,8 Liter Hubraum und 41 PS bei 5500/min treibt den knapp 3,20 Meter kurzen Geländezwerg laut lärmend auf bis zu 107 km/h. Wer ihn 1981 für 12.500 Mark kaufte, erweckte damit den Eindruck, er habe noch ein anderes, vernünftiges Auto.
Mit seinen mäßigen Fahrleistungen und dem praktisch nicht vorhandenen Komfort ist der LJ 80 ein Fall für leidensfähige Liebhaber. Wer einen hat, sollte außerdem gut mit dem Schweißgerät umgehen können, denn der LJ rostet praktisch überall und heftig. Deshalb sind nur noch wenige der 15.800 nach Deutschland gelieferten Exemplare erhalten. In gutem Zustand ist laut Classic Analytics in gutem Zustand 10.500 Euro wert. Die Preise für den von 1980 bis 1983 gebauten Geländefloh sind seit 2015 um 40 % gestiegen: Vor zehn Jahren lag der Wert bei 7.500 Euro.
Alternative 2: Der SJ 410
Mit dem größeren LJ-Nachfolger SJ 410 hatte Suzuki ab 1981 genau das richtige Auto für Gelände-Trial-Wettbewerbe, Winterdienste und Waldarbeiter im Programm. Die Talente des kleinen und leichten Geländewagens wurden ihm zum Verhängnis. Den Rest erledigte der Rost, so dass heute kaum noch gut erhaltene Exemplare zu finden sind. Was schade ist, denn mit seinen 64 PS ist der SJ deutlich alltagstauglicher motorisiert als der LJ. Etwas mehr Platz und Komfort bietet er außerdem. Der Wert eines Suzuki SJ 410 in gutem Zustand kletterte zwischen 2015 und 2025 von 5.500 auf 7.500 Euro. Das sind 36 % Wertsteigerung in zehn Jahren.
Alternative 3: Vitara
Mit dem Vitara war Suzuki für den SUV-Trend etwas zu früh dran: Das Modell erschien 1988 und wurde in Deutschland bis 1998 angeboten. Da hatte schon der Toyota RAV4 gezeigt, wie ein modernes SUV aussieht: Pkw-ähnlicher und ohne Leiterrahmen leichter als die Konkurrenz. Unter der soft gezeichneten Karosserie des Vitara steckt hingegen Geländewagentechnik: Kastenrahmen, Zuschalt-Allrad und zumindest hinten eine Starrachse.
Die Karosserie misst kompakte 3,70 Meter in der Länge, der Motor leistet anfangs 80, später 97 PS. Später erscheint ein Fünftürer, den es ab dem Facelift 1995 auch mit einem Zweiliter-V6-Motor gibt. Heute eine reizvolle Rarität. Da der Zweiliter-16V fast die gleichen Fahrleistungen bietet, weniger verbraucht und es ihn auch im Cabrio gab, ist das die bessere Wahl. Ein Suzuki Vitara Cabrio wurde in zehn Jahren um 41,5 % teurer. Der Wert stieg von 6.500 Euro (2015) auf 8.200 Euro (2025).