Plymouth Road Runner von Horsepower Northwest

Muscle Car mit Viper-Power

Aaron Porter wollte nicht einfach nur einen Plymouth Road Runner restaurieren. Er wollte etwas Besonderes erschaffen – und pflanzte einen V10 in den Bug.

07/2020, 1971 Plymouth Road Runner mit Viper-Motor Foto: Horsepower Northwest / Abimelec Arellano 8 Bilder

Aaron Porter bezeichnet sich selbst als "Mopar Guy". Autokenner wissen allein anhand dieser Aussage, für welche Automarken sein Herz schlägt: Mopar ist schließlich die Tuning- und Zubehörmarke aus dem Chrysler- und Dodge-Universum (okay, inzwischen auf für alles Fiat-mäßige). Die Marke Plymouth gehörte bis 2001 ebenfalls zu diesem Konzern, weshalb Aaron vor einiger Zeit nicht lange überlegen musste, als die Restauration eines Plymouth Road Runners anstand.

Umfangreiche Umbauarbeiten im Motorraum

Das Problem: Das Muscle Car, Modelljahr 1971, stand nicht nur ohne Türen sowie Kotflügel und weitgehend vom Rost zerfressen auf seinem Hof, sondern auch ohne Motor und Getriebe. Dass das arbeitsreich werden würde, stand also schnell fest. Andererseits war der Chef der Tuning-Firma Horsepower Northwest dadurch völlig frei in der Auswahl des Antriebsstranges. Schließlich entschied er sich für jenen aus der 2008er Dodge Viper.

07/2020, 1971 Plymouth Road Runner mit Viper-Motor Foto: Horsepower Northwest
Ja, inzwischen schlägt das V10-Herz der Viper im Road Runner-Bug.

Das ist naheliegend, einerseits. Schließlich strotzt der Viper-Motor vor Kraft: Das Ding schöpft aus den Tiefen von 8,4 Litern Hubraum 608 PS und maximal 759 Newtonmeter. Andererseits hat es auch zwei Zylinder zu viel: Das Viper-Aggregat ist bekanntlich ein V10, während sich beim Originalmotor 5,2 Liter Hubraum auf lediglich acht Brennräume verteilten. Da verwundert es nicht, dass umfangreiche Änderungen im Motorraum nötig sind, um den langen Zehnzylinder im Bug des Road Runners unterzubringen: Alles musste abgesenkt und die Aufnahme für den Kühler nach vorne verschoben werden, um den Viper-Motor und dessen manuelles Sechsgang-Getriebe hineinzuquetschen.

Das "Project GTX-R" ist noch nicht beendet

Doch auch um die bemitleidenswerte Karosserie kümmert sich Aaron Porters Truppe intensiv. Sie wird komplett restauriert, von allem Unnötigen befreit und in einem Grün lackiert, das dem Plymouth Road Runnner hervorragend steht. Unter der rundum geschweißten Außenhaut stecken nun ein eigens angefertigter Stahlrohr-Rahmen und ein Sportfahrwerk von Reilly Motorsports. Die goldenen Tiefbett-Felgen mit Niederquerschnitts-Reifen verbergen eine leistungsstarke Scheibenbremsanlage aus dem Hause Baer.

07/2020, 1971 Plymouth Road Runner mit Viper-Motor Foto: Horsepower Northwest
Ganz fertig ist das "Project GTX-R" noch nicht. Aber viel fehlt nicht mehr.

Ganz fertig ist Aaron Porters "Project GTX-R" – der Name ist angelehnt an das einstige Plymouth-Top-Muscle Car GTX – allerdings noch nicht. Das liegt auch daran, dass sich der britische Auftraggeber inzwischen aus dem Projekt zurückgezogen hat. Aber Horsepower Northwest hat einfach weitergemacht – und liegt in den letzten Zügen, ein ganz besonderes Restomod-Muscle Car auf die Räder zu stellen.