PPC-Seriensieger Mercedes 220 Sb von 1959

Foto: Arturo Rivas 19 Bilder

1/19 Schöner Wagen mit besonderer Geschichte: Dieser Mercedes 220Sb von 1959 ist ein ganz frühes Exemplar der Baureihe. Foto: Arturo Rivas

2/19 Bestellt hat die Sechszylinder-Heckflosse ein Hotelier, der jedoch kurz nach dem Kauf verstarb. Seine Witwe wollte sich 50 Jahre lang nicht von dem Auto trennen Foto: Arturo Rivas

3/19 Norbert Griesmayer kaufte diesen gut gehüteten Schatz 2009 und fährt damit Rallyes wie die Paul Pietsch Classic, die er 2022 mit seinem Beifahrer Ferdinand Baumgartner zum dritten Mal gewann. Foto: Arturo Rivas

4/19 Mercedes stellte die Sechszylinder-Heckflosse 1959 als Nachfolger des Ponton vor. Foto: Mercedes-Benz Archiv

5/19 Die Heckflossen entsprachen dem Zeitgeschmack und gaben der Baureihe ihren Namen. Zweifarblackierungen waren damals in Mode. Foto: Mercedes-Benz Archiv

6/19 Die Typen 220 b, 220 Sb und 220 SEb gehörten zur Baureihe W 111. Foto: Mercedes-Benz Archiv

7/19 Mercedes warb selbstbewusst "Die neuen Sechszylinder - eine Klasse für sich". Foto: Mercedes-Benz Archiv

8/19 Dabei war so vieles gar nicht neu: Die Hinterräder hingen an einer Eingelenk-Pendelachse und die Motoren hatten gerade mal 4 bis 5 PS mehr. Foto: Mercedes-Benz Archiv

9/19 Die Karosserie hingegen war beinahe revolutionär: Der Mercedes war das erste Auto mit der von Bela Barényi entwickelten gestaltfesten Fahrgastzelle. Foto: Mercedes-Benz Archiv

10/19 Chromstreifen unterschieden die S-Typen vom Sechszylinder-Basismodel ohne diesen Buchstaben. Foto: Mercedes-Benz Archiv

11/19 Der S war etwas Besseres, aber keine S-Klasse. Die kam erst 1972 mit dem W116. Foto: Mercedes-Benz Archiv

12/19 Vor allem hatte der 2,2-Liter-Sechszylinder des 220 S dank seiner beiden Registervergaser 15 PS mehr als der 220b. Foto: Mercedes-Benz Archiv

13/19 Mit 110 PS und dem anfang ausschließlich lieferbaren Viergang-Schaltgetriebe spurtet der 220 Sb laut Werk in 15 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Foto: Mercedes-Benz Archiv

14/19 Fast so schön wie Fliegen: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h. Foto: Mercedes-Benz Archiv

15/19 Gepolsterte Armaturentafel, versenkte Schalter und Prallplatte im Lenkrad waren Teil des Sicherheitskonzepts. Foto: Mercedes-Benz Archiv

16/19 Freundliche Mercedes-Händler hielten für Interessenten passende Gepäcksätze für den üppigen Kofferraum bereit. Foto: Mercedes-Benz Archiv

17/19 Bei der Heckflosse erprobte Mercedes systematisch diverse Unfallszenarien wie etwa Überschläge. Foto: Mercedes-Benz Archiv

18/19 Auch Frontalcrashs gehörten zum Testprogramm. Foto: Mercedes-Benz Archiv

19/19 Eine Ausgleichsfeder zähmte die Aufstellneigung der Eingelenk-Pendelachse etwas. Foto: Mercedes-Benz Archiv

Ohne die Paul Pietsch Classic würden wir über diese schöne Heckflosse wahrscheinlich kein Wort verlieren. Aber als Auto der dreifachen Gesamtsieger Norbert Griesmayr und Ferdinand Baumgartner steht der perlmuttgrüne Mercedes 220 Sb aus dem Baujahr 1959 jetzt im Rampenlicht. Ein Mercedes mit einer ganz besonderen Geschichte.

Große Flosse aus erster Hand

Foto: Arturo Rivas

Norbert Griesmayer und Ferdinand Baumgartner gewannen die Paul Pietsch Classic dieses Jahr zum dritten Mal.

Die viertürige Limousine des Wiener Teams ist ein ganz frühes Exemplar der ab Spätsommer 1959 ausgelieferten Baureihe. Bestellt hatte sie ein österreichischer Hotelier vom Faakersee in Kärnten. Aber er verstarb nach dem Kauf und kam nicht mehr in den Genuss seines Schmuckstücks. Seine Witwe brachte es nicht übers Herz, das Auto zu verkaufen. So blieb der elegante 220 S rund 50 Jahre im Familienbesitz.

2009 wurde Norbert Griesmayr auf die Sechszylinder-Limousine aufmerksam und kaufte diesen gut behüteten Schatz vom Faakersee. Aus Erstbesitz. "Damals war das Auto nur 50.000 Kilometer gelaufen", erinnert sich der Wiener. Im Schnitt fuhr der 110 PS starke Wagen also gerademal 1000 Kilometer im Jahr. Mittlerweile sind noch einmal über 50.000 Kilometer hinzugekommen. "Das Auto ist total original, unrestauriert mit dem ersten Lack", betont Griesmayr. Eine Untertreibung: In Wahrheit wirkt der Mercedes so unberührt, als wäre er gerade erst vom Hof des Händlers gerollt.

Vier Oldtimerrallyes bestreiten Norbert Griesmayr und Ferdinand Baumgartner im Jahr. Die An- und Abreise erfolgt auf Achse. So kam auch die Laufleistung zustande, die die Heckflosse zuvor in 50 Jahren zurücklegte. Und ein paar Kilometer werden in den nächsten Jahren sicher noch dazukommen: beispielsweise bei der 10. Paul Pietsch Classic am 19. und 20. Mai 2023.

Dirk Johae Redakteur

Andreas Of-Allinger Redakteur