Porsche 906 Carrera 6 (1966) verkauft

Rennwagen mit zwei Sitzen und vielen Siegen

Geringe Stückzahl, viele Rennsiege: Das steigert den Preis dieses Carrera 6. Am 18.08.2023 hat Bonhams den in Japan erfolgreich eingesetzten Rennwagen während einer Auktion in Monterey verkauft.

Porsche 906-120 Carrera 6 (1966) Foto: Bonhams 14 Bilder

Bonhams hat am 18.08.2023 während der "The Quail Auction" im kalifornischen Carmel-by-the-Sea anlässlich der Monterey Car Week einen Porsche 906 Carrera 6 mit erfolgreicher Rennhistorie versteigert. Der Schätzpreis von 2,2 bis 2,5 Millionen US-Dollar, umgerechnet 2,0 bis 2,28 Millionen Euro, wurde bei der Auktion nicht ganz erreicht. Inklusive Aufgeld ging der Rennwagen für 2,04 Millionen US-Dollar weg, das sind umgerechnet 1,87 Millionen Euro.

Der Porsche 906 Carrera 6

Der Zweisitzer, von Porsche unter der Leitung von Ferdinand Piëch für Langstrecken- und Bergrennen als Nachfolger des 904 entwickelt, hat einen Sechszylinder-Boxermotor mit zwei Liter Hubraum und 210 PS. Diese Leistung reicht dank des geringen Leergewichts von 650 Kilogramm und guter Aerodynamik für beeindruckende Fahrleistungen: Je nach Übersetzung erreicht der Zweisitzer bis zu 280 km/h. Markant sind die 15-Zoll-Räder und die niedrige Fahrerkabine mit großen Glasflächen.

Beim ersten Rennen, den 24h von Daytona 1966, fuhren Hans Herrmann und Herbert Linge mit einem Carrera 6 auf den sechsten Platz – hinter 7-Liter-Fords und Ferrari mit 4,4 Liter Hubraum. In Sebring kamen Mitter/Herrmann/Buzzetta einen Monat später auf den vierten Platz – hinter drei 7-Liter-Fords.

Intern heißt das Modell 906, verkauft wurde es als Carrera 6. Laut Reglement musste Porsche innerhalb eines Jahres 50 Autos bauen. Es wurden 65, davon 52 mit der Zweiliter-Version des Sechszylinder-Boxermotors. Neun Prototypen bekamen Einspritzmotoren mit 220 PS und vier einen 2,2-Liter-Motor mit Benzineinspritzung von Bosch und 260 PS.

Der 906-120

Das Auto mit der Fahrgestellnummer 906-120, das Bonhams versteigert, bekam im Lauf der Zeit eine Hubraumerhöhung auf 2,5 Liter, was bei der Restaurierung im Werk beibehalten wurde. Der japanische Rennfahrer Shintaro Taki erhielt das Auto am 23. März 1966 und setzte es im selben Jahr bei fünf Rennen ein. Beim ersten, dem Japan-Grand-Prix am 3. Mai 1966, fiel er aus, ebenso bei der Mt Fuji Tourist Trophy im August. Ein Rennen am 17. Juli in Suzuka konnte Taki gewinnen, ebenso das All-Japan-Rennen in Fuji. Bei einem Rennen in Funabashi kam er auf den zweiten Platz.

Im Jahr darauf kam 906-120 bei acht Rennen zum Einsatz. Zweimal gewann Kenjiro Tanaka bei Rennen am Mt Fuji. Shintaro Taki kam in dieser Saison beim 2-Stunden-Rennen in Fuji auf den dritten Platz. Gemeinsam gewannen Taki/Tanaka das 1.000-Kilometer-Rennen in Suzuka. Im November 1967 gewann Taki erneut ein Rennen in Fuji. In seiner dritten Saison, im Jahr 1968, war der Carrera 6 mit der Fahrgestellnummer 906-120 immer noch in der Lage, Rennen zu gewinnen: Der japanische Formel-1-Fahrer Masahiro Hasemi gewann mit dem Auto das 300-Kilometer-Rennen von Suzuka und das 500-km-Rennen, ebenfalls in Suzuka. Tadashi Sakai fügte mit dem ersten Platz beim 300-Kilometer-Rennen in Fuji ebenfalls einen Sieg hinzu. In den darauffolgenden Jahren wurde der 906 weiter fleißig eingesetzt und absolvierte pro Jahr bis zu acht Rennen. Noch 1974 erreichte 906-120 einen vierten Platz beim Macau Grand Prix.

6-Zylinder auf 2,5 Liter aufgebohrt

Nach dieser langen Rennkarriere landete das Auto bei Takashi Yasunaga, der es 1992 zur Restaurierung ins Werk schickte. Bei dieser Gelegenheit wurde das Auto auseinandergenommen, der Rahmen auf Beschädigungen gecheckt und das Fahrwerk überprüft. Während der Restaurierung stellte sich heraus, dass der Hubraum auf 2,5 Liter erweitert worden war – was sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr rückgängig machen ließ.