Die zehn teuersten Autos in Monterey 2023

Millionen-Spiel in Monterey

Vom 17. bis 19. August 2023 versteigerten die Auktionshäuser Bonhams, Broad Arrow, RM Sotheby's, Gooding & Company sowie Mecum in Monterey 1.636 Autos. Insgesamt 872 Millionen US-Dollar wurden für die automobilen Träume fällig. Der Rekordhalter kommt aus Italien. Wir zeigen Ihnen die Top Ten.

Ferrari 412P Berlinetta - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: Bonhams 11 Bilder

Sommer, Sonne und Autos zum Dahinschmelzen. Das passt zur Auction Car Week, die vom 17. bis zum 19. August 2023 im kalifornischen Monterey stattfand. Die solventen Bieter lieferten sich an der Westküste ein Tauziehen um die begehrtesten Fahrzeuge der renommierten Auktionshäuser Bonhams, Broad Arrow, RM Sotheby's, Gooding & Company sowie Mecum. Die 1.636 verkauften Autos erlösten insgesamt 872 Millionen US-Dollar. Laut Clasic-Analytics lag die Verkaufsquote am Samstag bei 68 Prozent, während am Sonntag 78 Prozent der angebotenen Autos verkauft wurden. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag am Samstag bei 477.981 US-Dollar und Sonntag bei 591.768 US-Dollar. Das teuerste Auto versteigerte Bonhams, doch Konkurrent RM Sotheby's zeigte in Monterey schon mal einen Ferrari 330 LM, der am 13. November 2023 in New York versteigert wird und der teuerste Auktions-Ferrari werden könnte. In Monterey beginnt die Liste der zehn teuersten versteigerten Autos mit einem Ferrari.

Platz 1: Ferrari 412P Berlinetta

Den Platz an der Spitze schnappte sich der Ferrari 412P. Schon vor der Auktion handelten die Experten den seltenen Ferrari hoch – zurecht. Bonhams bot den ehemaligen Rennwagen an. Dem neuen Besitzer war der 412P 30,255 Millionen US-Dollar wert, das entspricht knapp 28 Millionen Euro. Der Wagen stammt aus 1967. Die Bezeichnung 412P erklärt sich wie folgt: ein vier Liter großer V12-Saugmotor mit Weber-Vergasern. Nach den Renneinsätzen in den 1960er-Jahren wechselte der Ferrari mehrmals die Besitzer. Der letzte Eigentümer verpasste der Flunder die Brands-Hatch-Lackierung, mit der der 412P 1967 zum 6-Stunden-Rennen an den Start rollte.

Ferrari 412P Berlinetta - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: classic-analytics

Das teuerste Fahrzeug in Monterey war der Ferrari 412P. Der neue Besitzer legte mehr als 30 Millionen US-Dollar für den ehemaligen Rennwagen auf den Tisch.

Platz 2: Jaguar XKSS Roadster

Mit großem Abstand zum 412P landete der Jagaur XKSS Roadster aus dem Jahr 1957 auf Platz zwei. Der von RM Sotheby's angebotene Engländer erlöste in Kalifornien 13,205 Millionen US-Dollar (12,21 Millionen Euro). Der XKSS entstand aus dem im Rennsport eingesetzten D-Type. Jaguar baute die Rennautos für die Straße um, insgesamt 16 Exemplare fertigte die Traditionsmarke. Verschiedene Besitzer pflegten den seltenen XKSS, der 2004 an der Mille Miglia teilnahm. 25.535 Meilen (41.095 km) hat der 66 Jahre alte Jaguar auf dem Buckel.

Jaguar XKSS Roadster - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: RM Sotheby's

Der Jaguar XKSS Roadster brachte mit 13,205 Millionen US-Dollar Platz zwei in Monterey.

Platz 3: Ferrari 250 GT SWB Coupé

Das Podest komplettierte der Ferrari 250 GT SWB. Das Kürzel "SWB" steht für "short wheelbase", sprich einen kurzen Radstand. Gooding & Company versteigerte den aus 1962 stammenden Italiener für 9,465 Millionen US-Dollar (8,75 Millionen Euro). In über 60 Jahren hatte der Ferrari nur vier Besitzer. Der drei Liter große V12-Motor leistet 243 PS, die mit einem Viergang-Schaltgetriebe auf die Straße gebracht werden. Das Auktionshaus schätzte den silbernen Ferrari zuvor in einer Preisspanne von neun und elf Millionen US-Dollar ein.

Ferrari 250 GT SWB Coupé - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: classic-analytics

Auf das Podest schaffte es auch der Ferrari 250 GT SWB. Gooding & Company versteigerte den silbernen Italiener für 9,465 Millionen US-Dollar.

Platz 4: Ferrari 410 Superamerica SIII Coupé

Der nächste Ferrari in den Top Ten ist ein 410 Superamerica SIII Coupé. Lediglich zwölf Autos der Serie III produzierte Ferrari. Das vierte Exemplar der Serie stammt aus dem Jahr 1959. Von 2017 bis 2020 restaurierte die Firma RM Auto Restauration den Italiener. RM Sotheby's bot das schwarze Coupé in Monterey an und erzielte einen Preis von 6,605 Millionen US-Dollar (6,11 Millionen Euro). Wie die Markenkollegen auf dem Podium verfügt der Superamerica über einen V12-Motor, der einen Hubraum von 4,9 Liter hat. Rund 400 PS leistet das italienische Aggregat.

Ferrari 410 Superamerica SIII Coupé - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: classic-analytics

Der elegante Ferrari 410 Superamerica SIII war seinem neuen Besitzer mehr als 6,6 Millionen US-Dollar wert.

