Mazda RX-7 Spirit R Type A
Mazdas letzter Turbo-Wankel
Der RX-7 Spirit R Type A ist nicht nur das letzte Modell der dritten RX-7-Generation, sondern auch der letzte Sportwagen mit turbogeladenem Wankelmotor von Mazda. Damit steht er exemplarisch für das Ende einer technisch eigenständigen Bauart im Serienfahrzeugbau.
25.12.2025
Carina Mollner
Foto: Malte Buls
20 Bilder
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Mazda Cosmo Sport 110 S: In diesem zweisitzigen Coupé von 1968 verbaute Mazda erstmals serienmäßig einen Zweischeiben Wankelmotor. Von dem 128 PS starken Flitzer wurden 1519 Stück produziert, drei davon besitzen die Freys. Der Cosmo, den sie in New Jersey gekauft hatten, bildete als erster Mazda-Oldtimer das Fundament ihrer Sammlung.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda K360: 1959 gebaut, war das überdachte Dreirad der Nachfolger des 1950 gebauten GB-Dreirads. In einem Gespräch mit Wankel-Ingenieur Kenichi Yamamoto erfuhr Frey, dass es sich beim K360 um eine Art "Geheimprojekt" handelte. Yamamoto entwickelte das Dreirad hinter verschlossenen Türen, weil der Vorstand keine Mittel dafür bewilligen wollte. So stellte er sie anschließend vor vollendete Tatsachen und der K360 ging in die Produktion.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Luce 1800: Mit dem Design von Bertone ist der Mazda Luce sicherlich eines der schönsten Modelle in der Familiensammlung. Es ist einer der Favoriten von Markus Frey.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda RX4: Den RX4 baute Mazda 1972 bis 1977 als Coupé, Limousine und als fünftürigen Kombi. Markus Frey nennt ihn nur sein "Herzinfakt-Auto": Als er ihn auf einer Internetauktionsplattform ersteigern wollte, ist ein paar Sekunden vor Gebotsschluss der Rechner abgeschmiert. Nach dem Neustart konnte er aber aufatmen: Er hatte den RX4 ergattert.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda R360 Coupé: Dieses Kei-Car (japanischer Kleinstwagen) war das erste Serienfahrzeug, das Mazda ab 1960 insgesamt 2988 mal baute. Die Freys kauften das Auto vor etwa 25 Jahren in Jahren in Sydney und mussten es erstmal wieder herrichten - der Motorblock lag beispielsweise unverbaut unter der Haube.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Autozam AZ1 Flügeltürer: Das Micro-Car mit aufgeladenem Dreizylinder-Ottomotor wurde nie in Deutschland verkauft. Papiere zu dem Wagen mit 1992er Baujahr gibt es nicht mehr. Die Freys ließen den AZ1 in Einzelteilen verschiffen, was den Import erleichterte. Insgesamt baute Mazda das Modell 4392-mal.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda GB Dreirad (rechts): Der Einzylinder von 1950 ist der älteste Mazda, den die Freys in ihrer Sammlung haben. Links neben dem Fahrersitz befindet sich ein optionaler zweiter Sitz zum Umklappen. Ob die Farbe auch originalgetreu ist, wissen die Freys nicht genau - das GB-Dreirad im japanischen Mazda-Museum hat aber zumindest die gleiche Farbe.
Foto: Christian Bittmann
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Der R100 war das zweite Serienmodell, das Mazda mit einem Wankel auf den Markt schickte. Allerdings nur auf den japanischen - Zwar wurde der 2x2-Sitzer auch in Deutschland verkauft, allerdings kam er hier nur mit Otto-Motor.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda RX7: Die erste Generation der bis 2002 gebauten Modellreihe teilte sich das Segment Ende der Siebziger mit Konkurrenten wie dem Porsche 924 ("Volksporsche"). "Ein echter Geheimtipp für Oldtimer-Sammler", findet Markus Frey. Momentan seien sie noch recht günstig zu kaufen, der Preis könne aber bald in die Höhe gehen. Besonders auf die seltenen Linkslenker hat es der Sammler abgesehen: Davon stehen schon vier Stück bei ihm im Keller.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda RX3: Nachdem der R100 in Deutschland nur mit Otto-Motor verkauft wurde, war der RX3 1972 das erste Modell, der mit Zweischeiben Kreiskolben-Wankel zu haben war. Hierzulande konkurrierte das zweitürige Coupé beispielsweise mit einem Opel Kadett C.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda RX-2: In Japan bekannt unter dem Namen 616 Capella RE (Rotary Engine), wurde das Coupé wie auch die viertürige Limousine 1971 bis 1974 gebaut. Das Modell der Freys ist ein echtes Modell: Sie kauften ihn vor ein paar Jahren sozusagen als "Neuwagen", der weder angemeldet noch gefahren wurde.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Pathfinder XV1 und Mazda Parkway Bus: Na, der sieht aber ganz schön nach Land Rover aus (links). Ist aber tatsächlich ein Mazda, der Ende der Siebziger in Burma gebaut wurde. Rechts daneben steht der einzige Bus mit Kreiskolbenmotor, von dem insgesamt 42 Stück gebaut wurden. Sie kamen in Japan vorwiegend als Schulbusse zum Einsatz.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda MX-5: Was wäre eine Mazda-Sammlung ohne einen MX-5? 945.000-mal verkaufte sich der Kassenschlager bis 2014, sodass er sich einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als beliebtester Roadster weltweit verschaffte. Der rote MX5 im Hintergrund (2.v.l.) ist übrigens ein geschlossenes Coupé - eine seltene Version, die nur in Japan angeboten wurde.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Chantez: Mazda baute den orange-weiße Kleinstwagen mit 35 PS von 1972 bis 1976. Frey erstand das Auto von einem japanischen Freund - es war dessen erstes Auto.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Carol: Der Vorgänger des Chantez war sozusagen eine Wundertüte für die Freys. Sie kauften das Kei-Car nur anhand eines 2 Zentimeter kleinen Fotos, das sie in einer japanischen Autozeitschrift gesehen hatten. Der Vierzylinder mit 18 PS war kam dafür aber in einem recht guten Zustand zu ihnen.
