Kroatisches Dorf baut Mercedes-Skulptur
Mercedes /8 aus Stein
Im kroatischen Imotski entsteht eine tonnenschwere Skulptur in Form eines Mercedes /8. Am 8. Juni soll der Mercedes in Originalgröße enthüllt werden.
25.02.2024
Andreas Of-Allinger
Foto: Rossen Gargolov
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Vier- und Fünfzylinder mit 54 bis 80 PS. Doch die Diesel sind nicht das einzig vielfältige am /8.
Foto: Daimler
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Die Benziner fuhren mit 95 bis 185 PS vor. Ein 280E kam auf 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, als ein Käfer mit Mühe 130 fuhr.
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Blidck in die Produktionshalle. Links rollen einige Pagoden vom Band.
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Letzte Handgriffe an zwei fabrikneuen /8 in der Sindelfinger Fertigung.
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Die neue "Diagonal-Pendelachse" verhilft dem /8 zu einer guten Straßenlage. Da kann man's auch mal stauben lassen.
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Ein W114 mit der Doppelstoßstange der Erstserien-Sechszylinder vor dem 1956 eröffneten Stuttgarter Fernsehturm.
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Auch hier wieder: Doppelstoßstange, Sechszylinder, erste Serie. Die ist auch den kleineren Außenspiegeln zu erkennen.
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Vans gab es 1970 noch nicht: Die 65 Zentimeter längere Limousine bestellte, wer regelmäßig mehr als drei bis vier Passagiere irgendowhin zu fahren hatte.
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Taxifahrer zum Beispiel. Hier handelt es sich vermutlich um ein Modell zwischen Februar 1971 (Umstellung deutscher Taxis von schwarz auf hellelfenbein) und September 1973 (Modellpflege mit größeren Außenspiegeln).
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Trinkgeld reichten die Passagiere von hinten durch die Münzschublade.
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Das damalige Programm sieht eindrucksvoll aus, doch zu kaufen gibt es den C111 nicht. Auch sonst mutet die Vielfalt im Vergelich zu heute bescheiden an.
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Doch gibt es von der aktuellen E-Klasse etwa Langversionen ab Werk, auf die Hersteller wie Miesen in Bonn Krankenwagen-Aufbauten setzen können? Vom /8 gab es das.
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Je nachdem, welcher Motor drinsteckt, ist der /8 ganz schön zugkräftig. Eine hydropneumatische Niveauregulierung für notorische Wohnwagenzieher hätte es auch gegeben.
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Zeitdokument: Früher /8-Sechszylinder in Babyblau vor einer der letzten Heckflossen.
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Das Design kam von Paul Braq, der auch Pagode und 5er BMW zu graziler Leichtigkeit verhalf.
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Zwei Dinge kritisierte auto motor und sport: Die anfangs karge Innenaustattung und die Fußfeststellbremse. Das Interieur hat Mercedes zwei Mal aufgewertet, die Feststellbremse blieb auch bei den Nachfolgern.
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Der 280E hatte immerhin Holz am Handschuhfach. Passagiere konnten das Modell, in dem sie sitzen, anhand des Schriftzugs zweifelsfrei identifizieren.
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Die Motoren waren nicht die modernsten, manche liefen rau und verbrauchten viel Benzin.
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Ganz anders der völlig neu konstruierte M110: Der lief weich, mit schönem Geräusch und verbrauchte zumindest als Einspritzer nicht zuviel.
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Zweitserien-/8 mit Blümchen im Auspuff. Sollte vermutlich demonstrieren, dass die Oelmotoren sauber verbrennen.
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Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, baut der kroatische Bildhauer Roko Roko Drzislav Rebic in Imotski eine Skulptur in Form eines Mercedes. Das Monument soll einen /8 in Originalgröße darstellen und für die vielen Menschen stehen, die den Ort auf der Suche nach Arbeit verlassen haben. Das Material dafür, rund 50 Tonnen Stein, stammt aus der Gegend.
Denkmal für Gastarbeiter
Imotski liegt etwa 50 Kilometer von der Adria entfernt an den Ausläufern des Dinara-Gebirges. "Unsere Väter und Großväter zogen weg, meistens nach Westdeutschland, um Geld zu verdienen. Um zu zeigen, dass sie es geschafft haben, kamen sie in ihrem eigenen Mercedes zurück", erzählte Ivan Topic der Nachrichtenagentur. "Aus Dankbarkeit ihnen gegenüber errichten wir dieses Denkmal", erklärt Topic, der acht alte Mercedes besitzt und einen Oldtimerclub leitet. Die erste Welle der Migration begann 1971. Als Kroatien 2018 der Europäischen Union beitrat, verließen tausende junger Menschen das Land auf der Suche nach Arbeit Richtung Westeuropa.
Der Mercedes/8
Der /8, nach seinem Erscheinungsjahr 1968 so genannt, ist das erste Modell, von dem Mercedes mehr als eine Million Exemplare verkaufte. Die Limousine löste die Heckflosse W110 ab und war mit ihrem modern konstruierten Fahrwerk der älteren S-Klasse überlegen: Doppelquerlenker vorn und die Schräglenker-Hinterachse sorgten für ein sicheres Fahrverhalten. Das konnte vor allem auskosten, wer einen 280E fuhr, dessen Reihensechszylinder mit zwei obenligenden Nockenwellen 185 PS leistet. Die Diesel – 55 PS im 200D, 80 im 240D 3.0 mit Fünfzylinder – gelten als legendär langlebig.