Jaguar E-Type Restomod von Helm Motorcars

Jetzt auch als optimierter Roadster erhältlich

Mit diesem in vielen Facetten aufgefrischten Jaguar E-Type rollt die Restomod-Welle weiter. Doch nur Kenner sehen Coupé und Roadster die Neuerungen an.

Jaguar E-Type Roadster Restomod Helm Motorcars Foto: Helm Motorcars 18 Bilder

Der Jaguar E-Type ist DER Sportwagen schlechthin, den Großbritannien je hervorgebracht hat. Entsprechend groß ist die Fallhöhe für Firmen, die Restomod-Umbauten des Klassikers anbieten wollen. Im Frühjahr 2021 wagte sich mit Helm Motorcars eine Firma aus der Deckung, die genau eine solche Restaurierung samt Modernisierung beim E-Type umsetzt. Anfangs nur beim Erstserien-Coupé, doch inzwischen sind auch frühe Roadster bei den Briten in einer rundum aufgefrischten und optimierten Variante erhältlich.

Es gibt viele Gründe, warum die erst 2020 zusammengestellte Truppe um Firmengründer und -chef Chedeen Battick 3.800 (Coupé) beziehungsweise 6.000 Stunden (Roadster) benötigt, um ein E-Type-Exemplar einem Restomod-Umbau zu unterziehen. Es beginnt beim Monocoque, das Helm zu mindestens 30 Prozent erhält, aber mit reichlich Stahl verstärkt, um die Verwindungssteifigkeit zu optimieren. Über das Chassis stülpen die Briten eine Karosserie, deren Motorhaube und Türen neu von Hand gefertigt werden; Letztere ebenfalls inklusive Verstärkung und mit Soft-Close-Funktion. Trotzdem bleibt das Gewicht mit etwa 1.200 Kilogramm im Rahmen.

304 Einspritzer- statt 210 Vergaser-PS

Der 3,8-Liter-Reihensechser dürfte mit der Masse gut klarkommen, sollten sich die von Helm angegebenen 304 PS als vertrauenswürdig erweisen. Warum diese Einschränkung? Nun ja, der Vergasermotor des originalen Erstserien-E-Type leistete auf dem Papier zwar 269 PS, in Wahrheit waren es jedoch nur 210 PS. Derartige Flunkereien dürfte sich Chedeen Battick nicht leisten können, schließlich hat er einen Ruf als einer der renommiertesten E-Type-Experten auf der Insel zu verlieren. Der Saugmotor erhält eine Kraftstoffeinspritzung und ein Aluminium-Kühlsystem. Das ursprünglich installierte Viergang-Schaltgetriebe tauscht Helm gegen ein eigens angefertigtes Pendant mit fünf Fahrstufen aus. Hinzu kommt eine neue Edelstahl-Auspuffanlage mit größerem Durchmesser.

Liegt mehr Power an, ist eine aufgerüstete Bremsanlage unabdingbar. Helm Motorcars rüstet diese mit innenbelüfteten Scheiben rundum und Sechskolben-Sätteln an der Vorderachse auf. Die Sättel für die Handbremse und die hinteren Stopper bestehen nun aus Aluminium. Die Bremse sitzt hinter maßgefertigten Edelstahl-Rädern, die mit Sportreifen der Marke Avon bezogen sind. Die Servolenkung agiert abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit, das Fahrwerk ist voll einstellbar.

Innen und außen ist alles neu

Die Liste der optischen Änderungen überrascht, denn beim flüchtigen Blick macht der Jaguar E-Type von Helm Motorcars einen sehr naturbelassenen Eindruck. Wer genau hinschaut, entdeckt aber unter anderem LED-Scheinwerfer und eine neue beheizte Windschutzscheibe, die auch ein Grund dafür ist, dass Helm Motorcars den Jaguar E-Type komplett neu verkabelt. Der Klassiker erhält zudem neue handgefertigte Stoßfänger, alle glänzenden Metallteile zeigen sich mit Nickel veredelt und für die neue Lackierung sind 20 Liter Farbe nötig.

Helm Motorcars verpasst dem E-Type zusammen mit dem Einrichtungs-Spezialisten Bill Amberg ein vor Aluminium und feinstem (Wild-)Leder strotzendes Interieur, wobei auch viele der Kippschalter, das Lenkrad und die Haltegriffe mit den Tierhäuten bezogen sind. Zudem legen die Partner je zwei passende Reise- und Aktentaschen bei. In Sachen Fahrkomfort profitiert der Restomod-Jaguar von der besser wärme- und schallisolierten Karosserie, der nachgerüsteten Klimaanlage und Parksensoren. Weitere moderne Dreingaben sind die neuen LCD-Instrumente, die LED-Innenbeleuchtung und eine Stereoanlage mit Bluetooth-Anbindung.

Höchstens 20 Exemplare

Maximal wird Helm Motorcars nur 20 Exemplare seines Jaguar E-Types produzieren. Egal ob Coupé oder Roadster: Jedes Auto wird exakt nach Kundenvorgabe gefertigt und damit einzigartig sein. Ihre Preisvorstellung behalten die Briten bislang für sich. Wir könnten uns aber vorstellen, dass das Coupé im Restomod-Outfit teurer sein wird als ein Original im Bestzustand, das auch schon locker zwischen 200.000 und 250.000 Euro kosten kann.