Foto: Christian Bittmann
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Mazda Roadpacer: "Kein richtiger Mazda", sagt Marcus Frey zum Roadpacer. Den Wankelmotor hatte Mazda zwar in Japan eingebaut, die Karosserie stammte aber von General Motors.
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Mazda Rotary Pickup: Dieses Modell wurde nur auf dem US-Markt angeboten, die Aufbauten im hinteren Bereich des Pick-Ups variierten. Die Version als Abschleppwagen gab es insgesamt 600-mal. Die Freys haben ihn damals im Doppelpack mit einem Wankel-Bootsmotor ersteigert.
Foto: Christian Bittmann
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Eine Familie, eine Leidenschaft: Gemeinsam sammeln die Freys (v.l.: Markus Frey, Walter Frey, Joachim Frey) alte Mazdas und restaurieren sie größtenteils in Eigenregie.
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Das Mazda Classic Automobilmuseum Frey hat im Oktober 2016 eröffnet. Einige der rund 60 Autos in der Ausstellung werden jährlich getauscht, so bekommen Besucher immer wieder etwas Neues zu sehen.
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Die Museumshallen befinden sich in einem ehemaligen Straßenbahndepot im Zentrum Augsburgs. In der Region betreiben die Freys drei Mazda-Filialen und verkaufen dort Neuwagen.
Foto: Christian Bittmann
Der Mazda RX-7 Spirit R Type A markierte im Jahr 2002 das Ende der Produktion der dritten RX-7-Generation (FD3S). Mit diesem Modell verabschiedete sich der japanische Hersteller vom klassischen Kreiskolben-Sportwagen und schuf gleichzeitig die leistungsstärkste Version des RX-7. Der Spirit R wurde ausschließlich für den japanischen Markt gebaut und war auf insgesamt 1.500 Exemplare limitiert. Davon entfielen 1.044 Einheiten auf den Type A.
Technische Grundlage des Spirit R bildet der 13B-REW-Kreiskolbenmotor mit zwei Rotoren und sequentieller Biturboaufladung. Das Triebwerk leistet offiziell 280 PS bei 6.500 Umdrehungen pro Minute und entwickelt ein maximales Drehmoment von 314 Newtonmetern bei 5.000 U/min. Die Leistungsdaten entsprechen dem in Japan geltenden Limit für Serienfahrzeuge jener Zeit. Die Kraft wird über ein manuelles Fünfganggetriebe an die Hinterräder übertragen. Das Fahrzeuggewicht beträgt 1.270 Kilogramm, woraus sich ein Leistungsgewicht von rund 4,5 Kilogramm pro PS ergibt.
Fahrwerk und Bremsen
Das Fahrwerk des Spirit R basiert auf Doppelquerlenkerachsen vorn sowie einer Mehrlenkerachse hinten. Mazda passte die Dämpfercharakteristik, Federhärte und Stabilisatoren für das Sondermodell an, um ein präziseres Fahrverhalten zu erzielen. Auch die Bremsanlage wurde überarbeitet. Es kamen rundum belüftete und gelochte Bremsscheiben zum Einsatz, ergänzt durch rot lackierte Bremssättel. Die Bereifung bestand aus 17-Zoll-BBS-Leichtmetallfelgen mit 235/45er-Reifen vorn und 255/40er-Reifen hinten.
Der Innenraum der Type A-Version ist auf zwei Insassen ausgelegt und mit roten Recaro-Schalensitzen ausgestattet. Weitere Besonderheiten sind das dreispeichige Sportlenkrad mit roter Ziernaht, weiße Instrumente und spezifische "Spirit R"-Logos. Trotz der betont fahraktiven Ausrichtung war das Modell mit Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und Audiosystem ausgerüstet.
Historie
Die FD3S-Baureihe des RX-7 wurde von 1992 bis 2002 produziert. Während frühere Versionen bereits durch ihr geringes Gewicht und die Drehfreude des Wankelmotors auffielen, konzentrierte sich Mazda bei der finalen Sonderedition auf eine möglichst konsequente Umsetzung sportlicher Eigenschaften. Der Spirit R Type A unterscheidet sich von den Type B- und Type C-Varianten insbesondere durch die serienmäßigen Schalensitze.
Einen offiziellen Verkauf außerhalb Japans gab es nicht. Zahlreiche Fahrzeuge gelangten jedoch später durch den privaten Import nach Nordamerika und Europa. Bei diesen Importfahrzeugen ist insbesondere auf die Authentizität der Modellvariante zu achten, da aufgrund äußerlicher Ähnlichkeiten Verwechslungen mit nicht-originalen Umbauten möglich sind.
Im Vergleich zum Nachfolgemodell RX-8 mit Saugmotor und Viersitzer-Layout steht der RX-7 Spirit R für eine andere konzeptionelle Ausrichtung. Während der RX-8 stärker auf Alltagstauglichkeit abzielte, ist der Spirit R auf Fahrdynamik und Purismus ausgelegt. Die geringe Stückzahl sowie die technische und historische Bedeutung machen das Modell heute zu einem gesuchten Objekt unter Sammlern spezialisierter japanischer Sportwagen.