Platz 5: Ferrari 275 GTB/4

Der vierte von insgesamt sechs Ferrari in den Top Ten ist der Ferrari 275GTB/4. Dem neuen Besitzer war der von RM Sotheby's versteigerte Wagen 5,395 Millionen US-Dollar wert (4,99 Millionen Euro). Den Preis trieb mit Filmlegende Steve McQueen ein prominenter Vorbesitzer in die Höhe. Ferrari Classiche restaurierte den 275GTB/4 zwischen 2010 und 2013. Ein Jahr später erwarb der britische Sammler David Moores das Fahrzeug in Monterey. Nach seinem Tod fand der Ferrari 2023 das zweite Mal seinen Weg nach Kalifornien und einen neuen Besitzer.

Ferrari 275 GTB/4 Coupé - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: classic-analytics

RM Sotheby's strich für den Ferrari 275 GTB/4 eine Summe von 5,395 Millionen US-Dollar ein.

Platz 6: Bugatti Type 57 SC Tourer

30 Jahre älter als der Ferrari 275 GTB/4 ist der Bugatti Type 57 SC Tourer, der in Monterey mit 5,395 Millionen US-Dollar denselben Preis erzielte. RM Sotheby's gibt die Restauration mit einer Summer von 700.000 US-Dollar (ca. 650.000 Euro) und 6.000 Arbeitsstunden an. Bugatti stellte das Modell im Oktober 1936 dem Pariser Auto Salon vor. Am 8. März 1937 lieferten die Franzosen den Wagen an die Bugatti-Vertretung in London aus. Der letzte Besitzer erwarb das Auto Anfang 2021 und ordnete die Restauration des Oldies an.

Bugatti Type 57 SC Tourer - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: RM Sotheby's

Denselben Preis wie der Ferrari 275 GTB/4  erreichte der Bugatti Type 57 SC Tourer aus dem Jahr 1937.

Platz 7: Mercer Type 35-J Raceabout

Das einzige US-amerikanische Fahrzeug in den Top Ten ist der Mercer Type 35.J Raceabout – und das älteste. Das Auto baute Mercer 1914 und ist eines aus dem letzten Produktionsjahr des Modells. Seit 1971 wechselte das Fahrzeug bis zur Monterey Auction Week nicht mehr den Besitzer. Dem neuen Eigentümer war das Fahrzeug 4,735 Millionen US-Dollar (4,38 Millionen Euro) wert. Das Auktionshaus hebt die gute Pflege und Wartung des Fahrzeugs hervor, die es auf Platz sieben in der Hitliste spülte.

Mercer Type 35-J Raceabout - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: classic-analytics

Das älteste Auto in den Top Ten ist der Mercer Type 35-J Raceabout. Das 109 Jahre alte Fahrzeug ging für 4,735 Millionen US-Dollar über den Tisch.

Platz 8: Alfa Romeo 8C 2300

Der Alfa Romeo 8C 2300 Cabriolet brachte in Monterey 4,515 Millionen US-Dollar (4,17 Millionen Euro). Der Reihen-Achtzylinder hat einen Hubraum von 2,3 Liter und leistet 152 PS. Das Dunkelblau und Weinrot lackierte Cabrio stammt aus dem Jahr 1933. Nach diversen italienischen Besitzern gelangte der Alfa dank eines Leutnants der US-Marine in die Vereinigten Staaten. Der 8C war fast 40 Jahre eingelagert. Das trägt zu dem guten Zustand des 90 Jahre alten Autos bei.

Alfa Romeo 8C 2300 Cabriolet - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: Gooding & Company

Für 4,515 Millionen US-Dollar fand der Alfa Romeo 8C 2300 Cabriolet in Monterey einen neuen Besitzer.

Platz 9: Ferrari F50

Ein riesiger automobiler Zeitsprung landet einen Platz hinter dem Alfa. Der Ferrari F50 war der Nachfolger der Ikone F40. An den Glanz seines Vorgängers konnte Ferraris neuer Supersportwagen nicht anknüpfen. In Monterey wechselte ein F50 Coupé für 4,24 Millionen US-Dollar (3,92 Millionen Euro) den Besitzer. Broad Arrow Actions erzielte mit dem Auto ihr bestes Ergebnis bei der diesjährigen Auction Week. Lediglich 11.500 Kilometer ist der aus 1995 stammende F50 gelaufen. Zwischen 1996 und 2023 weilte die rote Flunder in Japan. Zwei verschiedene Besitzer kümmerten sich in der Zeit um den Ferrari.

Ferrari F50 - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: Broad Arrow Auctions

Den höchsten Verkaufspreis des Auktionshauses Broad Arrow Auctions brachte ein Ferrari F50 aus dem Jahr 1995 ein. 4,24 Millionen US-Dollar wurden für den F40-Nachfolger fällig.

Platz 10: Ferrari Enzo

Der Nachfolger des F50 aus dem Hause Ferrari heißt Enzo. Benannt nach dem legendären Firmengründer, bauten die Italiener den Supersportwagen zwischen 2002 und 2004. Für das Fahrzeug verwendete Ferrari Formel-1-Technologie. Dazu zählte unter anderem eine Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, ein sequenzielles Getriebe und Bremsen aus Carbon-Keramik. Das von RM-Sotheby's versteigerte Fahrzeug erzielte einen Preis von 4,075 Millionen US-Dollar (3,77 Millionen Euro). Das Exemplar aus dem Jahr 2003 hat eine Laufleistung von lediglich 2.687 Meilen (ca. 4.320 km) und befindet sich quasi im Neuwagenzustand.

Ferrari Enzo - Monterey Auction Week - Pebble Beach - 2023 Foto: RM Sotheby's

Dem F50 folgte vor mehr als 20 Jahren als Ferraris Supersportwagen – wie in der Hitliste. Der neue Besitzer ersteigerte den Enzo für 4,075 Millionen US-Dollar.