Porsche Cayenne Cabriolet Concept (2003)

SUV-Cabriolet mit Targabügel

Porsche denkt vor 20 Jahren über ein Cayenne Cabriolet nach. Der Prototyp steht heute im Lager des Museums. Wir haben uns das offene SUV angesehen.

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp (2003) Foto: Malte Buls 16 Bilder

Als Porsche 2002 in Leipzig die ersten Cayenne fertigstellt, beginnt für die Sportwagenmarke eine Erfolgsgeschichte: 280.000 Cayenne der ersten Generation 9PA haben die Werkshallen verlassen, als die Produktion im Mai 2010 endet.

Aktuell ist die dritte Generation dran, auch ein Coupé gibt es inzwischen. Ein Cabrio kam hingegen nie. Obwohl dieses Segment heute gar nicht mehr so abwegig erscheint – allerdings sind Range Rover Evoque und VW T-Roc Cabrio ein oder zwei Nummern kleiner.

Die Idee, den Cayenne zu öffnen, gibt es schon 2002: Porsche diskutiert über drei weitere Varianten: Eine Langversion mit dritter Sitzreihe und 20 Zentimetern längerem Radstand, ein Coupé mit flacherem Heck sowie ein Cabrio. Während ein XXL-Cayenne von vornherein verworfen wird, soll vom Cabrio zunächst ein Packagefunktionsmodell (PFM) in Auftrag gegeben. Um Kosten zu sparen, wird auf Versteifungen an der Karosserie verzichtet. Das PFM soll nur rollen, fahren muss es nicht. Porsche will anhand des Modells "die Anmutung des Gesamtfahrzeugs samt seiner Proportionen, die Erscheinungswirkung der Offenheit, die Fondraumgestaltung und die Kofferraumausprägung" bewerten.

Designstudie mit zwei Hecks

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp (2003) Foto: Malte Buls
Spart Geld: zwei Hecks an einem Auto.

Die Entwickler kürzen die A-Säule, setzen gekürzte Scheiben aus Plexiglas ein. Die Vordertüren sind 20 Zentimeter länger und rahmenlos, die B-Säule endet an der Brüstung. Die Seitenteile sind komplett neu und das Heck ist rechts und links unterschiedlich: Auf der Fahrerseite sitzen Heckabschluss und Rückleuchte deutlich tiefer. Die rechte Seite hingegen erinnert im Rückblick an das Heck der zweiten Cayenne-Generation. Auch der Fugenverlauf und die C-Säule unterscheiden sich rechts und links. Favorisiert wird später die rechte Seite.

Interessant ist die Dachkonstruktion: Das Stoffdach öffnet sich in einer Computersimulation in einer Z-Faltung, also so ähnlich wie bei Boxster und 996 Cabrio. Damit ließe sich das Verdeck auch während der Fahrt öffnen oder schließen. Die Kofferraumklappe ist vorn und hinten angeschlagen, der Überrollbügel bleibt beim Betätigen des Verdecks stehen. Das erinnert an den Mechanismus des 991 und 992 Targa. Am Ende kommt der offene Cayenne nicht – hohen Kosten steht ein ungewisser Verkaufserfolg gegenüber. Heute steht das Packagefunktionsmodell bei Porsche im Lager. Das Dach übrigens geht nur am Computer elektrisch auf. Am Modell muss es von Hand abgenommen werden.