Legends of the Autobahn 2022

Deutsche Klassiker auf kalifornischem Golf-Rasen

Bei Legends of the Autobahn geht alles um deutsche Klassiker – die versammeln sich während der Monterey Car Week in der Nähe der Pebble Beach.

Porsche-Modell 911 Targa mit Hund Foto: Gregor Hebermehl 40 Bilder

Von den zahlreichen Events auf der Monterey Car Week kosten die meisten Geld – viel Geld. Zu den wenigen Highlights, die vollkommen kostenfrei zugänglich sind, gehört Legends of the Autobahn. Na klar: Dort zeigen die Fahrer deutscher Autos ihre mobilen Schätze – zum allergrößten Teil Klassiker. BMW und Mercedes sind sehr stark vertreten, Audi ist etwas seltener – und Porsche hat sich vor Jahren von diesem Event verabschiedet und macht seine eigene Show. Wobei ein einzelner Porsche es doch noch zu den Autobahn-Legenden auf den grünen Rasen der Pacific Grove Golf Links geschafft hat. Allerdings ist das 911 Cabrio nur zirka einen halben Meter lang und in ihm sitzt ein Hund – der autointeressierte Vierbeiner lässt sich von seinem Herrchen genüsslich über das Grün schieben. Sein Fressnapf steht derweil im Beifahrer-Fußraum.

Audi 100 IMSA (links), Audi 80 IMSA (rechts) Foto: Gregor Hebermehl
In Europa quasi nicht live zu sehen: Eine Audi 100 IMSA (links) und ein Audi 80 IMSA.

Sehr seltene Audis und weit verbreitete BMWs

Ganz vorn stehen ein Audi 100 und ein Audi 80 – als IMSA-Rennserien-Fahrzeuge. Solche Autos sind in Europa quasi nicht vorhanden. Außerdem überraschen im Eingangsbereich der Show mit einem Mercedes-AMG GTS und einem Mercedes SLR auch zwei vergleichsweise neue Autos. Aber je tiefer der Besucher in den Reihen deutscher Klassiker versinkt, desto mehr vergisst er die neuen Autos. Der BMW 2800 CS muss in den frühen 1970er-Jahren in den USA extrem beliebt gewesen sein – und nach dem Pflegezustand der meisten der gezeigten Exemplare, ist er es bis heute. Natürlich sind auch ein paar BMW Z8 da, aber vom Z3 Coupé ist nur ein Exemplar angereist – allerdings als M-Variante. Ein BMW 2000 erfreut die Besucher, weil er ebenfalls in einem guten Zustand und anscheinend selten ist. In einem ausgezeichneten Zustand ist ein BMW 2000 Touring.

Mercedes-Diesel für Amerika

Mercedes-Fahrer haben unter anderem einen Mercedes 300 CD von 1981 mitgebracht. Das Coupé der Baureihe W123 gab es nur in den USA mit Dieselmotor. Die in den US-Modellen verbauten Sealed-Beam-Scheinwerfer hat der Eigentümer des 300 CD allerdings gegen die höherwertigen europäischen Scheinwerfer getauscht – ein Umbau, den man in den USA bei klassischen Mercedes-Modellen häufiger sieht. Auch eine hellgelbe 300-D-Turbodiesel-Limousine hat ein Fahrer auf den Rasen gestellt – diesen W123 gab es ebenfalls ausschließlich in den USA. In Deutschland war nur das seinerzeit sehr teure T-Modell mit Turbodiesel im Angebot. Immer noch ein mächtiges Statement: Auch ein Mercedes S 500 Coupé der Baureihe W140 hat es nach Monterey geschafft – das Auto ist in einem sehr guten Zustand.

Mercedes 300 D Turbodiesel Limousine Foto: Gregor Hebermehl
Ein schöner Mercedes 300 D Turbodiesel als Limousine - in Europa gab es das Modell nur als sehr teures T-Modell.

Audi S4 Richtung RS4 getunt

Bei den Audimodellen fällt ein nogaro-blauer S4 Avant von 2001 auf. Dessen Fahrer fragt die Besucher eifrig, ob er etwas zu seinem Auto erzählen soll. Und zu erzählen, gibt es viel: Die Akzente der BBS-Felgen sind individuell auf die Wagenfarbe abgestimmt. Außerdem hat er das Auto deutlich Richtung RS4 getunt. Ein neuer Turbolader, eine neue Kupplung, eine neue Abgasablage und Frontbremsen vom Porsche Macan sind nur ein Teil der Änderungen. Verkaufen möchte er sein Auto nicht, sondern einfach nur zeigen – wie die meisten hier.