MAT Alfa Romeo Tipo 33 Stradale

Remake einer Design-Ikone

Der Tipo 33 Stradale von 1967 gilt als schönster Alfa Romeo aller bisheriger Zeiten. Die Turiner Firma MAT baut ihn neu auf – auf Wunsch mit mehr Leistung.

MAT Jewelry Line Alfa Romeo Tipo 33 Stradale (2022) Foto: 2mlcstudio x supercarownerscircle/MAT 13 Bilder

Es war ein Meisterwerk, das Alfa Romeo 1967 während der Sportwagenshow in Monza präsentierte: Die Technik eines Rennwagens, knapp verhüllt von rot lackierten Aluminiumblechen.

Rennmotor mit 230 PS

Franco Scaglione hat mit dem Tipo 33 Stradale einen Sportwagen entworfen, der mit knappen Überhängen, flacher Silhouette und kräftigen Radläufen schon im Stand so schnell aussieht, wie er tatsächlich fährt: Hinter der Fahrerkabine brüllt ein Zweiliter-Achtzylinder-Rennmotor 230 PS heraus. So viel Leistung hat heute jeder auftoupierte Kleinwagen. Aber heutige Kleinwagen wiegen eben auch nicht 700 Kilogramm, sondern eher das Doppelte.

In den Sechziger-Jahren, als eine Giulia mit 100 PS schneller fährt als vieles um sie herum und Alfa Romeo frisches Geld in die Kassen spült, sind sechs Sekunden von null auf 100 km/h und 260 km/h Höchstgeschwindigkeit Spitzenwerte. Weil der Tipo 33 Stradale mit zehn Millionen Lire spitzenmäßig viel kostet, bleibt seine Verbreitung gering: Nur 18 Chassis baut Alfa, etwa ein Dutzend werden mit der Scaglione-Karosserie fertiggestellt. Kommt heute eines der Autos auf den Markt, geht es geschätzt um siebenstellige Summen. Noch dazu ist jedes einzelne Modell etwas anders – je nachdem, was der Kunde wollte. Was also tun, wenn man einen Tipo 33 Stradale möchte?

12.000 Stunden Arbeit

Manifattura Automobili Torino, vom ehemaligen Abteilungsleiter für Sonderprojekte bei Pininfarina gegründet und durch den Aufbau von Remakes sowie Kleinserien an heikle Projekte gewöhnt, hat eine Lösung: Die neue "Jewelry"-Linie startet mit einem Remake des Tipo 33 Stradale. In 12.000 Arbeitsstunden bauen die Mitarbeiter einen Rahmen, klopfen nach traditionellen Methoden eine Aluminiumkarosserie für den nach modernen Erkenntnissen gefertigten Rahmen.

Je nach Ausstattung wiegt der MAT-Stradale etwa 200 Kilogramm mehr als das Original, aber immer noch weniger als eine Tonne. Der Kunde bestimmt mit, was er haben will – ähnlich wie damals bei Alfa Romeo. Der Käufer des ersten Remakes wollte einen Dreiliter-V8 statt des 2,6-Liters aus dem Montreal. Hat er bekommen. Sein Auto leistet nun 300 PS. Was das gekostet hat, verrät MAT nicht.