Alpina 2002 tii von Manhart

Mit Schweinebacken stärker als der Turbo

Mit diesem Alpina 2002 tii hat Manhart eine ultimative Fahrmaschine gebaut. Doch 8.500 Touren und Rennwagenoptik schreien auch nach einem schmerzlichen Preis.

MANHART Alpina 2002 tii Foto: Manhart 13 Bilder

Man könnte meinen, Tuner Manhart wäre nichts heilig. Erst BMW M3 (E30), dann Lancia Delta Integrale und nun Alpina 2002 tii. Doch erneut beweisen die Wuppertaler ein extrem feines Händchen beim zeitgenössischen Ikonen-Umbau, servieren beste Technik, mächtig Leistung und eine Optik zum Niederknien. Ist der hohe Preis also angemessen?

Diese Frage sollte man sich erst am Ende – also nach der Sichtung aller Details – stellen. Schließlich ist die Liste der Umbau-Maßnahmen lang. Da wäre zunächst die in der BMW-Farbe Agave-Grün lackierte Karosserie. Neben dem charakteristischen Alpina-Dekorsatz samt hellgrüner und silberner Zierstreifen und Schriftzügen trägt das gut 4,22 Meter lange Stufenheck die "Schweinebacken," die während der Motorsport-Ära in den 1970er- und 1980er-Jahren beliebt waren.

Zweiliter-M10: Einzeldrossel und 8.500 Touren

Unter der Motorhaube des Zweitürers sitzt selbstverständlich der legendäre Vierzylinder der Baureihe M10, allerdings in der Alpina-A4-Variante. Fächerkrümmer und Einzeldrosselanlage stammen von den Grün-Blauen aus Buchloe. Manhart hat den Motor komplett aufgearbeitet und mit einer K&N-Airbox sowie einer eigenen Abgasanlage aufgerüstet.

Statt der für den 2002 tii üblichen 130 PS (bei 5.800 U/min) leistet das Manhart-Alpina-Pendant jetzt 200 PS bei 8.500 Touren. Damit bringt es dieses giftgrüne Gefährt auf mehr Power als ein legendärer BMW 2002 turbo (170 PS) – wohlgemerkt bei einem Gesamtgewicht von gerade gut einer Tonne.

Fahrwerk und Bremse modernisiert

Schon bevor der 02er zu Manhart nach Wuppertal kam, versteckte sich die deutlich leistungsstärkere Bremsanlage eines 323i (Baureihe E21) in den für heutige Verhältnisse kleinen Felgen. Manhart spendierte Alpina-Räder im Format 8x16 und zog Reifen der Dimensionen 215/40R16 (vorn) und 225/40R16 (hinten) auf. Damit die Räder die "Schweinebacken" auch gut ausfüllen, gab es obendrein 25-mm-Distanzscheiben rundum. Fahrdynamisch dürften vor allem die neuen Federn und Dämpfer einen großen Unterschied zum Original-02er bringen. Manhart wählte dafür das Raab-Gewindefahrwerk (V3) von KW.

Für mehr Karosseriesteifigkeit sorgen zudem die Wiechers-Domstrebe und der Clubsport-Überrollbügel, der sich über und neben der Rückbank im Fond breitmacht. Apropos Innenraum: Das helle Grün der Akzentlinien an der Karosserie findet sich auch hier wieder. Die Sitze tragen Streifen in Hellgrün und Blau. Fahrer und Co-Pilot nehmen dabei in von Manhart Classic Cars aufbereiteten originalen Scheel-Sportsitzen Platz.

Angesichts dieser Liste von Umbauten und Aufrüstungen relativiert sich der Preis etwas. Schließlich durchbrechen gut erhaltene BMW 2002 tii heutzutage gern die 50.000-Euro-Grenze. Für das Manhart-Geschoss rufen die Wuppertaler allerdings die stolze Summe von 149.000 Euro auf – immerhin inklusive Fahrspaßgarantie.

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