Mercedes C-Klasse: Highlights aus der Historie

Das sind die wichtigsten Modelle der C-Klasse

An Technik hat Mercedes bei der C-Klasse und ihren Vorgängern nie gespart. Wir zeigen die Highlights aus fast 40 Jahren.

Mercedes 190 E 2.3-16, Frontansicht Foto: Mercedes 39 Bilder

Dass Mercedes 1982 überhaupt den 190E brachte, kam einer kleinen Sensation gleich. Alles war neu: Das Segment unterhalb der beiden Baureihen W123 und W126, die Motoren, die Hinterachse, der Handbremshebel statt einer Fußfeststellbremse und das Design. Stoßfänger aus Kunststoff statt Chrom hatte die S-Klasse zwar auch schon seit 1979. Doch der seit 1976 gereifte W123 trug noch Chromstoßstangen und kräftige Zierleisten um die Hüften.

Mercedes-Benz 190E W201 Foto: Mercedes-Benz
So fing's 1982 an: 190 mit und ohne E.

Der 190E war leichter, windschnittiger und hatte vor allem hatte er mit der Raumlenkerachse sogar der S-Klasse etwas voraus. Eine Konstruktion mit fünf Lenkern je Rad, deren Prinzip Mercedes in langen Versuchsreihen ausgetüftelt hat und bis heute verwendet. Die S-Klasse W126 fuhr bis zum Erscheinen des W140 1991 mit einer Schräglenker-Hinterachse herum. Was ihr nicht geschadet hat, sie aber gegenüber dem bis dato kleinsten Mercedes eben etwas älter aussehen ließ. Doch genug von der Achse, die schon eines der Technik-Highlights des W 201 war und ist. Denn sportlich fahren hätte man sicher auch mit einer Schräglenkerachse können – siehe BMW E30. Doch dafür braucht es auch einen sportlichen Motor.

1983: Rekord in Nardo

Mercedes 190E 2.3-16 Nardo Weltrekord (1983) Foto: Mercedes-Benz
Mercedes fuhr im August 1983 mit drei 190E 2.3-16 nach Nardo und stellte einen neuen Weltrekord auf.

Mercedes-Motoren waren – von sportlichen Sechszylindern wie jenem für dem 300 SL (W 198) oder dem M110-Doppelnockenwellen-Reihenmotor abgesehen – für vieles berühmt, aber oft nicht für feinnervige Drehfreude. Das änderte sich 1983: Mit Hilfe von Cosworth hatte der brave M102-Vierzylinder feine Technik für mehr Leistung bekommen: einen Zylinderkopf mit vier Ventilen je Zylinder und zwei Nockenwellen und einen Fächerkrümmer. Macht 185 statt 136 PS. Das reichte in Nardo für mehrere Rekorde: 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer fuhren zwei 190E 2.3-16 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 247,9 km/h.

1993: Der erste AMG

Mercedes-Benz C43 AMG Foto: Mercedes-Benz
Erster AMG, erster V8, erster Kombi, erster Common-Rail-Diesel und dann noch umklappbare Rücksitzlehnen: Der W202 war ganz schön innovativ.

Mit dem W 202 sortiert Mercedes 1993 die Namen seiner Baureihen neu: Die S-Klasse heißt schon seit 1972 so, jetzt bekommen auch die anderen Baureihen eine Klasse zugewiesen: C für die kleine und E für die mittlere Limousine. Gleichzeitig kommt AMG ins Haus und beides zusammen ergibt: den C36 AMG. Das erste AMG-Modell in einer offiziellen Mercedes-Preisliste hat einen Reihensechszylinder mit 280 PS unter der Haube und eine dezent sportliche Optik.

Man sieht es der praktischen, aber etwas biederen Hülle nicht an, aber der W202 ist ein echter Innovationsträger: erster AMG, ab 1995 Kompressor-Vierzylinder, 1996 erscheint das erste T-Modell der C-Klasse und ab 1997 baut Mercedes Common-Rail-Dieselmotoren ein – und einen V8 in den C43 AMG. Vielleicht wird es Zeit für den W202 eine Lanze zu brechen – auch wenn er leider etwas stark rostet.

2000: Sport, Coupé, Rost

Rosten – und noch ein paar andere Sachen – konnte der Nachfolger W203 besser als der W202. Doch das wusste damals bei der Neuvorstellung noch keiner. Die bis dahin dynamischste C-Klasse – Zahnstangen- statt Kugelumlauflenkung sei Dank – bekommt 20021 als C32 AMG einen 354 PS starkem V6-Kompressormotor und 2005 neue Vierventil-Sechszylinder. Wieder dabei: Das T-Modell. Neu dabei: Sportcoupé (ab 2000) auf der Karosserie- und Allradantrieb 4Matic auf der Technikseite.

2011: C 63 AMG Black Series

Mercedes C63 AMG Black Series V8-Motor Foto: Mercedes-Benz
6.208 Kubikzentimeter: so viel Hubraum gab es davor und danach nie wieder in einer C-Klasse von Mercedes.

Mit Erscheinen der Baureihe C204 sorgt Mercedes im Januar 2007 für Stern-Gespräche. Denn der Avantgarde hat keinen Stern mehr auf der Haube, sondern zentral im Grill. Das Konzept der Ausstattungslinien hat Mercedes übrigens mit der ersten C-Klasse 1993 eingeführt: Aus Classic, Esprit, Sport und Elegance wurde bei C- und E-Klasse (W210, seit 1995) Classic, Elegance und Avantgarde. Neu im Programm und Basis für die bis dato schärfste Version der C-Klasse: Das Coupé. Ohne Sport im Namen, dafür mit Sport drin: Unumstrittenes Highlight und Verdichtung der Kompetenzen von AMG und Mercedes ist der C63 AMG Black Series; eine nur als Coupé lieferbare Hochleistungsversion mit 6,2-Liter-Hochdrehzahl-V8 unter der Haube und Flügel auf dem Heck. 517 PS, Jessas!

2014: Fast noch Gegenwart

Mercedes W205 Versionen Limousine T-Modell Coupe Cabrio Foto: Mercedes-Benz
Mit der Baureihe 205 eskalierte die Varianz der Baureihen auf vier: Limousine, T-Modell, Coupé und Cabrio.

Um das mal zu verdeutlichen, was Mercedes mit dem C63 AMG Black Series hingestellt hat: Der V8-Biturbo des Nachfolgemodells hat selbst in der stärksten Version sieben PS weniger. Ist aber trotzdem kein Langweiler und zudem als Kombi zu haben: Außerdem im Programm: Diesel- und Benzin-Vierzylinder sind ohnehin klar. Neu dabei: Plug-in-Hybride. Dazu ein feiner Biturbo-V6 im C450, später C43 AMG und im C400 4Matic. Gibt es im Nachfolger nicht mehr. Genauso wie die Luftfederung Airmatic. Sollte man sich so einen nochmal wegstellen? Sicher doch. Fast hätten wir übersehen, dass bei der Baureihe 205 auch die Karosserievielfalt eskaliert: Zu Limousine, Kombi und Coupé gesellt sich ein Cabrio.