Porsche 959 F9 von 1985

Prototyp des Über-Porsche zu verkaufen

Ein britischer Händler verkauft einen 959 Prototypen, den Porsche für Getriebetests nach Nardo schickte und sport auto 1985 auf dem Titel hatte.

Porsche 959 S F9 Prototype (1985) Foto: Girardo & Co. 22 Bilder

Girardo & Co., britischer Händler automobiler Feinkost, verkauft einen Porsche 959 Prototypen, der für Getriebetests in Schweden, Nardo und Südfrankreich unterwegs war und anschließend auf der halben Welt herumkam.

Porsche 959 Prototyp F9

Porsche verkaufte den "F9", so das interne Kürzel des 959-Prototypen Nummer sieben, an den Händler Vasek Polak. Polak, der in Kalifornien Porsche vertrieb, bekam neben einem zweiten Prototyp, der vor einigen Monaten zum Verkauf stand, die Auflage, die beiden Autos nicht zu fahren. Angeblich unterstrich Porsche die Ernsthaftigkeit dieser Abmachung, indem Polak nicht einmal die Schlüssel zu den Autos bekam. Nun, nachdem Polak die beiden Autos 1988 erhalten und ausgestellt hatte, verlieh er sie an die Matsuda-Sammlung nach Japan. Dort blieben sie sechs Jahre.

Nachdem Polak 1997 verstorben war, wurden seine beiden 959 nach Europa verkauft und dort restauriert. Der nächste Besitzer, Mauro Bompani, ein italienischer Rallyefahrer und Autosammler, verhandelte so lange mit Porsche, bis er die Schlüssel zum Auto bekam und schickte es zu Rennsport Porsche in Italien zum Restaurieren. Für 33 Millionen Lire wurden Motor, Kraftstoffsystem, Bremsen, Kupplung und Türschlösser überholt.

Im Jahr 2020 verkaufte Bompani das Auto an Dr. Konradsheim in Wien. Konradsheim, spezialisiert auf spezielle Porsche, steckte laut Girardo viel Zeit und Mühe in ein Hardcover zum F9, das er samt Auto an den nächsten Besitzer weitergab.

Aktuell sei der 959 Prototyp in Großbritannien zugelassen. Einige Merkmale, wie Markierungen an den weißen Magnesiumrädern, das D-Schild auf der Heckschürze und der "4WD"-Hebel an der Lenksäule sind am Auto vorhanden, als wäre es 1985. Girardo bezeichnet den F9 als "959 S". Tatsächlich hat der Prototyp einige Merkmale mit dem S-Modell gemeinsam: Der rechte Außenspiegel fehlt ebenso wie die hintere Sitzbank. Im S-Modell leistet der 2,85-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 1,1 bar Ladedruck 515 PS. auto motor und sport maß einen 959 S in Nardo mit 339 km/h.